Landeskorrespondenz
Info-Veranstaltung für Bevölkerung war ein voller Erfolg
(Presseaussendung vom 31.1.2019)
Am 30.01.2019 informierten der für Hochwasserschutz und für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Elmar Podgorschek sowie der Bürgermeister der Stadtgemeinde Bad Ischl, Hannes Heide im Rahmen einer Veranstaltung die Bewohner des Hochwasserabflussbereichs von Traun und Ischl in Bad Ischl über die Hochwassergefährdung und die Möglichkeiten der Bevölkerung sich zu schützen.
„Im Stadtgebiet von Bad Ischl liegt der Zusammenfluss von Traun und Ischl. Innerhalb der Stadt Bad Ischl befinden sich auch Bereiche, die in der Gefahrenzonenplanung gemäß Wasserrechtsgesetz als „rote Gefahrenzonen“ mit Gefahr für Leib und Leben erkannt wurden. Mehrere Hochwässer in der Vergangenheit geben Zeugnis von der latenten Gefahr. Das Stadtgebiet von Bad Ischl kann in absehbarer Zeit nicht mittels technischer Hochwasserschutzmaßnahmen vor Hochwässern - wie sie statisch betrachtet alle 100 Jahre wieder kommen - geschützt werden“, erklärt Landesrat Podgorschek.
Es wurden nun dank der Unterstützung durch das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus Überflutungsbilder für unterschiedliche Abflüsse von Traun und Ischl als Grundlage für die Überarbeitung des Einsatzplans erstellt. Die Überflutungsbilder zeigen die Ausdehnung des Wasserspiegels bei unterschiedlichen Wasserführungen von Traun und Ischl. Da sich nicht die Frage stellt, ob es wieder zu einem Hochwasser kommt, sondern nur wann, betont Landesrat Podgorschek, dass die nun fertiggestellten Überflutungsbilder und Animationen (Videos) eine Möglichkeit für die betroffenen Bürger darstellen, sich über Hochwassergefährdung des eigenen Objektes zu Informieren. „Veranstaltungen wie diese bieten die Möglichkeit, Details zur Hochwassergefährdung zu erfahren und Hinweise zu erhalten, wie man sich selbst am besten auf ein Hochwasser vorbereitet. Wer gut vorbereitet ist, kann nicht überrascht werden. Wir bemühen uns auf Landesebene nicht nur um den richtigen gesetzlichen Rahmen, sondern ich bemühe mich aktiv darum, heute die Informationen bereitzustellen, die für den Katastrophenschutz von morgen wichtig sind.“
Für Bürgermeister Heide von der Stadtgemeinde Bad Ischl ist die Fertigstellung der Überflutungsbilder ein guter Zeitpunkt, um den Katastrophen- und Einsatzplan für Hochwasser auf Verbesserungsmöglichkeiten zu prüfen. „Die Aktualisierung unserer Einsatzplanung erfolgt laufend. Gemeinsam mit der für den Hochwasserschutz an Traun und Ischl zuständigen Bundwasserbauverwaltung - zu der auch der Gewässerbezirk Gmunden gehört – haben wir die Möglichkeit genutzt, die Hochwassergefahr für das Stadtgebiet von Bad Ischl im Detail zu analysieren. Die Ergebnisse dieser Analysen, die vom Büro Humer im Auftrag des Landes erstellt wurden, sind Überflutungsbilder. Mit diesen Überflutungsbildern kann die Zuverlässigkeit der Katastrophenschutzplanungen der Gemeinde noch weiter verbessert werden. Durch unsere Einsatzpläne stellen wir sicher, dass auch künftig bei Hochwasser die richtigen Maßnahmen zu richtigen Zeitpunkt ergriffen werden.“
Im Zuge der Veranstaltung wurden die Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter der Feuerwehr über ihre Hochwassergefährdung informiert und zur Wahrnehmung der Eigenverantwortung angeregt.
