Landeskorrespondenz
Die Gesamtkosten für das Maßnahmenprojekt belaufen sich auf 781.000 Euro
(Presseaussendung vom 12.6.2019)
„Die Siedlungsräume im Einzugsgebiet des Poneggenbaches in der Marktgemeinde Schwertberg wurden in den letzten Jahren häufig durch Hochwasserabflüsse bedroht und in hohem Ausmaß geschädigt. Auslöser waren jeweils lokale Starkregenereignisse. Erste Gespräche über diese Situation liefen darauf hinaus, das Einzugsgebiet des Poneggenbaches hinsichtlich der Abflusssituation gesamthaft zu betrachten und zu untersuchen. Das Ziel war, keine isolierten Einzellösungen zu schaffen, sondern Schutzmaßnahmen zu entwickeln, die aufeinander abgestimmt zu einer Gesamtlösung führen. Dazu wurde auch eine intensive Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem Forsttechnischen Dienst der Wildbach- und Lawinenverbauung forciert, da der Oberlauf des Poneggenbaches in der Zuständigkeit der Wildbach- und Lawinenverbauung liegt“, erklärt Wasser-Landesrat KommR Ing. Wolfgang Klinger.
Schon vor Jahren wurde von der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) ein Rückhaltebecken am Poneggenbach zum Schutz der Unterlieger errichtet. Die in den letzten Jahren häufig aufgetretenen Starkregenereignisse führten zu einer Überlastung des vorhandenen Beckens und somit auch zu einer Überbordung der anschließenden Gewässerstrecke, was wiederum eine Gefährdung der Siedlungsräume entlang des Poneggenbaches zur Folge hatte.
Der Poneggenbach wurde auch unterhalb des bestehenden Rückhaltebeckens im Bereich der Siedlung Poneggenfeld durch zuströmende Oberflächenwässer, die gleichzeitig einen enormen Schaden an den Wohnobjekten bewirkten, beaufschlagt. Eine geordnete Weiterleitung der anfallenden Wässer bis zur Aistmündung konnte nicht mehr sichergestellt werden.
Zur gesamthaften Lösung der Problematik wurde ein gemeinsamer Weg zwischen Gewässerbezirk-Linz und Wildbach- und Lawinenverbauung eingeschlagen und eine einzugsgebietsbezogene Planung mit aufeinander abgestimmten Schutzmaßnahmen vorgenommen. Das zentrale Bauwerk dieses Maßnahmenkonzeptes bildet ein Rückhaltebecken nahe des Wohnobjektes Lesterl. Zur Sicherstellung eines 100-jährlichen Hochwasserschutzes für die anschließende Siedlung Poneggenfeld ist die Schaffung eines Speichervolumens von rd. 3.200 m³ erforderlich.
Die Oberflächenwässer aus Starkregen können soweit gedrosselt werden, dass nur ein gedrosselter Abfluss von 100 l/s Richtung Poneggenbach weitergeleitet wird.
Die Wildbach- und Lawinenverbauung hat kürzlich das bestehende RHB am Poneggenbach durch eine Dammerhöhung und Vergrößerung des Speichervolumens adaptiert, sodass der Beckenabfluss reduziert werden konnte und entsprechende Kapazitätsreserven im Poneggenbach geschaffen wurden. Dieser Spielraum kann nun für den Abfluss aus dem Becken Lesterl genutzt werden.
„Beide Effekte, die gedrosselte Einleitung aus dem Siedlungsraum Poneggenfeld, sowie die Erhöhung der Speicherkapazität des bereits vorhandenen Rückhaltebeckens führen zu einer gesamthaften Verbesserung der Hochwasserproblematik am Poneggenbach“, zeigt sich Landesrat Klinger mit dem Projekt zufrieden.
„Die Gesamtkosten für das Maßnahmenprojekt „Rückhaltebecken Lesterl“ zum Schutz der Siedlung Poneggenfeld belaufen sich auf 781.000 Euro, welche zu 43,9 Prozent vom Bund, zu 38,6 Prozent vom Land Oberösterreich und zu 17,5 Prozent von der Marktgemeinde Schwertberg aufgebracht werden“, so Klinger abschließend.