Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 23.11.2019)
Nach 150 Tagen Genießen, Entdecken und Entschleunigen ging Mitte Oktober bei traumhaftem Herbstwetter die 7. Oö. Landesgartenschau in Aigen-Schlägl zu Ende. In den letzten Wochen wurde Bilanz über ein anstrengendes, aber sehr erfreuliches Jahr gezogen: Rund 245.000 Besucher/innen haben die Blütenpracht am 15ha großen Areal rund um das Stift Schlägl bewundert und das Gartenparadies mit äußerst hohen Zufriedenheitswerten belohnt (Note 1,26* auf der 5-stufigen Schulnotenskala).
Ökologie im Zentrum der Aufmerksamkeit
Bio.Garten.Eden stand für den achtsamen Umgang mit Lebensmitteln, Ressourcen und Menschen und von Anfang an wurde neben der Optik vor allem auf Inhalte gesetzt. Die Pflanzplanung umschloss erstmalig ressourcenschonende Konzepte und die gesamte Beschaffungslogistik legte großes Augenmerk auf ökologische und biologische Aspekte. Bio.Garten.Eden ist die erste (und bis dato einzige) Gartenschau mit einem Bio-Zertifikat im landwirtschaftlichen Bereich.
„Die Auseinandersetzung mit der Ökologie ist nicht nur eine erkennbare Notwendigkeit, sondern beschäftigzt auch die Menschen. So bestätigten uns 97 Prozent* der Gäste, dass ihnen ein sorgsamer Umgang mit natürlichen Ressourcen sehr wichtig ist. Daher haben wir mit der Themensetzung sicher den Puls der Zeit erwischt“, so Landesgartenschau Geschäftsführerin Barbara Kneidinger.
Langjährige Nutzung des geschaffenen Gartens
Die gesamte Planung startete vom Ziel weg. Es wurde definiert, was danach bleiben soll - darauf aufbauend entstand ein Konzept, welches sich wunderbar in die schöne Mühlviertler Landschaft eingliedert. 95 Prozent des Geländes bleiben bis mindestens 2024 erhalten und ermöglichen auch in den Folgejahren die Nutzung des Geländes. „Die Landesgartenschau in Aigen-Schlägl schafft wirklich bleibenden Nutzen für die Region. Der Großteil der Flächen wird nicht wie bei einem Einzelevent wieder zurückgebaut, sondern steht der Bevölkerung langfristig zur Verfügung. Das ist ein Erfolgsmodell, an denen kommende Schauen zu messen sein werden“, so Landesrat Max Hiegelsberger.
Die Landesgartenschau im Rückblick - Daten und Fakten
Neben der nachhaltigen Schaffung von Lebensräumen sollen derartige Großveranstaltungen auch einen entsprechenden wirtschaftlichen Beitrag leisten. Ein/e Tagestourist/in gibt 38,40 Euro** pro Kopf und Ausflug in der Region aus – mit 245.000 Gästen wurde daher nicht nur der Bekanntheitsgrad der Region massiv erhöht, sondern auch entsprechende Wertschöpfung generiert. Trotz überwiegender Zahl an Tagestourist/innen konnte auch bei den Nächtigungen eine direkt messbare Steigerung von 2 Prozent*** (= 1500 Nächtigungen) erzielt werden. 74 Prozent* der Besucherinnen und Besucher kamen aus Oberösterreich zur Gartenschau; 9 Prozent* der Gäste reisten aus Bayern an, das sind in etwa viermal so viele wie bei vorangegangenen Veranstaltungen.
Auf die Bezirksbilanz wirkt sich nicht nur die Schaffung von rund 60 direkten Arbeitsplätzen positiv aus – auch 40 Prozent aller Rechnungen wurden an Firmen im Bezirk Rohrbach bezahlt.
Pro Tag waren etwa acht Gärtner im Einsatz. 120.000 Pflanzen wurden auf insgesamt 6000 m2 Blühflächen gepflanzt, wovon 4000 m2 dauerhaft bestehen bleiben. Ungefähr 3000 Meter Schlauchlänge wurde für die Bewässerung benötigt.
Rund 700 Veranstaltungen sorgten dafür, dass für jeden Geschmack etwas dabei war. Erstmalig wurden in Form von Schwerpunktwochen regionale und saisonale Besonderheiten in den Vordergrund gestellt, die den Gästen ermöglichten, sich ganz spezifisch über das jeweilige Lieblingsthema zu informieren. 47 Expertinnen und Experten informierten bei 78 Expertenräten die Besucher/innen über die saisonal und regional abgestimmten Schwerpunktthemen.
Viel Wissen wurde bei rund 500 Führungen durch den Bio.Garten.Eden vermittelt, rund 3000 Gäste kamen zu den Kirchenmittwochen in den Schöpfungsgarten und ca. 600 Führungen wurden im Stift Schlägl für Gruppen und Individualgäste durchgeführt.
Insgesamt kamen in 150 Tagen rund 1000 Busse nach Aigen-Schlägl, das sind durchschnittlich sechs Busse täglich. Zusätzlich nutzten 176 Schulklassen die Oö. Landesgartenschau für einen informativen Ausflug.
95 Prozent der mitwirkenden Künstler/innen und Expert/innen sind Oberösterreicher. Sieben Abendkonzerte begeisterten die Besucher/innen. Das bestbesuchte Konzert mit 1700 Besucher/innen war das der Poxrucker Sisters am 19. Juni 2019.
Der besucherstärkste Tag war der 15. September mit rund 5000 Gästen im Bio.Garten.Eden.
Rund 3000 ehrenamtliche Stunden wurden vom Verein Permakultur Donau-Böhmerwald geleistet und mehrere Tausend Interessierte wurden samstags in die Permakultur eingeweiht.
21 Aigen-Schlägler/innen verzauberten den Gemeinschaftsgarten in ein biologisches Obst- und Gemüseparadies und rund 6000 gefahrene Kilometer mit dem Versorgungsmobil sorgten durch den Elektromotor für eine CO2-Ersparnis von 972kg.
Großer Dank gilt allen Helferinnen und Helfern
Einen großartigen Beitrag zum Gelingen der Gartenschau leisteten die Gemeinden des Bezirkes Rohrbach! Alle Gemeinden präsentierten sich im Pavillon und stellten ihre lebens- und liebenswerten Gemeinden vor. Rund 1000 Akteur/innen aus dem Bezirk zeigten quer durch alle Genres ihr Können und begeisterten das Publikum jeden Sonntag aufs Neue.
„Eine Zahl, die nicht messbar und gleichzeitig besonders wichtig ist, sind die vielen Stunden aller Ehrenamtlichen, Helfer/innen, Institutionen und Vereine, ohne die eine derartige Gartenschau nicht möglich wäre und die den Bio.Garten.Eden mit Leben und Inhalten füllten“, bedankt sich Landesrat Max Hiegelsberger bei allen Mitwirkenden vor Ort.
Landesgartenschau war Werbung für die gesamte Region
Nicht nur wirtschaftlich war die Oö. Landesgartenschau Bio.Garten.Eden, die mit dem einzigartigen Konzept als erste bio-zertifizierte Großveranstaltung völlig neue Wege ging, äußerst erfolgreich, sondern alles in allem war die nachhaltige Veranstaltung ein großer Gewinn für die gesamte Region.
* Quelle: Spectra MarktforschungsGmbH
** Quelle: OÖ Tourismus
***Quelle: Tourismusverband Böhmerwald
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