Landeskorrespondenz
Vor der Auswilderung zusätzlicher Luchse müssen die Ursachen des fehlenden Nachwuchses geklärt werden
Die Luchspopulation im Nationalpark Kalkalpen stagniert. Die Ursachen dafür liegen noch im Dunklen, können aber mannigfaltig sein. Alter, Genetik oder Umfeldbedingungen können dazu führen, dass eine Reproduktion ausbleibt. Was davon zutreffend ist, wird durch nationale und internationale Experten erhoben.
„Wir stehen voll hinter den Luchsprojekten, denn Artenvielfalt ist ein zentrales Anliegen des Naturschutzes. Wenn es so einfach wäre, eine reproduktionsfähige Population zu schaffen, hätten wir sie schon. In der Diskussion rund um das Luchsprojekt im Nationalpark Kalkalpen, werden die wissenschaftlichen Grundlagen vielfach außer Acht gelassen. Der eurasische Luchs bestreift ein Revier von 20 bis zu 450 Quadratkilometern, und als Einzelgänger teilt er selbiges nicht gerne. Solche Flächen sind in unserer Kulturlandschaft leider rar. Zusätzlich zur Reviergröße müssen sowohl Alter und ähnlich wie beim Menschen auch die „Chemie“ stimmen. Bevor man an die Auswilderung zusätzlicher Luchse – die zudem nicht so einfach zu beschaffen sind – denkt, muss erst eine fundierte Ursachenforschung erfolgen, denn wenn wir Maßnahmen setzten, dann solche, die auch zum gewünschten Erfolg führen,“ merkt Naturschutzreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner zur laufenden Diskussion an.