Jochen Eisl, Kommandant der Feuerwehr Bad Ischl, wird auch künftig mit seinen Kameraden das Möglichste tun, um bei der Bewältigung einer Katastrophe zu helfen. „Jeder weiß, was er zu tun hat, das stellen wir durch eine profunde Ausbildung und unsere ständigen Übungen sicher.“
„Ohne massive Beteiligung der Bürger bei der Sicherung ihrer Häuser werden viele Schäden nicht zu vermeiden sein. Eigenvorsorge beginnt jetzt, in der Zeit ohne Hochwasser!“ weiß Franz Hochdaninger aus Erfahrungen von früheren Einsätzen her zu berichten.
Bundeswasserbauverwaltung, Gewässerbezirk Gmunden, die Gebietsbauleitung Bad Ischl, Experten des Bundesheeres, der Feuerwehr, der Rettung, der Polizei, des Landes Oberösterreich sowie des Zivilschutzverbandes und der KatSchutzInfo informieren, welche Erwartungen Bürger/innen an einen Hochwasserschutz für Bad Ischl haben dürfen, welche Aufgaben die Gemeinde im Katastrophenfall hat, welche Aufgaben die Feuerwehr wahrnimmt, welche Erfahrungen die Feuerwehr und Blaulichtorganisationen beim letzten Hochwassereinsatz gemacht haben, was Katastrophenschutz aus Sicht des Landes bedeutet, welche Einschränkungen für die Flächennutzung mit einer Hochwassergefährdung verbunden sind und vor allem – wie sich jeder Bürger selbst auf eine Hochwasserkatastrophe vorbereiten kann.
Im Kongresshaus Bad Ischl standen die Experten bis lange nach der Veranstaltungen für Anfragen zur Verfügung.
Landesrat Podgorschek freut sich über die Veranstaltung: „Als Katastrophenschutz-Landesrat bemühe ich mich um günstige Rahmenbedingungen für die Blaulichtorganisationen und bin für den Katastrophenschutz auf Landesebene politisch zuständig. Als Hochwasserschutz-Landesrat sorge ich dafür, dass Hochwasserschutz zum Schutze der gefährdeten Bevölkerung umgesetzt werden kann. Mit Bundeswasserbauverwaltung bzw. den Gewässerbezirken und der Wildbach und Lawinenverbauung gibt es zwei äußerst kompetente, umsetzungsstarke Partner in Oberösterreich. Es gibt aber Situationen wo Hochwasserschutz nur durch die Objektbesitzer selbst verbessert werden kann. Die Eigenvorsorge zu stärken ist eine wichtige politische Zielsetzung von mir.“
„Als zuständiger Referent für Katastrophenschutz und Feuerwehren in Bad Ischl sehe ich es als besonders wichtig an, den Katastrophenschutz bzw. „was ist im Fall des Falles zu tun“ den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen. Wer ist in einem Katastrophenfall wofür zuständig, was ist Selbstschutz, wie ist Eigenverantwortung zu verstehen, welche Aufgabe kommt den Einsatzkräften zu, usw. Diese Themen mit Experten zu diskutieren und der Bevölkerung näher zu bringen, finde ich einen wichtigen Schritt. Katastrophenschutz beginnt für mich vor der Katastrophe. Ich bedanke mich beim Land OÖ und dem zuständigen Referenten Landesrat Elmar Podgorschek sehr herzlich für diese Initiative“, so Vize-Bürgermeister Josef Reisenbichler.
„Wenn unsere Bevölkerung mitmacht und sich selbst gut vorbereitet, die Rahmenbedingungen auf Bundes- und Landesebene für den Katastrophenschutz günstig bleiben, werden wir als Gemeinde mit unseren Feuerwehren auch weiterhin erfolgreich Katastrophenschutz betreiben können“, ergänzt Vize-Bürgermeister Anton Fuchs, der sich über die gelungene Veranstaltung freut.