Landeskorrespondenz
ÖV-Ausbau ist wichtiges Instrument für die Weiterentwicklung des Landes und muss langfristig betrachtet werden.
(Presseaussendung vom 21.4.2020)
Das Auto gewinnt nicht nur in der Krisenzeit an Bedeutung, sondern voraussichtlich auch danach. Zu diesem Fazit kommt eine Umfrage der Innofact AG bei der 500 österreichische Autofahrer/innen bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden.
Mehr als drei Viertel gaben an, den Öffentlichen Verkehr bewusst zu meiden. Ein Fünftel der Befragten gibt des Weiteren an, dass man beabsichtigt, auch in der Zeit nach Corona vermehrt das Auto zu nützen, um weniger mit Bakterien und Viren in Berührung zu kommen. Laut Umfrage wird Corona das künftige Mobilitätsverhalten ändern. Mehr als 40 Prozent wollen nach Corona ihr Mobilitätsverhalten ändern. Laut Studie wollen lediglich 5 Prozent der Befragten die Öffentlichen Verkehrsmittel nach der Corona-Krise mehr nützen als zuvor.
Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner sieht vor allem gesundheitliche Besorgnis als entscheidenden Faktor für die Umfrageergebnisse. „Die Corona-Pandemie hat sich in den Köpfen der Bevölkerung verankert. Das ist angesichts der Tragweite dieser Infektion, die gesamte Kontinente heruntergefahren hat nachvollziehbar. Allerdings wird es auch ein Leben nach Corona geben. Gerade der Öffentliche Verkehr bildet für die zukünftige Entwicklungsfähigkeit unseres Bundeslandes eine essentielle Säule auf die wir bauen und die keinesfalls kurzfristig betrachtet werden darf“
Für Steinkellner ist klar das der Öffentliche Verkehr mittel- bis langfristig essentiell ist: „Für eine Vielzahl an Menschen wird der Öffentliche Verkehr auch in Zukunft eine maßgebende Bedeutung haben. Rasche, kostengünstige, umweltschonende und staufreie Wegstrecken von der Region in die Ballungsgebiete sind nur mit einem attraktiven öffentlichen Mobilitätsangebot realisierbar. Die Infrastruktur in den Ballungsgebieten ist bereits angespannt und auch die aktuelle Regelung der kostenfreien Nutzung von Kurzparkzonen wird kein Dauerzustand bleiben können. Neben Pendlerinnen und Pendlern bilden auch Schülerinnen und Schüler einen großen Kundenstamm des ÖV der nicht wegbrechen wird“
Deswegen soll mit spätestens 4. Mai der Öffentliche Verkehr wieder zum Normalbetrieb hochgefahren werden, kündigt Steinkellner weiters an. In den Übergangszeiten wären sogar generelle Unterstützungsleistungen denkbar. „Zahlreiche Busunternehmen hat die Corona-Pandemie sprichwörtlich aus der Spur geworfen, da auch der komplette Tourismusbereich kurzerhand weggebrochen ist. Um diesen Unternehmen zumindest kurzfristige Unterstützung zukommen zu lassen und größere Abstände zu gewährleisten, könnten vorübergehend Verstärkungsleistungen bestellt werden“, so Steinkellners Plan.
Von Seiten der Bundesregierung ist jedoch rasch ein allgemeingültiges und praxistaugliches Regelwerk gefordert, wie zukünftige Transporte im Öffentlichen Verkehr aussehen können. Fest steht, dass mit der aktuellen Ein-Meter-Abstandsregel, die Kapazitäten um das Vier- bis Fünffache erhöht werden müssten. Dies könne aufgrund von Personal- und Fahrzeugkapazitäten keinesfalls abgedeckt werden.