Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer: Bundesländerübergreifender Schutz für gewaltbetroffene Frauen und Kinder

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 17.2.2020)

Die Brutalität der Gewalt gegen Frauen und Kindern steigt. Immer häufiger sind Frauenberatungs- und Gewaltschutzeinrichtungen in ihrer täglichen Arbeit mit Fällen konfrontiert, bei denen für die betroffenen Frauen Lebensgefahr besteht. „Um einen bestmöglichen Schutz für diese hochrisikogefährdeten Frauen sicherzustellen, ist es oft notwendig sie in einem Frauenhaus in einem anderen Bundesland unterzubringen. Oberösterreich praktizierte das schon bisher mit einzelnen Bundesländern auf Basis bilateraler Vereinbarungen. Mit dem neuen bundesländerübergreifenden Modell wurde nun endlich eine einheitliche und unbürokratische österreichweite  Lösung gefunden“, zeigt sich Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer erfreut.

Die konkrete Ausgestaltung des Modells wurde in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von Bund und Ländern und mit aktiver Einbeziehung der Frauenhäuser erarbeitet. Bei den bundesländerübergreifenden Frauenhausplätzen geht es um Wohnplätze für Frauen, die aufgrund einer Bedrohung (meist durch den Partner) in einem anderen Bundesland untergebracht werden sollen. Dies soll verhindern, dass sie von ihren extrem gewaltbereiten Partnern ausfindig gemacht und erneut bedroht werden. Die größere Distanz wirkt sich zudem positiv auf die Psyche der betroffenen Frau und ihrer Kinder aus. Ist die Betroffene bereit diese Schutzmaßnahme für sich in Anspruch zu nehmen, kann das vermittelnde Frauenhaus anhand einer Kontingenttabelle feststellen, welches Frauenhaus in Frage kommt und ob es die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen bietet. Die Pilotphase des neuen Modells soll noch innerhalb des ersten Halbjahres in den Bundesländern starten.