Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 3.7.2019)
Das Bundesverwaltungsgericht hat mit Erkenntnis vom 26. Juni 2019 festgestellt, dass für die Umfahrung Mattighofen-Munderfing keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchzuführen ist. Nachdem im November 2018 der Bescheid der Oberösterreichischen Landesregierung noch aus formaljuristischen Gründen behoben wurde, ist nun klar, dass es keine UVP braucht. "Ich freue mich sehr über die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts. Somit nehmen auch die Abschnitte 2 (Munderfing-Stallhofen) und 3 (Stallhofen-Schalchen) der Umfahrung Mattighofen-Munderfing endlich wieder Fahrt auf", so Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner. Nachdem der 1. Abschnitt (Umfahrung Munderfing) bereits am 28. November 2017 für den Verkehr freigegeben wurde, hat das Landesverwaltungsgericht die Entscheidung über die Beschwerde gegen den straßenrechtlichen Bewilligungsbescheid des 2. Abschnitts bis zur Klärung der UVP-Pflicht des 3. Abschnitts ausgesetzt. "Ich hoffe nun, dass auch die letzten rechtlichen Voraussetzungen möglichst rasch vorliegen, damit die weiteren Abschnitte zügig gebaut werden können", so Landesrat Mag. Steinkellner.
Ausbaunotwendigkeit und Projektbegründung
Derzeit verläuft der gesamte Durchzugsverkehr auf der B147 Braunauer Straße durch die Ortskerne von Mattighofen und Munderfing. Nicht nur durch die hohe Verkehrsbelastung, sondern auch durch die zu geringen Fahrbahnbreiten und die Vielzahl der Anbindungen an die B147 kommt es im Ortszentrum von Mattighofen laufend zu Verkehrsbehinderungen, Staus und Unfällen mit Personenschäden. Auch in der Ortsdurchfahrt von Munderfing kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen und Staubildung. Ziel der Umfahrung Mattighofen-Munderfing ist nicht nur, direkte Zufahrtsmöglichkeiten zu den Industriestandorten zu schaffen, sondern vor allem, den Stadtplatz von Mattighofen und den Ortskern von Munderfing vom Durchzugsverkehr zu entlasten. "Darüber hinaus haben wir uns zum Ziel gesetzt, Unfallhäufungsstellen in diesem Straßenabschnitt zu beseitigen und die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen", hält Landesrat Mag. Steinkellner fest.
Entlastung für die Bewohner
Die Verkehrszählung im Jahr 2013 ergab im Bereich des Stadtplatzes von Mattighofen fast 15.000 Fahrzeuge pro 24 Stunden, davon ca. 11 % Schwerverkehrsanteil. In Munderfing Nord beträgt der Verkehr ca. 8.600 Fahrzeuge pro 24 Stunden, in Munderfing Süd ca. 6.800 Fahrzeuge pro 24 Stunden mit jeweils ca. 11 % Schwerverkehrsanteil. Durch die Errichtung der ca. 8,5 km langen Umfahrung Mattighofen-Munderfing können in Mattighofen ca. 35 % des derzeitigen Verkehrsaufkommens auf die Umfahrung verlagert werden. Im Bereich Munderfing liegt das Verlagerungspotential sogar bei bis zu 74 %.
Die Trassenführung
Der 2. Teilabschnitt der Umfahrung Mattighofen – Munderfing schließt im Süden an den ersten Abschnitt der Umfahrung von Munderfing, beim Knoten "Munderfing Nord" an und schwenkt zur ÖBB Strecke Steindorf – Braunau/Inn ab. Das Trassenband läuft anschließend parallel zur Bahnstrecke bis auf die Höhe der Ortschaften Weinberg/Stallhofen, wo die Bahntrasse anschließend niveaufrei überquert wird. In diesem Bereich entsteht der Anschlussknoten ‚Mattighofen Süd‘. Hier ist vorgesehen, eine Querverbindung zur alten B147 Braunauer Straße zu schaffen. Gleichzeitig schließen in diesem Bereich die L1045 Stallhofener Straße und der Stallhofen-Straßenast 1 an. Im weiteren Verlauf schließt unmittelbar nach dem Knoten ‚Mattighofen Süd‘ der 3. Teilabschnitt an. Das Trassenband verläuft dann weiter in der Talsohle zwischen dem Schwemmbach und dem Dorfgebiet von Unterharlochen und quert in ihrem Verlauf die L 1041 Kindstalstraße, die Mattighofner Straße und trifft im Bereich der Schwemmbachbrücke auf die L503 Oberinnviertler Straße. Die Weiterführung erfolgt anschließend zwischen dem linken Schwemmbachufer und einem bestehenden Wohngebiet. Die Einbindung in den Bestand der B147 Braunauer Straße wird mit einem Kreisverkehr auf Höhe der Firmen Lohberger und Mercedes Gerner gestaltet.
"Die finanziellen Mittel für Abschnitte 2 und 3 (in Höhe von 40. Millionen Euro) der Umfahrung Mattighofen-Munderfing sind reserviert. Sobald die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen sind, werden wir unverzüglich mit der Umsetzung beginnen", so Landesrat Mag. Steinkellner abschließend.