LR Steinkellner / LR Klinger: Die E-Mobilität und ihre Tücken

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 23.7.2020)

E-Auto Brand in Altausee entwickelte sich zu einem komplizierten Löscheinsatz. Generell stellt eine zunehmende E-Mobilität die Feuerwehren vor eine große Herausforderung

 

Auf der Salzkammergutstraße im oberösterreichisch/steirischen Grenzgebiet begann am vergangenen Wochenende ein Elektroauto zu brennen. Die alarmierten Feuerwehren konnten den Brand zwar rasch eindämmen, aber die Antriebsart des Fahrzeuges gestaltete den Löschvorgang überaus komplex. Weil sich die im Fahrzeug eingebauten Batterien auch Stunden nach dem Brand durch chemische Kettenreaktionen neu entzünden können, dauerte der Einsatz wesentlich länger als beispielsweise beim Brand eines Verbrenners. Insgesamt musste die Salzkammergutstraße bzw. der Pötschenpass rund viereinhalb Stunden gesperrt werden. Um eine Wiederentzündung zu verhindern, wurde ein Abrollbehälter angefordert, um das Fahrzeug in einem Wasserbad zu lagern. Bereits in der vergangenen Woche forderte der Brand eines E-Scooters in einer Garage in Wels einen Verletzten. Grund für die Brandursache war hier offensichtlich eine Entzündung des Akkus beim Ladevorgang. „Die Gefahr bei elektronischen Mobilitätsantrieben ist eine ganz spezielle. Auch die Löschmaßnahmen gestalten sich aufgrund der Eigenschaften der Akkus und Fahrzeuge anders als gewohnt und sind oftmals komplexer und langwieriger“, warnt Feuerwehr-Landesrat Ing. Wolfgang Klinger.

 

Batterien sind bei einem Brand das größte Risiko

Die Batterien sind das Herzstück aller elektronisch betriebenen Mobilitätsträger. Gleichzeitig sind die Akkubatterien aber auch die größte Schwachstelle. Bei einem Brand sind diese nur schwer löschbar.

 

Mit der zunehmenden Zahl von Elektroautos auf den Straßen steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Elektrogefährte in Unfälle verwickelt werden und sich somit Batterien entzünden können. „Mit einem rund fünf prozentigen E-Pkw Anteil bei Neuwagen ist Oberösterreich eines der führenden Bundesländer im Bereich der Elektromobilität. Elektroautos haben zwar keine brennbare Flüssigkeit im Tank, aber dafür eine große Menge elektrischer Energie an Bord. Brennende Akkus sind heikel und mit einem steigenden Anteil von E-Autos auf unseren heimischen Straßen wachsen die Herausforderungen für die Feuerwehr in Hinblick auf Fahrzeugbrände“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

Um die aufwendigen Prozesse für Feuerwehren, Abschleppunternehmen und Autohändler zu vereinfachen, werden das Infrastrukturressort und Feuerwehr-Ressort einen Ideenprozess starten. Dabei soll die Konfliktthematik Feuer & E-Mobilität im Zentrum stehen und effiziente Maßnahmenprogramme für Einsatzabwicklungen erarbeitet werden.