LH Stelzer: „Verantwortung gegenüber benachteiligten Regionen wahrnehmen“

Landeskorrespondenz

Land unterstützt Mutter-Kind-Gesundheitsprojekt der Diakonie in der Bekaa-Ebene im Libanon

 

(Presseaussendung vom 19.9.2019)

Seit Ausbruch des Konflikts in Syrien vor acht Jahren leben allein im Libanon mehr als 1,1 Millionen syrische Flüchtlinge – bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 6 Millionen Menschen. Ein Großteil von ihnen hat sich nahe der syrischen Grenze auf der Bekaa Hochebene niedergelassen, davon sind etwa 70 % der Flüchtlinge Frauen und Kinder. Mit der Unterstützung des Landes Oberösterreich kann ein Programm zur Begleitung und Betreuung von schwangeren Frauen, Müttern und Kleinkindern in Zusammenarbeit mit dem lokalen Partner der Diakonie „International Orthodox Christian Charities (IOCC)“ ausgebaut werden.

„Mit diesem Beitrag wollen wir zur Bekämpfung der Armut und Verbesserung der Situation vor Ort beitragen. Das Land engagiert sich seit über 50 Jahren in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit: Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber benachteiligten Ländern und Gesellschaften bewusst und werden dieses Engagement auch in Zukunft fortführen“, so Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer über die Unterstützung des Projekts. Seit dem Beginn der Entwicklungszusammenarbeit in Oberösterreich stiegen die Entwicklungshilfsmittel kontinuierlich von 21.300 Euro im Jahr 1965 auf aktuell 2,1 Millionen Euro im Jahr 2018 an, das Projekt in der Bekaa-Ebene wird mit 20.000 Euro unterstützt.

Der Verein International Orthodox Christian Charities (IOCC) ist seit 2001 im Libanon tätig und implementiert Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der Humanitären Hilfe. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt den Verein IOCC bereits langfristig, der im Gesundheitsbereich eng mit dem libanesischen Gesundheitsministerium zusammenarbeitet.

 

Gesundheitliche Versorgung von Müttern und Kleinkinder besondere Herausforderung

Durch den enormen Anstieg der Flüchtlingszahlen hat sich die Gesundheitsversorgung in der Region stark verschlechtert. Vor allem Kinder unter 5 Jahren leiden vermehrt unter Mangelernährung und brauchen intensive Betreuung.

Mit der Unterstützung des Projektes „Mutter-Kind-Gesundheit in der Bekaa-Ebene“ versucht das Land Oberösterreich diesem Problem entgegen zu wirken. Mitarbeiterinnen der Diakonie-Partner sind in den Krankenstationen und Krankenhäusern aktiv und beraten werdende Mütter und Frauen mit Neugeborenen, damit sie von klein auf mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden und erhalten einen verbesserten Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung.

Das Projekt trägt außerdem zur Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) Nr. 3 „Gesundheit und Wohlergehen“ und des Zieles Nr. 5 „Geschlechtergleichheit“ für nachhaltige Entwicklung bei. Es zielt auf ein gesteigertes psychisches und physisches Wohlbefinden von Schwangeren, Stillenden und Müttern mit Kleinkindern, sowie auf die Stärkung der Kapazitäten im Bereich Mutter-Kind-Gesundheit ab.

 

Lange Tradition der Entwicklungszusammenarbeit beim Land

„Entwicklungszusammenarbeit war dem Land Oberösterreich immer ein großes Anliegen. Dass es uns in Oberösterreich so gut geht ist nicht selbstverständlich, es ist daher unser Auftrag, den anderen, die nicht dieses Glück hatten, vor Ort zu helfen“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer zum Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit.

 

50 Jahre Diakonie Katastrophenhilfe

Das Evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen ist im Sozial- und Gesundheitsbereich in Österreich sowie im Ausland aktiv. Das Diakoniewerk ist Mitglied der Diakonie Österreich, dem Dachverband diakonischer Einrichtungen, und einer der fünf großen Wohlfahrtsverbände in Österreich. Engagement in Auslandsprojekten ist dem Diakoniewerk schon seit langem ein großes Anliegen. ln diesem Projekt arbeitet das Diakoniewerk Gallneukirchen mit der Diakonie Austria (Abteilung Diakonie Katastrophenhilfe) zusammen, die schon lange Projekte zur Frauenförderung im Nahen Osten (Libanon, Jordanien, Israel/Palästina) umsetzt.