Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 31.5.2020)
Mit einer neuerlich gezielten Schwerpunktaktion in Wels ging die Polizei am Samstag, 30.05, gegen die oberösterreichische Raser-Szene vor. Bis in die frühen Morgenstunden des 31. Mai wurden Fahrzeug- und Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Die Polizei wurde erneut durch Sachverständige der Landes-Verkehrsabteilung unterstützt.
„Durch die gezielten und effektiv koordinierten Schwerpunktaktion konnten weitere unverantwortliche Raserinnen und Raser aus dem Verkehr gezogen werden“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
Bilanz:
Insgesamt wurden 46 Anzeigen nach dem Verkehrsrecht erstattet. Es erfolgten eine Führerschein- und eine Kennzeichenabnahme. 33 Organstrafverfügungen wurden eingehoben. Im Rahmen der Schwerpunktaktion kamen drei Radarfahrzeuge zum Einsatz. Von den 167 festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitungen werden 147 zur Anzeige gebracht. Gestriger Rekordhalter war ein 22-jähriger, der mit dem Fahrzeug seines Cousins in einer 60 km/h-Beschränkung 145 km/h fuhr. Bei der Anhaltung wurde festgestellt, dass er bereits einen Führerscheinentzug wegen Suchtgift Missbrauch hatte. Weiteres gingen zwei Anzeigen wegen Suchtgiftmissbrauch und eine Anzeige wegen Alkohol in die Bilanz ein. Insgesamt wurden 3600 Euro Strafgelder verhängt. Neun Vorführungen der Fahrzeuge zu den Sachverständigen der Verkehrsabteilung wurden veranlasst, sieben Fahrzeugbesitzer erhielten eine Vorladung zur Prüfstelle des Landes.
Hintergrund dieser dritten Schwerpunktkontrolle innerhalb kürzester Zeit waren ausufernde Treffen der Tuningszene sowie die steigenden Fallzahlen an illegalen Straßenrennen und massiven Lärmbelästigungen durch Rowdytum. Auch bei den gestrigen Kontrollen gab es zwei Szene-Treffpunkte die stark frequentiert wurden. Zu diesen Hotspots zählten die BP-Tankstelle an der Osttangente mit ca. 150 Personen, sowie der Parkplatz des Einkaufszentrums Salzburger Straße mit ca. 80 Personen.
Aufgrund dieser Entwicklungen wurde ein neues Einsatzmodell entwickelt. Polizeibeamte werden dabei sowohl von Sachverständigen der Abteilung Verkehr, als auch von den Bezirksverwaltungen unterstützt. Dies wirkt besonders effizient, weil gefährliche und unzulässige technische Umbauten von den eingesetzten Experten exakt detektiert werden können. Trotz gutem Erfolg dieser neuen Vorgehensweise werden auch gesetzliche Anpassungen benötigt. Hierfür kontaktierte Landesrat Günther Steinkellner bereits die zuständigen Bundesministerien.
„Wer mit illegal umgebauten Autos waghalsige Rennen fährt, um sich in Szene zu setzen, gefährdet ebenso die Sicherheit von unbeteiligten und unschuldigen Verkehrsteilnehmern. Solche rücksichtslosen Verfehlungen müssen die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen“, so Steinkellner abschließend.