Landeskorrespondenz
„Landwirte sind wichtige Partner bei der Umsetzung von Natura 2000 und bei der Erhaltung unserer Biodiversität!“
(Presseaussendung vom 4.2.2019)
In der heutigen Regierungssitzung wurde ein neues, in Österreich einzigartiges Fördermodell für Landwirt/innen in Natura 2000 Gebieten beschlossen. Die Bewirtschaftung von Flächen, die in einem Natura 2000 Gebiet liegen, ist zum Zweck der Erhaltung von Artenvielfalt und Biodiversität gewissen Einschränkungen unterworfen. Landwirt/innen haben hier die Vorgaben einer extensiven Nutzung zur erfüllen, was den Ertrag aus solchen Flächen einschränkt.
Es entsteht zudem ein zusätzlicher Aufwand von zehn Stunden je Hektar und Jahr für die schutzgutgerechte Bewirtschaftung von Grünland-Schutzgütern. Da diese Flächen erst ab Mitte Juni oder meist noch später gemäht werden dürfen, kann der Aufwuchs witterungsbedingt im Schnitt alle fünf Jahre nicht zur Fütterung von Tieren verwendet werden.
Um das zu kompensieren, wird in der Regierungssitzung eine Förderung für die oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern beschlossen. Die Höhe der Förderung soll jährlich 420 Euro pro Hektar betragen.
„Landwirtinnen und Landwirte sind wichtige Partner bei der Umsetzung von Natura 2000 und bei der Erhaltung unserer Biodiversität. Gerade im Grünland haben wir die letzten Jahrzehnte einen massiven Artenrückgang zu verzeichnen. Deshalb ist es wichtig, den Landwirten, die vom Ertrag ihres Grund und Bodens leben müssen, eine alternative Einkommensmöglichkeit zur Intensivbewirtschaftung zu bieten. Mit dieser zusätzlichen Förderung ist Oberösterreich ein erster großer Schritt gelungen, unsere Artenvielfalt im Grünland zu sichern. Denn nur wenn wir es schaffen, dass die Förderungshöhen für extensive Wiesenbewirtschaftungen vergleichbar zu Erträgen der Intensivlandwirtschaft werden, haben die Landwirte eine echte Wahlmöglichkeit, extensives Grünland ohne Einkommenseinbußen zu erhalten. Ich sehe das als einzige Möglichkeit, eine Trendwende beim Artensterben in Grünlandlebensräumen einzuleiten“, betont Naturschutzreferent Landeshauptmann-Stv. Haimbuchner.