Landeskorrespondenz
Februar war in Linz um 1,5 Grad über dem langjährigen Durchschnitt, auch viel zu trocken
2018 war das Jahr, in dem in Oberösterreich die Folgen der Klimakrise erstmals richtig spürbar wurden. Klimaschutz-Landesrat Rudi Anschober: „Wir sind die erste Generation, die die konkreten Folgen der Klimakrise immer stärker erlebt und wir sind die letzte Generation, die die Entwicklung der Klimakrise zu einer Klimakatastrophe noch verhindern kann. Daher muss jetzt gehandelt werden. Denn der Trend setzt sich fort: Während der Jänner relativ normal war, liegt der Februar 2019 wieder auf Vorjahreskurs und damit auf Rekordkurs zu überhöhten Temperaturen und viel zu wenig Niederschlag.
Bei der Messstation Linz etwa wurden 21 mm Niederschlag gemessen, im Durchschnitt der Vorjahre (1981 -2010) waren es 52 mm. Die Temperatur lag im Februar bei 3,8 Grad und damit um 1,5 Grad über dem langjährigen Schnitt. Ein Rekordjahr jagt offensichtlich das nächste. Die Prognosen der Wissenschaft sind längst übertroffen.“
In einem umfassenden Arbeitsprozess wird derzeit vom Klimaressort aufgearbeitet, in welchen Details die Klimakrise in Oberösterreich 2018 sichtbar wurde - mit Schäden von rund 150 Mio. Euro am stärksten bei der Land- und Forstwirtschaft, aber auch bei der Wasserversorgung, vor allem im Bereich der Hausbrunnen, aber auch in Form von drastisch verringerten Erträgen im Bereich der Wasserkraft. Signifikant sind auch die Folgen auf die Fischwelt, auf Insekten, aber auch für die Feuerwehren in Form vieler Einsätze durch extreme Witterungssituationen. Anschober: „Auf Basis dieser Ergebnisse erarbeiten wir eine Verbesserung der Klimaanpassungsstrategie Oberösterreichs. Damit wir das, was nicht mehr zu vermeiden ist, besser verkraften.“
Gleichzeitig will Anschober durchsetzen, dass endlich ernst gemacht wird mit Klimaschutz in Österreich.
„Wir brauchen einen ambitionierten Klimaplan damit wir zumindest die verbindlichen Klimaziele (minus 36 Prozent an CO2-Emissionen bis 2030) schaffen. Dazu braucht es viel mehr Anstrengungen zur Durchsetzung von Verkehrswende und Energiewende. Es ist daher absolut unzureichend, dass gerade jetzt am Beginn der Energiesparmesse lediglich drei Prozent an Neuerrichtungen von Ölheizungen gestoppt werden - 30 von 1.000 neuen Ölheizungen nicht mehr zu errichten, das ist eigentlich ein Debakel für den Klimaschutz.“