Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 23.5.2019)
Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer stellt sich eindeutig gegen eine Privatisierung von Alten- und Pflegeheimen in Oberösterreich. Der jüngste Versuch eines großen Pflegekonzerns, das Alten- und Pflegeheim einer oberösterreichischen Gemeinde aufzukaufen, hat allerdings gezeigt, dass es eine klare politische Positionierung braucht. „Ich befürworte den in der heutigen Landtagssitzung zu behandelnden Antrag, der einer auf Gewinnmaximierung ausgelegten Altenpflege eine klare Absage erteilt“, sagt Gerstorfer.
Von den 133 Alten- und Pflegeheime in Oberösterreich werden 87 von Städten oder Sozialhilfeverbänden betrieben, 19 von Gemeinden und 27 von Orden oder gemeinnützigen Vereinen. Gegen private, auf Gemeinnützigkeit ausgerichtete Anbieter/innen spricht laut Sozial-Landesrätin Gerstorfer überhaupt nichts. Gewinnorientierten Konzernen als Heimträger müsse jedoch ein Riegel vorgeschoben werden, um die hohe Qualität in der Altenpflege und –betreuung zu erhalten. So wurde in einer deutschen Studie festgestellt, dass die Pflegequalität in den deutschen gewinnorientierten Pflegeheimen insgesamt schlechter ist als in jenen in gemeinnütziger Trägerschaft.
Auch internationale Vergleiche lassen den Schluss zu, dass nicht gewinnorientierte Alten- und Pflegeheime eine höhere Qualität aufweisen. Empirische Untersuchungen zeigen, dass in gewinnorientierten Alten- und Pflegeheimen tendenziell weniger und geringer qualifiziertes Personal eingesetzt wird. „Ich will keine auf Gewinnmaximierung ausgerichtete Altenpflege. Das ist der falsche Weg, denn irgendwo muss der Gewinn ja herkommen. Und der geht zu Lasten der Mitarbeiter/innen, der Bewohner/innen und letztendlich auch auf Kosten der Gesellschaft“, so Gerstorfer abschließend.