Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 28.7.2019)
Der Equal Pension Day ist ein unverzichtbarer markanter symbolischer Stichtag, der auf die Lohnunterschiede von Frauen und Männern aufmerksam macht und deren Auswirkungen auf die spätere Pensionsleistung aufzeigt.
Nach Berechnungen der Stadt Wien fällt heuer dieser Tag auf den 29. Juli und der Einkommensunterschied liegt bei fast 43 Prozent.
„Das ist Grund genug, dass sich Frauen selbst mehr zutrauen müssen, insbesondere auch in finanzieller Hinsicht. Frauen dürfen und müssen eine gerechte Entlohnung für ihre Leistung fordern und müssen bei Verhandlungen auch selbstbewusst sein. Das müssen wir schon jungen Mädchen mitgeben“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.
„Gleichzeitig müssen wir junge Mädchen auch verstärkt für technische Berufe begeistern, denn in diesen liegt nicht nur die Zukunft, sondern dort ergeben sich oft auch bessere Verdienstmöglichkeiten. Darum setzen wir schon in der Schule an, Mädchen in technische Berufe zu bringen, zum Beispiel durch Aktionen seitens des Frauenreferates, wie den klassischen Girls´ Day, Girls´ Day junior und Girls´ Day mini sowie das ´Mentoring für HTL-Schülerinnen´ oder das Projekt ´FIT – Frauen in die Technik´ an der Johannes Kepler Universität“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander.
Hauptursache für die Kluft bei den Pensionen ist auch bei den Frauen die weit verbreitete Teilzeitarbeit. Das hängt hauptsächlich – aber nicht nur – damit zusammen, dass Frauen überwiegend für die Kinderbetreuung und Care-Aufgaben in der Familie zuständig sind. „Es braucht eine Sensibilisierung der Frauen für das Thema ´Pension´. Viele Frauen sind sich nicht bewusst darüber, was es für sie bedeutet, bis zur Pension Teilzeit zu arbeiten. Hier müssen die Folgen bewusst gemacht werden und es braucht mehr Information“, so Frauen-Landesrätin Mag.a Christine Haberlander.
Dass die Karenzzeiten ab August voll angerechnet werden, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Auch das „Pensionssplitting“ wurde deutlich beliebter. 2018 zählte man 412 Anträge. Das ist insofern eine gute Nachricht, als das Instrument die finanziellen Pensionsnachteile des Elternteiles – meist ist es eben die Frau – abmildern soll, der sich vorrangig der Kindererziehung widmet. Der erwerbstätige Elternteil kann nämlich freiwillig seinen Pensionsanspruch „splitten“ und dem überwiegend Erziehenden bis zu 50 Prozent abtreten. Die Übertragung ist für die ersten sieben Jahre nach der Geburt möglich.
„Ich würde mir ein verpflichtendes Pensionssplitting mittels Opt-out-Variante im Sinne der Frauen wünschen“, so Frauen-Landesrätin Christine Haberlander.
Frauen.Leben 2030 ist die Ausgangsbasis für eine moderne Frauenpolitik und wurde von der Oö. Landesregierung einstimmig beschlossen, indem man sich dazu bekannte: Chancengleichheit ist ein Ziel, an dem alle täglich arbeiten müssen und es auch tun. Die Frauenstrategie „Frauen.Leben 2030“ kann jederzeit unter www.frauenreferat-ooe.at heruntergeladen werden.
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Homepage Frauenreferat OÖ
Pensionsversicherungsanstalt - Informationen Pensionssplitting
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