Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 24.2.2020)
Die Texte von Franz Stelzhamer wurden bereits im Jahr 2010 im Rahmen eines Symposiums des Adalbert-Stifter-Institutes des Landes OÖ thematisiert. Dazu ist 2014 die Publikation „Der Fall Franz Stelzhamer. Antisemitismus im 19. Jahrhundert“ erschienen.
„Das Land OÖ steht für Demokratie, Freiheit und Menschenwürde bedingungslos ein und stellt sich intensiv der aus der Geschichte gewachsenen Verantwortung“, so Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer im Hinblick auf die heute zu Franz Stelzhamer veröffentlichte Pressemeldung der IG Autorinnen Autoren.
Der oberösterreichische Dichter und Novellist Franz Stelzhamer veröffentlichte 1852 im Privatdruck in München den Sammelband „Das bunte Buch“ der den antisemitischen Text „Jude“ beinhaltet. LH Stelzer dazu: „Den Text kann man weder schönreden, noch gutheißen. Dennoch muss man Franz Stelzhamer (1807-1874) im gesamten Kontext des 19. Jahrhunderts betrachten. Er war leider wie viele andere seiner Zeit auch vom Antisemitismus geprägt.“
Bereits im Jahr 2010 hat deshalb auf Initiative des Adalbert-Stifter-Institutes des Landes OÖ ein Symposium zur kritischen Auseinandersetzung mit seinen Texten stattgefunden. Die Ergebnisse dieser breiten wissenschaftlichen Auseinandersetzung liegen seit 2014 als Tagungsband vor und sind online unter www.stifterhaus.at („Publikationen“) abrufbar.
Zur Forderung, eine Neuausschreibung der Oö. Landeshymne durchzuführen, sagt Stelzer: „Kein/e Oberösterreicher/in verbindet unsere Landeshymne mit Antisemitismus oder anderen furchtbaren Dingen, es findet sich kein verwerfliches Wort in unserem ‚Hoamatgsang“. Im Gegenteil: Die Landeshymne ist seit 68 Jahren Bestandteil der oberösterreichischen Kultur und Identität. Daher gibt es für mich keinen Grund für eine Änderung.“
LINK: „Der Fall Franz Stelzhamer“. Antisemitismus im 19. Jahrhundert. Hg. von Petra-Maria Dallinger, Linz 2014 (Schriften zur Literatur und Sprache in Oberösterreich Bd.18): https://bit.ly/39RZfS2
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