Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 20.9.2019)
Schläge, Drohungen, Beschimpfung oder sexuelle Belästigung - Gewalt hat viele Gesichter. Am häufigsten trifft sie Frauen und Mädchen in ihrem eigenen sozialen Umfeld - in der Familie, in der Beziehung oder in der Schule. Viele wissen nicht damit umzugehen. Aus diesem Grund bietet das Autonome Frauenzentrum für Mädchen ab der 7. Schulstufe, Workshops zur Gewaltprävention an. An Schulen gab es dieses Angebot bisher nur in Linz. Nach einem Treffen mit Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer im Juli stellt Bundesministerin Mag.a Ines Stilling nun eine Förderung für zusätzliche Workshops in ganz Oberösterreich zur Verfügung.
„Es ist erfreulich, dass Ministerin Ines Stilling uns in Oberösterreich beim Thema Gewaltschutz aktiv unterstützt. Leider ist die Zahl der Anzeigen wegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen steigend. Deshalb ist es gerade im schulischen Bereich wichtig, Präventionsmaßnahmen zu setzen und die Jugendlichen zu sensibilisieren. Mit dem zusätzlichen Geld können wir nun weitere 21 Prävention-Workshops finanzieren“, sagt Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.
Was bedeutet Gewalt? Wo fängt sie an? Wie kann man sich wehren? In den dreistündigen Workshops gehen zwei psychosoziale Beraterinnen, gemeinsam mit den Mädchen, diesen und ähnlichen Fragen nach. Es werden eigene Wahrnehmungen und Erfahrungen eingebracht, darüber diskutiert und Strategien zur Lösung problematischer Situationen erarbeitet. Die Teilnehmerinnen werden ermutigt, Grenzen zu setzen und zu erkennen, wann sie überschritten werden. Die Jugendlichen lernen Grenzverletzungen zu kommunizieren und sich zu wehren. Hemmschwellen, Hilfe und Beratung in Anspruch zu nehmen, werden abgebaut.
„Mit dieser Förderung können wir unseren jahrelangen Wunsch, das Workshop-Angebot regional zu erweitern, endlich realisieren. Es ist notwendig, dass bereits Jugendlichen und jungen Mädchen die nötigen Informationen und Kompetenzen vermittelt werden, mit denen sie problematische Situationen frühzeitig erkennen und bewältigen können. Dafür ist einerseits ein Bewusstsein für die Problematik notwendig, um Situationen schneller erkennen und einordnen zu können - anderseits auch ein Wissen über Hilfsangebote, Ansprechpartner und Unterstützungsmöglichkeiten notwendig“, sagt Susanne Wiesmayr, Geschäftsführerin des Autonomen Frauenzentrums.
Die Workshops sind modular gestaltet, folgende drei Themenbereiche werden behandelt:
- Gewalt in der Familie und Beziehung
- Gewalt im öffentlichen Raum
- Sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeits- und Ausbildungsplatz
Die drei Module können einzeln oder kombiniert gebucht werden. Die Vermittlung der Inhalte wird dem jeweiligen Alters- und Wissensstand der Gruppe angepasst.
Für das Wintersemester 2019/2020 bietet das Autonome Frauenzentrum insgesamt 21 Workshop-Termine an.
Kontakt: 0732/60 22 00 oder hallo@frauenzentrum.at