KI-Forschungsprojekt in Hagenberg erhielt Zuschlag bei Bundesförderung COMET-K-Module

Landeskorrespondenz

Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner: „Aktuelle Förderentscheidung ermöglicht neues visionäre Forschungsprojekt zur sicheren kooperativen Nutzung von KI über Firmengrenzen hinweg“

 

(Presseaussendung vom 7.6.2019)

Im Rahmen der ersten Ausschreibung des COMET-Förderprogrammes K-Module des Bundes, mit dem neue Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ermöglicht werden sollen, erhielt auch ein Projekt aus Oberösterreich den Zuschlag: „Das Forschungszentrum Software Competence Center Hagenberg (SCCH) kann damit ein neues visionäres Forschungsprojekt starten, das künftig die sichere kooperative Nutzung von Modellen der Künstlichen Intelligenz (KI) über Firmengrenzen ermöglichen soll. Damit wird ein weiterer wichtiger Schritt gesetzt, um den Softwarepark Hagenberg zu einem international sichtbaren Zentrum für IT-Security weiterzuentwickeln“, zeigt sich Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner erfreut.

 

„Die Förderschiene COMET K-Module ist ein effektives Instrument um visionäre Forschungsprojekte anzugehen, die einen enormen zusätzlichen Innovationsschub bringen können. Damit werden Unternehmen dabei unterstützt, sich für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen. Diese Innovationsarbeit trägt auch ganz essentiell dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bzw. des Wirtschaftsstandorts abzusichern. Der Förderzuschlag seitens des Bundes ist auch ein großer Erfolg der Upper Austrian Research (UAR), der Forschungs-Leitgesellschaft des Landes , die den Ausschreibungsprozess begleitet hat “, betont Landesrat Achleitner.

 

Für das UAR Innovation Network verlief die Ausschreibung mit zwei weiteren genehmigten Innovationsvorhaben, an denen die UAR beteiligt ist, insgesamt sehr erfolgreich. Bei den COMET K-Modulen werden insgesamt 12 Mio. Euro an Bundesmittel vergeben. Davon fließen 2 Mio. direkt nach Oberösterreich an das Forschungszentrum Software Competence Center Hagenberg GmbH (SCCH), als Teil des UAR Innovation Networks. Weitere 4 Mio. Euro fließen zum Polymer Competence Center Leoben (PCCL) nach Leoben, wo die UAR als Miteigentümer fungiert, und das PCCL im UAR Innovation Network einen wichtigen Partner auch für Oberösterreichs Wirtschaft und Wissenschaft darstellt. Die Forschungsthemen in den dort genehmigten Modulen kommen damit auch Oberösterreich zugute.

 

SCCH treibt sichere und kooperative Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) voran

Die in Hagenberg ansässige Software Competence Center Hagenberg (SCCH) hat sich mit dem K-Modul "S³AI: Security and Safety for Shared Artificial Intelligence" das Ziel gesetzt, die methodischen Grundlagen für vertrauenswürdige, sichere verteilte Künstliche Intelligenz (KI)-Systeme zu schaffen. Daraus sollen sich in Zukunft ganz neue KI-basierte Geschäftsmodelle ergeben, die eine sichere kooperative Nutzung von bestehenden Daten und KI-Modellen über Firmengrenzen hinweg ermöglichen. Zur Finanzierung des Projekts wird das Land insgesamt 1 Mio. Euro in den nächsten 4 Jahren beitragen.

 

PCCL entwickelt innovative Polymerwerkstoffe für Technologien der Zukunft

Die Polymer Competence Center Leoben (PCCL) konzentriert sich im Rahmen von zwei K-Modulen auf die Entwicklung von innovativen Polymerwerkstoffen für Technologien der Zukunft. Dabei geht es unter dem Titel „CHEMITECTURE – Digital materials for a personalized world – Artificial engineering of polymers along the whole value chain“ einerseits um Polymerwerkstoffe, die für das digitale Zeitalter gerüstet sind und die Herstellung von komplexen Bauteilen im 3D-Druck ermöglichen. Andererseits wird im Rahmen des K-Moduls „Polymers 4 Hydrogen – Decarbonizing of energy infrastructure using novel polymers“ an hochstabilen Polymerwerkstoffen, die extremen Druckbelastungen standhalten, für den Einsatz in der Wasserstofftechnologie geforscht.

 

Neue Impulse in der Forschung

K-Module ist die jüngste Programmlinie im bundesweiten Forschungsförderungsprogramm COMET (Competence Centers for Excellent Technologies) der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Damit wird bestehenden K1-Zentren ermöglicht, aufbauend auf ihrem Forschungsprogramm und ihren Schwerpunkten, zukunftsweisende Themen mit hohem Innovationsgeist aufzugreifen, die deutlich über den bisherigen Stand der Technik hinausgehen. Mit einer entsprechend hohen Förderquote von 80 Prozent, einem Gesamtprojektvolumen von rund 4 Mio. Euro pro genehmigtem Vorhaben und einer Laufzeit von 4 Jahren werden so neue Impulse in der Forschung gesetzt. Die neue Programmlinie wurde im April 2018 erstmalig ausgeschrieben.

 

Erfolgreiche COMET-Jahresbilanz 2018 fortgesetzt

Mit der Genehmigung der K-Module konnte die erfolgreiche Jahresbilanz 2018 im COMET-Programm fortgesetzt werden. Oberösterreich ist aktuell an 9 COMET-Zentren (von insgesamt 25 österreichweit; Stand 05/2019) beteiligt – davon haben 6 ihren Hauptstandort in OÖ. Ein neues Forschungszentrum wurde Ende letzten Jahres genehmigt und ist aktuell im Aufbau: CHASE (Chemical Systems Engineering) wird sich auf die Digitalisierung der Produktions-abläufe in der chemischen Prozessindustrie konzentrieren. Das erfolgreich verlängerte K2-Zentrum Symbiotic Mechatronics – unter dem Dach der LCM – hat zu Jahresbeginn die Forschungsarbeit aufgenommen. Vier der bestehenden Zentren (Wood K plus, SCCH, CEST und K1-MET) wurden in der standardmäßig vorgesehenen Zwischenevaluierung höchst positiv bewertet und auf eine weitere Förderungsperiode von 4 Jahren mit einem Gesamtprojektvolumen von jeweils rund 20 Millionen verlängert.

 

Auf einer Linie mit den Bedürfnissen der Industrie

„Die Produktionsforschung ist eine besondere Stärke des UAR Innovation Network. Die genehmigten K-Module zeigen wieder einmal eindrucksvoll, dass die Themenstellungen auf ganzer Linie an den Bedürfnissen der Industrie ausgerichtet sind“, so DI Dr. Wilfried Enzenhofer, MBA, Geschäftsführer der UAR.