Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 29.4.2020)
Die Corona-Krise sorgt in allen Wirtschaftsbereichen für Verwerfungen. Im landwirtschaftlichen Bereich stellen fehlende Fremdarbeitskräfte und der fehlende Rindfleisch-Absatz eines der brennendsten Probleme dar. Während bei den Fremdarbeitskräften händeringend noch nach Lösungen gesucht wird, haben sich die Agrarreferenten der Bundesländer gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium auf eine Erhöhung der Unterstützung für den Aufbau von Vermarktungsprogrammen verständigt.
Den Wegfall der Gastronomie als wichtigen Abnehmer und die Schließung der Grenzen belasten den Rindfleischmarkt und damit die Erzeugerpreise schwer. Oberösterreich als stärkstes Rinderproduktionsland in Österreich leidet darunter besonders. Diese zusätzlichen Belastungen können die Betriebe aufgrund der schon vor der Krise angespannten Marktsituation nicht mehr tragen.
„Besonders bei Kuh- und Kalbinnen-Schlachtungen sind wir mit einer stark reduzierten Nachfrage konfrontiert. Aufgrund des hohen Exportanteils von ca. 60-70 Prozent in diesem Bereich steht die Branche vor enormen Vermarktungsschwierigkeiten. Viele der Märkte Richtung Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland fehlen komplett. Der Bedarf in der inländischen Gastronomie inklusive der Systemgastronomie ist auch trotz der leichten Öffnungen nur sehr gering“, berichtet Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger, welcher aktuell den Vorsitz der Landesagrarreferentenkonferenz inne hat, zur aktuellen Marktlage.
Im Rahmen der Bundesländerübergreifenden Mittel (BLÜM) haben sich die Bundesländer gemeinsam mit dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionalität und Tourismus darauf verständigt, die Unterstützungen für die Vermarktungsorganisation ARGE Rind zu erhöhen. Damit sollen neue Vermarktungskanäle erschlossen und die heimischen Märkte entlastet werden. Zudem wurden auch etwa Kochbücher aufgelegt, um den Genuss von heimischen Rindfleisch zu bewerben. „Neben dem Härtefallfonds oder dem Corona-Hilfsfonds sind es diese Maßnahmen, die gezielt der Branche und somit auch den Bäuerinnen und Bauern in dieser schwierigen Zeit Unterstützung bieten“, so Hiegelsberger.