Landeskorrespondenz
Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner: „Spin Offs sind ideale Möglichkeit, um universitäre Forschung rasch marktfähig zu machen. Wir wollen Unternehmertum im universitären Bereich weiter ausbauen.“
Wer seine Forschungsergebnisse möglichst rasch in Form von marktfähigen Innovationen nutzbar macht, der hat die Nase vorne. So wie MoldSonic, ein Spin-Off von drei Forschern der Johannes Kepler Universität Linz (JKU), die mit ihrer Forschungsinnovation wichtige Verbesserungen in der Kunststoffindustrie möglich machen. Universitäre Spin-Offs erhalten nicht nur durch den Landesinkubator tech2b Unterstützung, sondern auch durch die bundesweite Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).
„Der oder die Erste erntet die Lorbeeren. Das ist nicht nur im Sport so, sondern auch in der Forschung. Deshalb ist es als erfolgreicher Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort essentiell, Forschungsergebnisse möglichst rasch in marktfähigen Innovationen zu verwandeln. Dies hat auch Univ.-Prof. Dr. Teodoro Cocca beim Standortdialog zum Wirtschaftsstandort OÖ am vergangenen Freitag im Linzer Landhaus auch noch einmal als zentralen Erfolgsfaktor für eine Region besonders betont. Das universitäre Spin-Off MoldSonic ist ein Paradebeispiel, wie dies funktionieren kann“, verweist Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner auf die erfolgreichen universitäre Unternehmensgründung.
Die drei Forscher DI Dr. Bernhard Praher, DI Klaus Straka und Thomas Mitterlehner vom JKU Technikum ermöglichen mit ihren Forschungsergebnissen eine berührungslose Prüfung bzw. Messung von Parametern beim Spritzgießprozess in der Kunststoffindustrie, die sie über ihr Spin-Off MoldSonic Unternehmen zur Verfügung stellen. „Durch die berührungslose Messung fällt der hohe Verschleiß der herkömmlichen Detektoren durch Reibung und Hitze weg. Der Spritzgießprozess wird dadurch ökonomisch effizienter, ökologisch besser, weil weniger Ausschuss produziert wird, und insgesamt verbessert, weil genauere Messwerte zur Verfügung stehen. Das Endprodukt ist insgesamt besser“, umreißt Landesrat Achleitner die mehrfachen Vorteile der ultraschallbasierten Messung.
„Spin-Offs sind eine agile und kostengünstige Form, um Forschungsergebnisse in marktfähige Innovationen zu verwandeln. Wir unterstützen sie jetzt bereits durch unseren Landesinkubator tech2b. Durch die exzellente Forschungsleistung an der JKU gibt es in Oberösterreich noch viel Potential für universitäre Ausgründungen. Durch die neue Gründungsplattform ‚Hub’ert‘ steht ein zusätzliche Servicetool für potentielle Gründerinnen und Gründer zur Verfügung“, möchte Wirtschafts-Landesrat Achleitner die Spin-offs in Oberösterreich weiter stärken.
Großes Potential sieht auch die Forschungsförderungsgesellschaft des Bundes (FFG) in den universitäre Ausgründungen: Im Vorjahr vergab sie erstmals Fellowships, um Unternehmensgründungen von an der Universität angestellten Forscherinnen und Forschern zu unterstützen. Das Programm war mit insgesamt 15 Mio. Euro dotiert. Auch die Gründer von MoldSonic konnten davon profitieren.
„Der Übertritt von universitärer Forschungsumgebung hin zum Unternehmertum birgt viele Herausforderungen. Hier ist man als angehender Jungunternehmer sehr dankbar für Beratungsangebote und finanzielle Unterstützung wie den FFG Spin-off Fellowship. Die größte Freude besteht natürlich darin, die eigene Forschung in der Form von Produkten am Markt zu sehen – das ist die größte Wertschätzung für anwendungsorientierte Forschungsergebnisse. Mein Team und ich sind deshalb sehr stolz, den Zuschlag für einen FFG Spin-off Fellowship bekommen zu haben und sind nun dabei, unser Produkt nachhaltig und strategisch richtig zu positionieren. Dieser neue Karriereweg abseits der rein wissenschaftlichen Karriere ist eine Win-Win-Situation für Hochschule sowie die beteiligten Forscher“, erklärt DI Dr. Bernhard Praher, einer der drei Gründer von MoldSonic.