Landeskorrespondenz
Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner: „Insgesamt 136 Millionen Euro an Forschungsförderungs-Mitteln der FFG flossen 2018 nach Oberösterreich“
(Presseaussendung vom 24.6.2019)
Die Förderstatistik der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) liegt vor und zeigt einen kräftigen Förderschub für Oberösterreich: „2018 war für oberösterreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Abholung von FFG-Förderungen ein sehr erfolgreiches Jahr: Gesamt flossen 136 Millionen Euro an FFG-Mitteln nach Oberösterreich – das entspricht einer beeindruckenden Steigerung von rund 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Fünftel der österreichweiten FFG-Förderungen. Oberösterreich gewinnt damit weiter an Forschungsstärke und Innovationskraft, davon profitiert der Standort massiv“, so Oberösterreichs Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner und die beiden FFG-Geschäftsführer Henrietta Egerth und Klaus Pseiner. „Wirtschaft und Innovation gehen in Oberösterreich Hand in Hand: Der Themenbereich Produktion ist bei den Förderprojekten sehr ausgeprägt, thematische Stärkefelder sind etwa die industrielle Fertigung, Werkstofftechnik und Automatisierung. Eine zunehmend stärkere Rolle spielen die Informations- und Kommunikationstechnologien“, erläutert LR Achleitner.
Standort profitiert von Kooperation Land Oberösterreich – FFG
Forschungsförderungen gehören zu den wichtigsten Instrumenten der Standortpolitik, wenn es darum geht, Unternehmen bei der Entwicklung neuer Technologien zu unterstützen. „Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist dabei die Kooperation - Kooperation zwischen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, um Forschungsergebnisse rasch in die Anwendung, in die Unternehmen, auf den Markt zu bringen. Und Kooperation zwischen Fördergebern, um eine treffsichere, effiziente Förderung zu ermöglichen“, unterstreicht Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Achleitner. „Wir haben mit der Kooperationsvereinbarung des Landes OÖ ein Erfolgsmodell geschaffen, das in der Zwischenzeit auch in anderen Bundesländern Nachahmer/innen gefunden hat“, so LR Achleitner.
Das zentrale Ziel der Förderkooperation ist die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen. Dieses Ziel wird einerseits durch einen günstigeren Darlehensgestaltung und andererseits durch Bonifizierung des Landes OÖ erreicht. „Die Boni unterstützen die Liquiditätssituation der Betriebe und ermutigen sie zu Forschungs- und Entwicklungstätigkeit“, erklärt LR Achleitner. Im Vorjahr wurden 115 Boni in den Kategorien Kooperations-, KMU- sowie KMU-Plus-Bonus vergeben. Somit kamen 92 % der insgesamt 124 Projekte in der Förderkooperation in den Genuss der Bonifikation. Der Gesamtbetrag der vergebenen Boni betrug 4,85 Mio. Euro.
Vor allem für KMU spielt auch eine professionelle Förderberatung eine große Rolle. Die Förderexperten der oö. Standortagentur Business Upper Austria beraten jährlich 20 bis 24 Förderprojekte und erzielen dabei eine Erfolgsquote von mehr als 80 Prozent. Der durchschnittliche Fördererlös für die Unternehmen liegt bei 264.000 Euro.
„Die Kooperationen mit den Bundesländern sind eine Win-Win-Situation, wie sich auch am Beispiel Oberösterreich zeigt. Durch die Bündelung von Bundes- und Landesseite wird die Hebelwirkung des öffentlichen Förderangebots verstärkt und die Kundinnen und Kunden profitieren von der schlanken Abwicklungsstruktur, die die FFG als bewährter One-Stop-Shop bietet“, betonen Henrietta Egerth und Klaus Pseiner. Im Bundesländer-Vergleich bilden die Steiermark, Wien und Oberösterreich ein Spitzentrio, wobei Oberösterreich 2018 die größte Steigerung erzielte und mit 136 Millionen Euro an Fördermitteln gegenüber dem Vorjahr um knapp ein Viertel zulegen konnte. Der Anteil Oberösterreichs an den Gesamtförderungen (für alle Bundesländer) stieg von 19,6 auf 22,3 Prozent. Verantwortlich dafür ist insbesondere das hervorragende Abschneiden im Kompetenzzentren-Programm COMET.
Weitere Highlights aus dem Bundesländerbericht Oberösterreich 2018 der FFG:
In den Basisprogrammen hält Oberösterreich die Spitzenposition und lukrierte 2018 rund 27 Prozent aller Förderungen, damit gingen 78,1 Millionen Euro an Unternehmen in Oberösterreich.
Es zeigt sich auch eine überdurchschnittliche Erfolgsquote in der Förderkooperation: Von 145 beantragten Projekten wurden 124 Projekte neben der FFG-Basisprogrammförderung für eine zusätzliche Förderung durch das Land Oberösterreich auf Basis der Förderkooperation zwischen FFG und Land Oberösterreich vergeben. Das spricht für die hohe Qualität der Anträge.
In den Strukturprogrammen liegt Oberösterreich hinter der Steiermark auf Platz 2 und kommt auf einen Anteil von 30 Prozent. Oberösterreich verzeichnete dabei im Vorjahr den größten Anstieg der Fördersumme, konkret von 9,3 auf 35,9 Millionen Euro, also fast eine Vervierfachung, die insbesondere durch das Einwerben im Kompetenzzentren-Programm COMET erreicht wurde. Dies unterstreicht die hervorragende Kooperation zwischen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Land ob der Enns.
In den thematischen Programmen kommt Oberösterreich hinter Wien und der Steiermark auf Platz 3 zu liegen, es wurden 21,6 Millionen Euro eingeworben.
Die Performance im EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“, für das die FFG als Nationale Kontaktstelle fungiert, ist in Oberösterreich stark von der Industrie getragen. Seit Start des Programms 2014 konnten Betriebe und Einrichtungen 74,4 Millionen Euro an europäischen Forschungsfördermitteln nach Oberösterreich holen.
Zu den geförderten Erfolgsgeschichten zählt etwa jene des Linzer Technologieunternehmens ECOP: Es entwickelt mit Unterstützung der FFG eine industrielle Hochtemperaturwärmepumpe mit Rotations-Technologie, die um bis zu 70 Prozent höhere Leistungszahlen erreicht als konventionelle Kompressionswärmepumpen.
Eine neben vielen weiteren Erfolgsgeschichten ist jene des Unternehmens SYN TRAC aus Bad Goisern: Es wird an einem gleichnamigen Trägerfahrzeug getüftelt, das mit einer vollautomatischen Docking-Station ausgestattet ist und unzählige Einsatzmöglichkeiten anbietet, etwa in der Land- und Forstwirtschaft oder im Katastrophenschutz.