Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 29.11.2019)
In Österreich sind 15.000 Menschen obdachlos. Oberösterreichweit wird die Zahl derer, die in Abbruchhäusern, unter Brücken oder in Parkanlagen schlafen, auf etwa 100 bis 150 geschätzt. In der kalten Jahreszeit sind diese Menschen besonders gefährdet. Kein Dach über dem Kopf zu haben, kann bei Temperaturen unter null Grad, das Leben kosten. Die Kälteschutz-Hotline des Sozialvereins B37 bietet daher Bürger/innen die Möglichkeit, per Telefon Hilfe anzufordern. „In Oberösterreich bieten wir Obdachlosen das ganze Jahr professionelle Hilfe, bei Eis und Schnee müssen wir allerdings besonders auf sie achten“, sagt Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.
Wenn obdachlose Menschen in Oberösterreich sichtlich Unterstützung brauchen, kann unter der Nummer 0732 / 77 67 67 – 560 mit den Mitarbeiter/innen des Sozialvereins B37 rasch und unkompliziert Kontakt aufgenommen werden. Ist eine Meldung eingegangen, wird je nach geschilderten Sachverhalt die obdachlose Person so rasch wie möglich von geschulten Sozialarbeiter/innen am genannten Ort aufgesucht oder im Notfall sofort der Rettungsdienst alarmiert.
Die Sozialarbeiter/innen versuchen zunächst die Betroffenen in Einrichtungen wie z.B. eine Notschlafstelle oder ein Krankenhaus zu bringen. Wenn die Möglichkeit einer stationären Unterbringung vom Betroffenen abgelehnt wird, oder kein Rechtsanspruch auf staatliche Unterstützung besteht, werden diese Personen mit warmer Kleidung und Schlafsäcken versorgt.
„Unsere Streetworker kennen die meisten Obdachlosen in Linz. Wir wissen, welche Personen nicht in die Notschlafstelle kommen wollen, und wo sie üblicherweise übernachten. Im Winter schauen wir regelmäßig nach, ob eine Unterstützung notwendig ist oder eine Gefährdung für die Person besteht“, sagt B37-Geschäftsführer Christian Gaiseder.
Die Kälteschutz-Hotline ist jeweils Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10 bis 12 Uhr von geschulten Mitarbeiter/innen besetzt. Außerhalb dieser Zeiten kann an kaelteschutz@b37.at eine Nachricht geschickt werden und die Sozialarbeiter/innen reagieren so schnell wie möglich auf die Meldung.
„Die Hotline ist ein neues Zusatzangebot. Viele Bürger/innen wissen, dass wir uns um obdachlose Menschen kümmern, daher sind wir bereits in den vergangenen Jahren oft von Anruferinnen und Anrufern zu Hilfe gerufen worden. Eine 24-Stunden-Erreichbarkeit können wir mit unseren Ressourcen allerdings nicht anbieten. In akuten Gefährdungsfällen ist immer der Notruf 144 oder die Polizei zu verständigen“, sagt Sebastian Hauser, stv. Geschäftsführer des B37.