Landeskorrespondenz
2019 war das Jahr des Öffentlichen Verkehrs
(Presseaussendung vom 27.12.2019)
„Fortschritt bedeutet, dass wir ständig daran arbeiten, gewinnbringende Visionen zum Wohl unserer Heimat zu verwirklichen“, ist Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner überzeugt.
Das Jahr 2019 stand klar im Zeichen des Öffentlichen Verkehrs. In diesem Bereich wurden zahlreiche Maßnahmen auf Schiene gebracht.
ÖFFENTLICHER VERKEHR
3 Jahre S-Bahn OÖ
Seit dem 11. Dezember 2016 reisen die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher mit der S-Bahn. Fünf Linien verbinden die Regionen mit dem zentralen Knotenpunkt, dem Linzer Hauptbahnhof. Mehr als 52.000 Fahrgäste nutzten beim diesjährigen S-Bahn-Tag die Möglichkeit, die komfortable, staufreie und klimafreundliche Variante des Reisens kostenfrei zu testen.
Infrastruktur-Offensive
Zahlreiche oö. Regionalbahnen waren bis vor nicht allzu langer Zeit von der Einstellung des Fahrbetriebes bedroht. Im Zuge der Infrastrukturoffensive konnten die oö. Regionalbahnen gerettet werden. Darüber hinaus wird in den kommenden Jahren kräftig in die Attraktivierung und Infrastruktur dieser Regionalbahnen investiert. 750 Millionen werden in die
+ Erhaltung, Attraktivierung und teilweise Elektrifizierung der Regionalbahnstrecken
+ Modernisierung von 86 Bahnhöfen und Haltestellen und in die
+ Sicherung von Eisenbahnkreuzungen
investiert.
Verkehrsdienstevertrag bis 2029
Mit dem diesjährigen Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 kam auch der neue Verkehrsdienstevertrag zur Anwendung. Hierfür werden bis Ende 2029, 1,769 Milliarden Euro investiert. Rund 11,1 Fahrplankilometer werden nun jährlich geleistet. Das entspricht rund 200.000 zusätzlich Fahrplankilometern die im oö. Regionalverkehr angeboten werden. Auch im Bereich des Busverkehres kam es zu zahlreichen Umstellungen und Erweiterungen im Fahrplanangebot.
Park-and-Ride-Ausbau
Im vergangenen Jahr wurden 279 Pkw-Stellplätze und 474 Bike-and-Ride-Stellplätze geschaffen. Weitere 1200 Stellplätze sollen in den kommenden Jahren folgen. Erweiterungen an den Anlagen Enns, Kirchdorf, Speichmühle oder Neuhofen sind für viele Pendler zentralraumnahe und somit attraktive Standorte, um künftig via öffentlichen Verkehr in die Arbeit zu gelangen.
Die Weichen in und für Linz sind gestellt
Zahlreiche Pendler strömen tagtäglich nach Linz. Bis 2030 rechnet man mit rund 374.000 täglichen stadtgrenzenüberschreitenden Fahrten. Um rasch zahlreiche Pendler auf den öffentlichen Verkehr transferieren zu können, einigten sich die Landeshauptstadt Linz und das Land Oberösterreich auf die Umsetzung eines effizienten Stadtbahnkonzepts in Form der durchgebundenen Mühlkreisbahn (S6) und der Stadtbahn Gallneukirchen-Pregarten (S7). Kombiniert sollen die innerstädtischen Relationen durch ein attraktives O-Buskonzept unterstützt werden.
STRASSEN-, BRÜCKEN-, TUNNEL-, UND RADWEGEBAU
- Brückenprojekte
In Linz werden aktuell zahlreiche Brückenbauprojekte umgesetzt. Die Kräne kreisten besonders bei den beiden Bypässen der VOEST-Brücke. In diesem Jahr konnte ein wichtiger Meilenstein gesetzt werden. Sowohl der stromaufwärts als auch der stromabwärts liegende Bypass konnte in diesem Jahr geschlossen werden. Dank des optimalen Baufortschritts liegt das Projekt für mehr Kapazität, Verkehrssicherheit und weniger Stau im Zeitplan. Die Verkehrsfreigabe der auf insgesamt acht Spuren ausgebauten Autobahnbrücke ist für den Sommer des kommenden Jahres geplant. Auch die Bauarbeiten am Linzer Westring sorgten für eindrucksvolle Bilder im Jahr 2019. Die dafür notwendigen, spektakulären Sprengungen im September verliefen ebenfalls weitestgehend problemfrei. Mit Ende 2023 soll der Bau der Hängebrücke abgeschlossen sein. Aufgrund von statischen Fehlplanungen musste man bei der neuen Eisenbahnbrücke einen Rückschlag hinnehmen. Die Fertigstellung verzögert sich dadurch.
