Landeskorrespondenz
Während viele Wirtschaftsbereiche aufgrund des Corona-Virus still stehen, sichert die tierhaltende Landwirtschaft und die nachgelagerte Lebensmittelproduktion auch jetzt die unverzichtbare Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln.
Die Nutztiere brauchen auch in Krisenzeiten tierärztliche Betreuung und in der Fleischerzeugung sind amtliche Tierärzte unverzichtbar.
„Fest steht, die tierärztliche Versorgung ist in Oberösterreich auch weiterhin gesichert. Schutzmaßnahmen haben aber gerade in diesem Bereich höchste Priorität.
Bei den umfassenden tierärztlichen Tätigkeiten ist die Einhaltung eines Mindestabstandes zu anderen Personen oft nur schwer möglich. In den Schlachthöfen wird daher die Verwendung von Gesichtsvisieren empfohlen, kombiniert mit einem Mund-Nasen-Schutz.
Auch bei Tätigkeiten auf den Bauernhöfen sollten sowohl Tierärzte als auch Landwirte eine Maske als Mund-Nasen-Schutz tragen. Die geltenden Regeln im zwischenmenschlichen Kontakt sind für unsere landwirtschaftlichen Betriebe zwar etwas weniger streng gehalten, um den geregelten Betrieb aufrechtzuerhalten.
Es liegt aber im Interesse der Landwirte selbst, im Umgang mit hoffremden Personen wirklich vorsichtig zu sein. Im Falle einer Virusübertragung ist sonst schnell die gesamte Hofgemeinschaft betroffen“, appelliert Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
533 Tierärztinnen und Tierärzte betreuen den oberösterreichischen Nutztierbestand
In Oberösterreich gibt es 22.300 tierhaltende Betriebe, die etwa ein Drittel der österreichischen Produktion von Milch, Rind- und Schweinefleisch sicherstellen sowie einen beachtlichen Anteil an Schaf- und Ziegenprodukten, Geflügelfleisch und Eiern erzeugen.
Um Erkrankungen von Tieren vorzubeugen, die Haltungsbedingungen laufend zu optimieren und im Bedarfsfall erkrankte Tiere zu behandeln, stehen in Oberösterreich 533 Tierärztinnen und Tierärzte zur Verfügung, die auch in Krisenzeiten tagtäglich im Einsatz sind.
Eine besondere Form der Zusammenarbeit zwischen Tierhaltern und Tierärzten ermöglicht der OÖ. Tiergesundheitsdienst. Insgesamt 10.320 Betriebe und 300 Tierärzte nehmen am OÖ. Tiergesundheitsdienst teil.
Die angebotenen Beratungen, Laborleistungen und pathologischen Untersuchungen laufen auch in der aktuellen Situation uneingeschränkt weiter.
Umfassendes Aufgabengebiet der amtlichen Tierärztinnen und Tierärzte
Alle Schlachttiere werden vor der Schlachtung einer tierärztlichen Untersuchung unterzogen und die Schlachtkörper werden ebenfalls lückenlos untersucht. Dabei werden sowohl Tierschutzaspekte überprüft, das Vorhandensein von Tierkrankheiten oder auf den Menschen übertragbaren Krankheiten ausgeschlossen und die Tauglichkeit des Fleisches für den menschlichen Genuss festgestellt.
Für diese rechtlich vorgeschriebenen Tätigkeiten arbeiten in Oberösterreich 210 amtlich beauftragte Tierärztinnen und Tierärzte neben einer Praxis- oder Ordinationstätigkeit für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger.
Das Land Oberösterreich und die Magistrate beschäftigen darüber hinaus noch 37 Amtstierärztinnen und Amtstierärzte direkt.
„Die Tätigkeiten der beim Land Oberösterreich und den Magistraten angestellten Amtstierärztinnen und Amtstierärzte sind derzeit eingeschränkt, und Schreibarbeiten finden vorwiegend im Home-Office statt.
Routinemäßige Stichprobenkontrollen sind auf ein Minimum reduziert. Untersuchungen zur Bestätigung der Freiheit von bestimmten Tierkrankheiten, Anlasskontrollen hinsichtlich Tierarzneimittelrückständen oder Überprüfungen im Bereich Tierschutz finden auch aktuell statt.
Die 37 Amtstierärztinnen und Amtstierärzte Oberösterreichs sind des Weiteren auch in der Überwachung des Exports von Tieren und tierischen Produkten uneingeschränkt im Einsatz“, erläutert Landesveterinärdirektor Dr. Thomas Hain.