Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 8.4.2020)
Mehr als 1000 Kinder und Jugendliche leben in Oberösterreich in sozialpädagogischen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und auch während der Corona-Krise gehen diese Betreuungen weiter – mit all den damit verbundenen Herausforderungen. „In den Wohngruppen werden die Kinder sieben Tage die Woche rund um die Uhr und betreut. Man kann sich vorstellen, dass der Alltag für diese Kinder und die Sozialpädagog/innen durch die Einschränkungen wegen Corona wie Wegfall von Schule, Freizeitangeboten oder Lehrplatz nicht einfach zu bewältigen ist. Es ist für manche Kinder auch sehr schwer, dass die Kontakte zu ihren Familien im Moment nur sehr eingeschränkt möglich sind“, so Landesrätin Birgit Gerstorfer.
Weitere 7200 Kinder und ihre Familien werden in Oberösterreich durch Sozialpädagog/innen zu Hause unterstützt. Sie helfen den Eltern, mit den Anforderungen in der Erziehung gut zurechtzukommen. So wird für viele Kinder und Jugendliche das Aufwachsen in der eigenen Familie sichergestellt. „In der aktuellen Situation beeindrucken mich die Selbstverständlichkeit, mit der diese Menschen durchgängig für die Familien als Ansprechpartner da sind, ihr enormes Engagement und die hohe Flexibilität, wenn es z.B. darum geht, Alternativen zu den derzeit eingeschränkten persönlichen Kontakten mit den Familien zu entwickeln oder in anderen Bereichen der Betreuung auszuhelfen“, sagt die Sozial-Landesrätin.
Eine Herausforderung ist in diesen Wochen auch die Begleitung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in speziellen Betreuungssettings wie z.B. der Einzelwohnbetreuung. Hier zeigt sich, wie wertvoll tragfähige Beziehungen in der gemeinsamen Betreuungsarbeit sind – so gelingt es, diese schwierige Zeit gemeinsam gut zu gestalten, sodass sich die Jugendlichen ausreichend sicher und geschützt fühlen.
„Auch in Zeiten der Corona-Krise wird der Schutzauftrag für Kinder und Jugendliche weiterhin erfüllt. Das geht nur, weil Sozialpädagog/innen und Sozialarbeiter/innen weit über das übliche Maß hinaus im Einsatz sind. Daher möchte ich die hier Tätigen nicht nur vor den Vorhang holen und ein großes Dankeschön aussprechen, sondern fordere auch für sie eine angemessene Prämie für ihren Einsatz!“, so Birgit Gerstorfer.
Insgesamt sind rund 950 Sozialpädagog/innen bei privaten Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtungen und 250 Sozialarbeiter/innen an den Behörden für die oberösterreichischen Familien da.