Landeskorrespondenz
Hausbrunnenaktion als Gewinn für den Landessieg des Neptun Wasserpreises wurde heute eingelöst
(Presseaussendung vom 20.8.2019)
Landesrat KommR Ing. Wolfgang Klinger besuchte heute den Laborbus des Landes OÖ, welcher in der Gemeinde Engelhartszell Halt machte. Der Tag zur Hausbrunnenaktion wurde der Gemeinde heuer als Preis für den Landessieg des Neptun Wasserpreises, welcher vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus in Kooperation mit dem Amt der Oö. Landesregierung alle zwei Jahre ausgeschrieben wird, überreicht.
Während der Großteil der oberösterreichischen Bevölkerung durch gemeinsame Wasserversorgungsanlagen mit Trinkwasser versorgt wird, bezieht rund ein Fünftel der oberösterreichischen Bevölkerung das Lebensmittel Nr. 1 aus privaten Hausbrunnen oder Quellen.
„Größere Versorgungsanlagen unterliegen einer behördlichen Aufsicht hinsichtlich der Einhaltung der Trinkwasserqualität, die Qualitätssicherung von Hausbrunnen obliegt jedoch großteils den jeweiligen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern. Durch die Laborbusaktion des Wasserressorts des Landes Oberösterreichs werden die Hausbrunnenbesitzerinnen und Hausbrunnenbesitzer bei der Wahrnehmung ihrer Eigenverantwortung unterstützt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich im Wege der jeweiligen Gemeinde zu dieser Aktion anmelden. An durchschnittlich 100 Einsatztagen im Jahr tourt der Laborbus durch das Bundesland und macht in verschiedensten Gemeinden Station. Das Team, welches aus einem Wassermeister und einem Chemiker besteht, berät fachkundig und unabhängig. Pro Einsatztag können dabei etwa 13 Beratungen durchgeführt werden“, erklärt Landesrat Klinger.
Während der Wassermeister eine bautechnische Begutachtung des Brunnens bzw. der Quelle durchführt und eine fachgerechte Probenahme vornimmt, werden vom Chemiker im Laborbus erste Analysen durchgeführt. Noch am selben Tag können von den Hausbrunnenbesitzerinnen und Hausbrunnenbesitzern erste Analyseergebnisse abgeholt werden. Die Berater stehen der Bevölkerung auch für alle Fragen rund ums Trinkwasser zur Verfügung.
Nach der durchgeführten Gesamtanalyse im Labor wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein schriftlicher Gesamtbericht zugestellt. Dieser soll schlussendlich darüber Aufschluss geben, wie es um den Zustand des Hausbrunnens bzw. der Quelle bestellt ist, welche Werte das Trinkwasser aufweist und welche Auswirkungen dies nach sich zieht. Einen wesentlichen Teil bilden jedoch die Empfehlungen, welche Maßnahmen zu setzen sind, um den einschlägigen Anforderungen gerecht zu werden und so die Trinkwasserversorgung nachhaltig sicherzustellen.
Die quantitative Komponente wird insbesondere in Jahren ausgeprägter Trockenheit, wie dies im vergangenen Jahr der Fall war, besonders deutlich. Die oberösterreichischen Feuerwehren verzeichneten Rekordzahlen, wenn es darum ging, Wassertransporte durchzuführen.
Unabhängige Beratung dahingehend, wie nachhaltige Maßnahmen gesetzt werden können, welche auch unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit zu betrachten sind, ist den Teilnehmerinnen und Teilnehmern hier besonders wichtig. Bei einer optionalen Informationsveranstaltung in der Gemeinde werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darüber informiert, welche Maßnahmen im Sinne einer qualitativ und quantitativ sicheren und wirtschaftlich sinnvollen Trinkwasserversorgung zu setzen wären.
Ziele der Hausbrunnenaktion
- Bewusstseinsbildung für Trinkwasser als Lebensmittel Nummer 1
- Unabhängige Information
- Objektive Beratung hinsichtlich des bautechnischen Zustandes des Hausbrunnens und Abgabe von Empfehlungen
- Auskunft über Mängel und deren Auswirkungen sowie Sanierungsvorschläge
- Tipps zur qualitativen und quantitativen nachhaltigen und wirtschaftlichen Sicherstellung der Trinkwasserversorgung gemäß den Zielen der Landesstrategie „Zukunft Trinkwasser“
- Förderung des Bewusstseins für Wasserqualität und Wasserschutz
Ergebnisse der Hausbrunnenaktion 2018
Im Rahmen der Aktion „Für unser Trinkwasser unterwegs“ der Abteilung Wasserwirtschaft - Beratungsstelle Oö. Wasser wurden im Jahr 2018 rund 1.300 Hausbrunnenbesitzerinnen und -besitzer hinsichtlich des bautechnischen Zustandes ihres Brunnens beraten. Teil der Gesamtbeurteilung ist dabei auch die Untersuchung des Wassers im Hinblick auf die Eignung für den menschlichen Gebrauch.
Die Jahresauswertung zeigt, dass in bakteriologischer Hinsicht nur rund 44 % der analysierten Hausbrunnenwässer als Trinkwasser einzustufen sind. In bautechnischer Hinsicht weisen nur knapp die Hälfte der begutachteten Brunnen keine Mängel auf.