LR Steinkellner zum Tag des Fahrrads

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 3.6.2020)

Der 3. Juni ist Tag des Fahrrads. Grund genug einen Blick in die Vergangenheit, und die Zukunft zu werfen und Bilanz zu ziehen. In sind bereits mehr als 100.000 elektrische Drahtesel unterwegs. LILO Provisorium und Radweg Haager Lies als wichtigste Rad-Infrastrukturprojekte im Jahr 2020.

 

Als Alternative zum Pferd erfand Karl Freiherr von Drais im Jahre 1817 die Laufmaschine als Vorläufer des Fahrrads. Damals war dem Erfinder wahrscheinlich weder bewusst, dass er eines der effizientesten Fortbewegungsmittel der Menschheit schuf, noch dass rund 200 Jahre später seine Urerfindung eine beeindruckende Renaissance erleben würde. In der Zwischenzeit gibt es in Oberösterreich bereits mehr als 100.000 E-Fahrräder. Allein im Vorjahr wurden in Oberösterreich mehr als 20.000 E-Fahrräder verkauft, analysierte der VCÖ. E-Bikes sind praktisch und verhelfen vielen Menschen zu Mobilität, dennoch sind sie schneller, schwerer und schwerfälliger im Handling. Diese Eigenschaften führen immer wieder zu schweren Unfällen. „Mit dem zunehmenden Anteil an E-Bike-Fahrrädern wurde das Rad zwar nicht komplett neu erfunden, dennoch ist ein neues Zeitalter im Fahrradverkehr eingeläutet. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, das Bewusstsein für diese neuartige Form der Mobilität zu schärfen und dementsprechend zu trainieren", unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

 

Sicherheit und Infrastruktur

Um im alltäglichen Straßenverkehr sicher und unfallfrei unterwegs zu sein, werden spezielle E-Bike-Kurse von Seiten der Abteilung Verkehr gefördert. Die Sicherheitskurse richten sich besonders an Senioren, sind kostenlos und werden von spezifischen Anbietern wie beispielsweise dem ÖAMTC flächendeckend angeboten.

 

„Von 2016 bis voraussichtlich Ende 2020 werden in Oberösterreich etwa 60 Kilometer mehr Radinfrastruktur zur Verfügung stehen. Dafür werden rund 23,7 Mio. Euro an Landesmitteln investiert. Die wichtigsten Projekte für heuer sind der Ausbau des LILO Provisoriums und der Baustart des Radweg Haager Lies“, so Steinkellner.

 

Provisorium LILO Radweg:

Im Endausbau soll der LILO Radweg von Alkoven über Straßham und Leonding nach Linz, weitgehend entlang der Linzer Lokalbahn, geführt werden. Mit der insgesamt rund 13,3 Kilometer langen Radverbindung entsteht eine zusätzliche Mobilitätsoption für die Menschen in der Region. Besonders für Pendlerinnen und Pendler bietet diese attraktive Route eine gute Alternative zum Auto, da der Linzer Hauptbahnhof in gut 25 Minuten von der Hitzinger Kreuzung erreichbar ist. Schwierig umzusetzen gilt der Bereich zwischen Hauptbahnhof Linz und der Waldeggstraße. Da hier große Infrastrukturprojekte erwachsen wie bspw. der 4-gleisige Ausbau der Westbahnstrecke seitens der ÖBB, oder der zukünftige Westring seitens der ASFINAG, wurde 2019 entlang der Waldeggstraße vorläufig ein Radwegprovisorium errichtet. Die notwendige Detailplanung für den nächsten Abschnitt wird in zwei Bauabschnitten durchgeführt (Bahnhof Leonding bis Firma Ebner und Firma Ebner bis Hitzinger Kreuzung), wobei mit der Detailplanung für den 1. Bauabschnitt bereits begonnen wurde. Da dieser Abschnitt im Zuge des ÖBB Projekts des 4-gleisigen Westbahnausbaus ausgeführt wird, soll bis zu dieser Umsetzung eine provisorische Radwegverbindung bis zum Bahnhof Leonding errichtet werden. Somit wäre eine provisorische Radwegverbindung von der Waldeggstraße in Linz bis zum Bahnhof Leonding vorhanden. Die diesbezüglichen Planungen laufen derzeit auf Hochtouren und eine Umsetzung noch im diesem Jahr ist zum jetzigen Zeitpunkt realistisch.

 

Radweg Haager Lies:

Mit 12. Dezember 2009 wurde der Personenverkehr auf der Bahnstrecke "Haager Lies" eingestellt. Die ehemalige Bahntrasse eignet sich aufgrund der geringen Steigung optimal für einen Radweg. Die sechs Anrainergemeinden Neukirchen bei Lambach, Aichkirchen, Bachmanning, Gaspoltshofen, Weibern und Haag am Hausruck haben deshalb den Entschluss gefasst, gemeinsam mit dem Land Oberösterreich einen überregionalen Radweg zu errichten. Im Rahmen der Corona Pandemie kam es bedauerlicherweise zu geringen Abweichungen der Realisierungspläne. Derzeit stehen noch die erforderlichen Verfahren (Wasserrecht, Naturschutz) aus. Ziel ist, dass es das mit dem 1. Bauabschnitt noch in diesem Herbst begonnen werden kann. Die gesamten 22 Kilometer Radweg sollen dann ab Ende 2021 genutzt werden können. „Jeder zusätzliche Radfahrer leistet einen positiven Beitrag die Straßen zu entlasten, die persönliche Gesundheit zu fördern und die Umwelt zu schonen. Jährlich werden in somit rund 60.000 Tonnen CO2 eingespart“, so Landesrat Steinkellner abschließend.