Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 6.2.2019)
Wie bereits angekündigt, wird es künftig neben der stationären Pflege in Alten- und Pflegeheimen und den mobilen Diensten ein zusätzliches Angebot zur Betreuung älterer Menschen mit geringen Pflegestufen (bis Pflegestufe 3) geben. Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer wird im morgigen Unterausschuss Pflege die ersten fünf Pilotstandorte (Taufkirchen, Feldkirchen, Pasching, Lengau, Tragwein) mit rund 100 Betreuungsplätzen und das dazugehörige individuelle Betreuungs- und Pflegepaket präsentieren.
Alternative Wohnformen sind Wohnungen für betreuungs- und pflegebedürftige Personen, die aus sozialen, psychischen oder physischen Gründen nicht mehr gänzlich alleine wohnen können, jedoch keine ständige stationäre Betreuung oder Pflege in einem Alten- und Pflegeheim benötigen. Diese neue Wohn- und Betreuungsmöglichkeit für ältere Mitbürger/innen ergänzt damit das breite Dienstleistungsspektrum der Altenbetreuung in Oberösterreich. Durch die im Vergleich zu einem Alten- und Pflegeheim kleinere Dimension tragen die alternativen Wohnformen zur Regionalisierung der Altenbetreuungsangebote bei. Dieser regionale Ansatz entspricht maßgeblich den Wünschen der älteren Generation der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher.
Fördermodell ermöglicht individuell passgenaues Pflege- und Betreuungspaket
Alternative Wohnformen bieten ein organisiertes Wohnen für ältere Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher mit einer festen Verankerung in der Region. Das Pflege- und Betreuungspaket wird für die Bewohner/innen individuell durch die regionalen Koordinator/innen für Betreuung und Pflege zusammengestellt. Das Fördermodell sieht vor, dass die öffentliche Hand, abhängig von der Pflegegeldeinstufung (1-3) und der Höhe der Pension, eine sozial gestaffelte, personenbezogene Förderung bereitstellt. Durch diese Förderung wird das individuelle Leistungsangebot – von mobilen Diensten, Hauskrankenpflege und Haushaltsservice über Gemeinschaftsaktivitäten, Demenzprophylaxe bis zu Tagesbetreuung und Essen auf Rädern ermöglicht. Gleichzeitig bleibt den Bewohner/innen durch dieses Modell deutlich mehr frei verfügbares Einkommen zur Verfügung, als es bisher in einem Alten- und Pflegeheim der Fall ist.
„Ich habe besonders darauf geachtet, dass die Pflegedienstleistungen individuell an die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen angepasst werden können. Gleichzeitig ist die Leistbarkeit des Angebots auch für Mieter/innen mit einer geringeren Pension sichergestellt. Ich bin der Überzeugung, dass ältere Oberösterreicher/innen das Recht haben müssen, frei über die für sie passende Form der Unterstützungsleistung zu entscheiden. Nach der Präsentation und Beratung der Modelle im Unterausschuss Pflege will ich die konstruktiven Gespräche mit den Projektpartner/innen in den Städten und Gemeinden, sowie im Land Oberösterreich (Wohnbau) finalisieren und rasch in die Umsetzungsphase starten“, so Sozial-Landesrätin Gerstorfer.