Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 12.6.2020)
Statusbericht zeigt, dass sich der motorisierte Individualverkehr dem Normalniveau vor Corona annähert. Der Öffentliche Verkehr ist davon noch etwas entfernt.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wird das Verkehrsniveau im Rahmen eines Verkehrs-Monitorings beobachtet. Die aktuellen Zahlen wurden auf unterschiedlichen Straßennetzen betrachtet. Sowohl das hochrangige Netz der Autobahnen und Schnellstraßen als auch die Landesstraßenabschnitte im Zentralraum wurden dabei analysiert. Im Bereich des ÖV wurden die Zählsysteme im Öffentlichen Busverkehr von Seiten des OÖVV ausgewertet.
Autobahn und Schnellstraßen
Die Entwicklung des Individualverkehrs (PKW-Verkehr) am Autobahnen- und Schnellstraßennetz im Ballungsraum Linz widerspiegelt klar die Auswirkungen der Shutdown Maßnahmen. Als Vergleichswerte wurde eine ausgewählte Woche vor dem Shutdown (KW 10 2020, 2.3. – 8.3.2020) herangezogen.
Landesstraßen
Die Landesabteilung betrachtet die verkehrlichen Entwicklungen anhand der Datensätze aus den Dauerzähleinrichtungen entlang wichtiger Korridore im Zentralraum. Im Rahmen dieses Monitorings zeigte sich, dass zu Beginn der Einschränkungen der Kfz-Verkehr um durchschnittlich rund 40-50 % abnahm. Am Wochenende verringerte sich das Kfz-Verkehrsaufkommen sogar um 60-70 %. Die nachfolgenden Wochen zeigten eine sukzessive Zunahme. So waren Ende April rund 30 % weniger Kraftfahrzeuge, verglichen mit der Zeit vor Corona, unterwegs. Aktuell zeigen aber viele Einfahrtskorridore im Zentralraum konstante Zunahmen. Das Verkehrsaufkommen ähnelt aktuell sehr stark den Jahresmittelwerten des Vorjahres.
Zentralraum Linz im Detail:
- auf der B127 Puchenau –1% geringer als Jahresmittelwert 2019
- auf der B3 Steyreggerbrücke –3 % geringer als Jahresmittelwert 2019
- auf der B139 Linz-Römerbergtunnel –3% geringer als Jahresmittelwert 2019
- auf der B129 Alkoven –8 % geringer als Jahresmittelwert 2019
- auf der B126 Haselgraben –15 % geringer als Jahresmittelwert 2019
Öffentlicher Verkehr
Anders zeigt sich die Situation im Öffentlichen Regionalbusverkehr. Von anfänglich etwa 80% weniger Fahrgastaufkommen folgten stufenweise Erhöhungen der Frequenzen. Besonders nach der Wiederaufnahme des Schulbetriebs in den Oberstufen konnten in der ersten Juniwoche spürbare Steigerungen der Fahrgastzahlen gegenüber den Wochen zuvor verzeichnet werden. Bei knapp 2.500 gezählten Kursen wurden ca. 21.250 Personen registriert. Das entspricht einem Anstieg gegenüber den Vorwochen um 35%. Der Rückgang gegenüber „normal“ verringerte sich trotz des immer noch stattfindenden Schichtbetriebes in den Schulen auf 36%. Diese Entwicklung zeigt sich auch an den Besetzungsgraden der Busse. In der KW 23 waren etwa 12% der gezählten Kurse mit mehr als 20 Fahrgästen unterwegs. In der Vorwoche waren es lediglich 5,7%.
„Auch wenn wir Österreicher mit zu Europas fleißigsten und zufriedensten ÖV Fahrern zählen, zeigt sich 13 Wochen nach den ersten Lockdownmaßnahmen, dass die Präferenzen für den motorisierten Individualverkehr höher eingeordnet werden. Auch in der Krise zeigte sich der ÖV als zuverlässige und wichtige Mobilitätsstütze. Trotz alle dem wird es Zeit benötigen, bis die Corona-Ängste vergessen sind und der Öffentliche Verkehr an das frühere Fahrgastniveau anknüpfen kann“, so Steinkellner abschließend.