Landeskorrespondenz
Im heurigen Jahr werden voraussichtlich 800 Drogenlenker von der Polizei in Oberösterreich aus dem Verkehr gezogen
(Presseaussendung vom 22.11.2019)
„Drogen beeinträchtigen die Wahrnehmung, Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit und sind eine erhebliche Gefahr im Straßenverkehr. Drogenlenker im Straßenverkehr spielen nicht nur mit ihrem eigenen Leben, sondern auch mit dem der anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, so Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner.
Gemäß dem Bundestrend zeigt sich ein starker Anstieg der nach §5 StVO gerichteten Suchtgiftanzeigen. Gab es im Jahr 2016 noch 286 Anzeigen gegen Drogenlenker/innen in Oberösterreich, so wird für das heurige Jahr der Durchbruch der 800er Marke prognostiziert. Das entspricht einem Anstieg um 285% als knapp eine Verdreifachung der Anzeigen. Grund hierfür sind verbesserte Kontrollmöglichkeiten vor allem durch den Einsatz der Drogenvortestgeräte.
Somit kommen gleichzeitig auch immer mehr Drogenlenker/innen in die verkehrspsychologische Nachschulung. Die Erfahrungsberichte aus den verkehrspsychologischen Gruppenkursen zeigen ernüchternde Einblicke in die Lebensumstände dieser Personengruppe. Hierauf machte das Institut alles-führerschein.at im Rahmen einer Presseinformation aufmerksam.
Auffällig für die Verkehrspsycholog/innen zeigen sich vor allem die die dramatischen Unterschiede der Lebensumstände der Drogen- verglichen mit den Alkolenkern. Ebenfalls wird nachdrücklich vor einer Legalisierung von Drogen gewarnt.
Derzeit sind Drogenlenker/innen weit weniger gefährdet, von der Polizei erwischt zu werden, als alkoholisierte Autofahrer/innen. Der Hauptgrund dafür ist, dass Ärzte derzeit umfassende Untersuchungen an verdächtigen Fahrerinnen und Fahrern vornehmen müssen. Die Bundesregierung unter B.M. a.D. Herbert Kickl und Norber Hofer hätte in ihrem Entwurf zur 32. StVO Novelle die Anhebung der Führerscheinentzugsdauer für Drogenlenker/innen, höhere Strafgelder, als auch eine gesetzliche Regelung hinsichtlich Urintests vorgesehen, vor allem aber auch Verfahrenserleichterungen durch speziell geschulte Polizeibeamt/innen zur effizienten Durchführung ärztlicher Kontrollen.
„Die Teilnahme am Straßenverkehr unter Drogeneinfluss ist eine häufig unterschätze Gefahr. Um den heimischen Verkehr kontinuierlich sicherer zu gestalten, benötigen wir gesetzliche Adaptierungen in verschiedenen Bereichen. Sowohl Verfahrenserleichterungen, ein angepasstes Strafmaß für Vergehen als auch eine intensivere Betreuung, um das Ausmaß der Abhängigkeit zu bekämpfen, halte ich für sinnvoll“, so Steinkellner abschließend.