LR Steinkellner / LR Klinger: Weniger Kfz-Diebstähle in Österreich

Landeskorrespondenz

Absperrmoral ist laut Polizei dennoch mangelhaft

 

(Presseaussendung vom 25.10.2019)

Tag täglich werden in Österreich Kraftfahrzeuge gestohlen. Darüber hinaus werden jährlich etwa 30.000 Autoeinbrüche verübt. Im Jahr 2009 wurde die Soko KFZ gegründet. Seitdem sind die Kfz-Diebstähle in Österreich kontinuierlich rückläufig. Gab es im Jahr 2009 noch, 8.945 angezeigte Fahrzeug-Diebstähle, konnten diese seither um rund 75% auf 2.224 im vergangen Jahr 2018, reduziert werden. Die meisten der gestohlenen Fahrzeuge werden zerlegt, da die Ersatzteile oft im Fokus des Interesses stehen.

 

Zwar zeigt sich die zehnjährige Bilanz der Soko KFZ positiv, dennoch häuften sich im Zentralraum seit Anfang September die Diebstahlanzeigen aus Fahrzeugen. Ein 21-jähriger Rumäne, der jüngst von der Polizei gefasst wurde, soll fast 200 Straftaten verübt haben. Er wird verdächtigt, in den vergangenen Wochen gezielt nach unversperrten Autos gesucht zu haben, um daraus Wertgegenstände und vor allem Bargeld zu stehlen. In diesem Zusammenhang zeigte man sich bei der Polizei überrascht, dass viele Fahrzeugbesitzer/innen ihr Fahrzeug nicht absperren.

 

„Auch die rasch voranschreitenden technischen Entwicklungen im Automobilbereich sind nicht immer förderlich und werden ebenfalls im professionellen Diebstahlgewerbe mitbedacht“, gibt Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner zu bedenken.

 

So eröffneten die Keyless-Systeme den Kriminellen ganz neue Möglichkeiten. Im Internet können sogenannte OBD-Tools (Onboard-Diagnostic) gekauft werden, die zum Nachbauen von Schlüsselsystemen genutzt werden. Auf Parkplätzen vor Einkaufszentren und Geschäften treiben Gaunerbanden häufig mit Störsendern, sogenannten „Jammern“, ihr Unwesen. Sie verhindern das Absperren der Autos. Während die Fahrzeugbesitzer/innen einkaufen, wird die Chance genutzt, um das Auto zu plündern.

 

„Das sichere Absperren der Autotüren ist die wichtigste Grundregel zur Diebstahlprävention. Wertsachen und teure Geräte sollten grundsätzlich nicht im Auto gelassen werden. Wenn teure Gegenstände dennoch im Auto aufbewahrt werden, sollten diese blicksicher, bspw. im Handschuhfach, deponiert werden“, unterstreicht Sicherheits-Landesrat Wolfgang Klinger. Zur Diebstahlprävention können darüber hinaus technische Schutzmechanismen wie zusätzlichen OBD-Sicherungssysteme oder Lenkradschlösser installiert werden.

 

„Auch beim Benutzen von Fernbedienungssystemen sollte man sich durch Kontrolle immer überzeugen, dass das Auto definitiv verriegelt ist“, rät Steinkellner abschließend.