- Straßenbau
Zahlreiche Straßensanierungen und Neubauten wurden im heurigen Jahr begonnen und umgesetzt.
Auch der Zeitplan eines der größten Baulose, der Verkehrssicherheitsausbau des Halsgrabens, konnte eingehalten werden. Hier konnte der erste Abschnitt am 19.12.2019 für den Verkehr freigegeben werden. Unvorhersehbare Hangrutschungen sorgten leider dafür, dass Umleitungen temporär wieder aktiviert werden mussten. Ebenfalls konnte das Baulos Zimmerhofer im Gemeindegebiet Grünbach dieses Jahr fertiggestellt werden. Darüber hinaus wurden zahlreiche Unfallhäufungsstellen, u.a. durch den Bau des Kreisverkehrs Gunskirchen, entschärft. Für die Erhaltungsmaßnahmen wurden 2019 rund 62 Millionen Euro investiert. Weitere 46 Millionen wurden für Neubauten bereitgestellt. Genauso wurden wichtige Grundsatzentscheidungen für den Wirtschaftsstandort OÖ getroffen. Dazu gehören die regionalen Raumordnungsprogramme der Linzer Osttangente und im Mattigtal.
- Radwegebau
Heuer konnte die Radhauptroute Steyregg mit einer Länge von 1,1 Kilometern für den Radverkehr freigegeben werden. Ebenfalls wurde eine der gefährlichsten Rad-Routen in Linz, im Bereich der Waldeggstraße, mit dem Bau eines Radweges entschärft werden. Zukünftig soll hier der LILO-Radweg weiter in Richtung Leonding und Pasching wachsen. Dass die Radinfrastruktur gut angenommen wird, wenn es attraktive Wegbeziehungen gibt, zeigen die Nutzungszahlen der Radhauptroute Puchenau. Hier werden jährlich mehr als 200.000 Fahrten zurückgelegt.
VERKEHRSSICHERHEIT
- Kampf gegen Drogen im Straßenverkehr
Drogen am Steuer können durch ein Vortestgerät erfasst werden. In Oberösterreich wurden in diesem Jahr weitere fünf Geräte angekauft. Hiermit ergeben sich immer effizientere Möglichkeiten, die Gefahren von Drogen im Straßenverkehr evaluieren zu können. Für das heurige Jahr wird mit mehr als 800 Suchtgiftanzeigen kalkuliert. Das entspricht einer etwa dreifachen Erhöhung verglichen mit dem Jahr 2016.
- Verlängerung Projekt Wildschutz
In Oberösterreich ereignet sich rund alle 39 Minuten ein Wildunfall. Zu den bereits gesicherten 592 Straßenkilometern, auf denen 26.300 Wildwarner montiert sind, sollen deshalb bis 2024 in weitere, moderne Schutzeinrichtungen intensiviert werden. In einer Kooperation bestehend aus fünf Versicherungen, dem Landesjagdverband und dem Infrastrukturressort wird man hinkünftig weitere gefährdete Straßenabschnitte sichern. Rund 75 Prozent weniger Wildunfälle konnten an den bereits gesicherten Abschnitten registriert werden. Durch eine neu entwickelte App-Lösung können fortan exakte Datensätze geschaffen werden, die den Wildschutz auf ein neues Niveau heben werden.
„Das Jahr 2019 war überaus arbeitsintensiv. Doch die maßgeblichen Meilensteine, die heuer für die Weiterentwicklung des Öffentlichen Verkehrs geleistet wurden, sind für den Wirtschaftsstandort, die Verkehrssicherheit und die Ökologie in unserer Heimat von höchster Wichtigkeit“, so Steinkellners Fazit zum sich dem Ende neigenden Jahr 2019.