Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 15.7.2019)
Ein offener Brief mit Forderungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Altenarbeit wurde von den Betriebsräten Stefan Bauer (Sozialhilfeverband Linz-Land) und Berthold Weichselbaumer (Diakoniewerk OÖ) an Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer übergeben. Das im Juni erstellte Forderungspapier wurde bereits von mehr als 1.800 Mitarbeiter/innen in der Altenarbeit unterzeichnet. „Der Mangel an Fachpersonal, sowie steigende Pflegebedarfe der Altenheimbewohner/innen führen zu steigenden Belastungen unserer Kolleg/innen und Kollegen“, betonten die beiden Betriebsräte.
Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer hat in einem konstruktiven Austausch die fordernde Personalsituation bestätigt und die bereits in Umsetzung befindlichen Maßnahmen des Sozialressorts dargelegt. „Um wieder deutlich mehr Fachkräfte für die Altenpflege- und Betreuung zu gewinnen, wurde die Anzahl der Ausbildungsplätze auf meine Initiative hin beinahe verdoppelt. Flankierend dazu habe ich mich erfolgreich für die Ausweitung des Fachkräftestipendiums eingesetzt und mit Angeboten wie dem Lehrgang „Junge Pflege“ neue Ausbildungswege erschlossen. Erste Auswertungen zeigen, dass dieses Maßnahmenbündel bereits wirkt und wieder mehr Neueinstiege in die Pflegeausbildung verzeichnet werden“, so Gerstorfer.
Ebenso unterstrichen hat Gerstorfer die Notwendigkeit, auf die veränderten Rahmenbedingungen in der Pflege zu reagieren. „Erhöhte Pflegebedarfe der Altenheimbewohner/innen – beispielsweise bedingt durch eine dementielle Erkrankung – sind für die Mitarbeiter/innen zunehmend eine Herausforderung, auf die mit Blick auf die Personalausstattung und die Pflege(geld)einstufung reagiert werden muss“, betont die Sozial-Landesrätin.
Zur Verbesserungen der Arbeitsbedingungen wird Gerstorfer im Herbst zu einem Best-Practice-Austausch zwischen den Alten- und Pflegeheimen in Oberösterreich laden. „Ziel dieses Austausches ist es, Praktikerinnen und Praktiker zu Wort kommen zu lassen und so die eine oder andere kurzfristig umsetzbare Maßnahme zur Entlastung der Mitarbeiter/innen zu entwickeln. Damit wollen wir erreichen, dass die Mitarbeiter/innen langfristig in der Altenarbeit bleiben“, so Gerstorfer, die mit den Betriebsrät/innen zukünftig einen regelmäßigen Austausch über die Herausforderungen in der Altenarbeit und die Maßnahmen zu deren Bewältigung vereinbart hat.
In der Rolle als Vorsitzende der Konferenz der Sozial-Landesrät/innen war das Thema Altenbetreuung- und Pflege auch Schwerpunkt beim Antrittsbesuch von Birgit Gerstorfer bei Sozialministerin Zarfl: „Ich habe sehr deutlich darauf hingewiesen, dass die Fortführung des Fachkräftestipendiums über das Jahr 2020 hinaus ganz besonders wichtig ist. Die Möglichkeit der existenziellen Absicherung während der Pflegeausbildungen ist ein wesentliches Entscheidungskriterium für Auszubildende, den Pflegeberuf zu ergreifen. Diese Fördermaßnahme wird es bereits heuer ermöglichen, dass deutlich mehr Personen in Pflegeberufe einsteigen“.