Landeskorrespondenz
Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner bei Konferenz in Zwentendorf: „Wir wollen Dächer PV-fit machen und Maßnahmenkatalog vom Bund zur Förderung der Nachnutzung von Liegenschaften und Gebäuden auch aus energiewirtschaftlicher Sicht“
(Presseaussendung vom 4.11.2019)
Unter dem Vorsitz von Niederösterreichs LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf tagten heute die Energiereferent/innen aller Bundesländer im ehemaligen Atomkraftwerk Zwentendorf. „Dieser Tagungsort ist ein wichtiges Signal gleich in zweierlei Hinsicht. Das AKW Zwentendorf ist ein eindeutiges Symbol für ein klares Nein gegen die Atomkraft. Dieses Nein wurde heute im Kreise der Energiereferent/innen bekräftigt und zugleich wurde auch von der EU ein klares Bekenntnis zum Atomausstieg gefordert. Das AKW Zwentendorf wird jetzt als Sonnenkraftwerk genutzt, eine Photovoltaikanlage liefert Sonnenstrom für Haushalte und Betriebe“, betonte Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner im Anschluss an diese Konferenz. LR Achleitner zeigte sich auch erfreut, dass die Landesenergiereferenten-Konferenz heute zwei konkrete Forderungen aus Oberösterreich zur Umsetzung der Energiewende unterstützt hat: „Wir wollen Dächer PV-fit machen sowie einen Maßnahmenkatalog vom Bund zur Förderung der Nachnutzung von Liegenschaften und Gebäuden auch aus energiewirtschaftlicher Sicht.“
„Bis zum Jahr 2030 soll der gesamte Strombedarf Österreichs aus Erneuerbarer Energie gedeckt werden können“, formuliert Bundesministerin Maria Patek das ambitionierte Bundesziel. Patek: „Den erneuerbaren Weg gehen wir im Nationalen Energie- und Klimaplan entschlossen weiter. Er ist ein wichtiger Teilschritt im Klimaschutz und eine gute Grundlage für die nächste Bundesregierung.“ Damit dieses Ziel möglich wird, legen Bund und Länder besonderen Fokus auf den Ausbau der Photovoltaik. In einem gemeinsamen Sonnenstrom-Manifest haben sie unter anderem festgelegt, dass Genehmigungen für PV-Anlagen erleichtert und Anlagen auf Hallen, Dächern und Fassaden gegenüber jenen auf wertvollem Ackerland bevorzugt werden sollen.
„Wir wollen, dass auf so vielen Dächern wie möglich PV-Anlagen montiert werden. Dazu müssen unsere Dächer PV-fit gemacht werden. Konkret sollen die entsprechenden ÖNORMEN so geändert werden, dass neue Dächer künftig von vornherein statisch PV-tauglich sind, indem bei den Belastungsgrenzen eine PV-Reserve vorgesehen wird. Auch die Nachnutzung von ungenutzten Liegenschaften und Gebäuden soll nicht nur aus der Sicht der Verringerung des Flächenverbrauchs, sondern auch im Hinblick auf positive energiewirtschaftliche Auswirkungen, wie die Nachnutzung bzw. Modernisierung bestehender Energieversorgungseinrichtungen, vorangetrieben werden. Der Bund soll dazu einen Maßnahmenkatalog vorlegen, wie dies forciert werden kann“, erklärte Wirtschafts- und Energie-Landesrat Achleitner. „Diese beiden Anträge aus Oberösterreich erhielten erfreulicherweise die Unterstützung der gesamten Landesenergiereferenten-Konferenz“, hob LR Achleitner hervor.
Die Absage an die Atomkraft sei gleichzeitig eine Ansage für die Erneuerbare Energie, unterstrich LH-Stv. Pernkopf: „Erst vor wenigen Wochen wurde das Kohlekraftwerk Dürnrohr abgeschaltet, ein Meilenstein für den Klimaschutz in Niederösterreich, durch den jährlich eine Million Tonnen CO2 eingespart wird. Wenn wir glaubwürdig im Kampf gegen die Atomkraft und ernsthaft im Kampf gegen den Klimawandel sein wollen, dann müssen wir fossile Energie einsparen und erneuerbare Energie ausbauen. Österreich soll Energiewende-Vorreiter werden“, fordert Pernkopf.