Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 3.3.2020)
Wanderausstellung informiert über Vorzüge des Holzbaus –Holzerzeugnisse kompensieren fast die Hälfte der in Österreich im Verkehr anfallenden CO2 Emissionen
Wanderausstellung von Linz nach Gaspoltshofen umgezogen
Seit der sehr erfolgreichen Auftaktveranstaltung am 6. Februar 2020 mit mehr als 150 Besucherinnen und Besuchern stand die Wanderausstellung im afo architekturforum oberösterreich frei zur Besichtigung. Nun geht die Wanderausstellung „Holzbau in fünf Vierteln“ auf die Reise. Heute, am 3. März 2020, wurde die Ausstellung im Bezirksalten- & Pflegeheim Gaspoltshofen, ebenfalls ein Holzbau, eröffnet. Das Gebäude wurde 2011 fertiggestellt und 2012 mit dem Holzbaupreis ausgezeichnet. „Am Beispiel des Bezirksalten- und Pflegeheimes sieht man, dass die Einsatzmöglichkeiten von Holz als Baustoff sehr vielfältig sind. Durch die gute Belichtungssituation sowie die vielen Sichtholzoberflächen entsteht eine besonders helle und freundliche Atmosphäre. Für die Bewohner/innen, die vielfach ein Leben lang in der Gemeinde und deren Umgebung verbracht haben, wird hier ein Stück regionale Identität und Dorfgemeinschaft ins Gebäude geholt“, betont Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger die Vorzüge des Holzbaus.
Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz
Im 1. Halbjahr 2019 hat die österreichische Holzindustrie nach Berechnungen des Fachverbandes der Holzindustrie Österreich rund 9,85 Mio. Tonnen Kohlenstoffdioxid in ihren Erzeugnissen gespeichert. Dies entspricht 43 Prozent der Treibhausgas-Emissionen des gesamten österreichischen Verkehrs. Bewirtschaftete Wälder sind eine der wenigen effektiven und günstigen Möglichkeiten, der Atmosphäre langfristig CO2 zu entziehen. „Die Verwendung von Holz schützt das Klima aktiv. Beim Holzbau gehen eine starke Wirtschaft, sichere Arbeitsplätze und CO2 Einsparungen Hand in Hand. Holzbau und Waldbewirtschaftung sind ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz“, betont LR Max Hiegelsberger.
Baueigenschaften sprechen für Holz
Holz wird als Baumaterial immer beliebter. Holz ist natürlich, erzeugt ein gutes Raumklima und ist gesund, sagt die Mehrheit der Häuslbauer und -renovierer. Das Linzer Meinungsforschungsinstitut market hat 2018 im Auftrag von proHolz Oberösterreich 1.000 zukünftige und derzeitige österreichische Häuslbauer/innen und –renovierer/innen befragt. 37 Prozent der Befragten wählten für ihr Eigenheim Holz als überwiegenden Baustoff. Das sind zwölf Prozent mehr als bei der ersten derartigen Befragung im Jahr 2009. „Weil Holz als Baustoff so leicht ist, können auf bestehende Gebäude ein bis zwei Etagen im Holzbau aufsetzen, ohne das Fundament verstärken zu müssen. Längst ist auch die Technik so weit fortgeschritten, dass sogar Hochhäuser aus Holz gebaut werden“, so LR Max Hiegelsberger. Der Holzbau bietet etwa auch Möglichkeiten für die viel diskutierte Nachverdichtung der Großstädte.
Besichtigungszeiten im Bezirksalten- & Pflegeheim Gaspoltshofen
Die Wanderausstellung ist bis 31. März 2020 in Gaspoltshofen bei freiem Eintritt zu besichtigen. Besichtigungszeiten sind täglich von 08:00 bis 16:00 Uhr.
Weitere Zitate der heutigen Eröffnung in Gaspoltshofen
„Gemeinden sind der größte Investor im öffentlichen Bereich. Alles, was in Gemeinden gebaut wird, bekommt eine hohe Aufmerksamkeit und hat Vorbildwirkung. Bei der Wanderausstellung ist mir wichtig, jene Personen anzusprechen, welche im öffentlichen Bau Verantwortung tragen. Darum auch eine Wanderausstellung, um die Informationen zu den Entscheidungsträgern zu bringen. Der Holzbau ist mit 70.000 Beschäftigten entlang der Wertschöpfungskette Holz nach dem Tourismus der zweitgrößte Devisenbringer in OÖ – also ein enormer Wirtschaftsfaktor.“
Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger
„Holzbau ist längst zum Standard geworden. Es sollte dabei verstärkt auf Hybridlösungen zurückgegriffen werden - jeder Werkstoff hat seine Vorzüge.
Es wird im Holzbau nicht nur geplant, geforscht und entwickelt - es wird auch umgesetzt. Die vielen prämierten Projekte der Wanderausstellung zeigen, wie viel in den Gemeinden bereits gelungen ist. Diese öffentlichen Projekte sind für die Überzeugungsarbeit besonders wichtig.“
proHolz Obmann Georg A. Starhemberg.
„Holzbau lebt und erzeugt Wohlbefinden und Behaglichkeit für die Heimbewohner/innen. Holzbau ist ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz, insbesondere wenn auch die Entsorgung der Materialien einbezogen wird.“
Leiter des Bezirksalten- & Pflegeheim Gaspoltshofen Rupert Doplbaur
„Zwei Fragen stellen sich immer im Holzbau - ist es nicht zu teuer und wie entwickelt sich die Fassade? Wir wollen immer neu und jung sein und wünschen daher keine Veränderung wie bei einer Holzfassade. Andererseits wird bei historischen Gebäuden eine verwitterte Fassade akzeptiert. Warum also nicht auch bei Holzbauten? Aus Sicht eines Architekten ist der große Vorteil im Holzbau die Vorfertigung und somit die schnelle Errichtung der Gebäude. Holzbau wirkt vor allem auch als CO2-Speicher, das ermöglicht klimagerechtes Bauen. Der Holzbau muss daher in Zukunft stärker forciert werden. Eines ist aber auch klar: Alle Materialien haben ihre Qualitäten, nur müssen diese richtig eingesetzt werden.“
Architekt Dietmar Neururer