ASFINAG: Offizieller Auftakt für den Tunnelbau der A 26 Linzer Autobahn - Tunnelpatin Bettina Stelzer-Wögerer löst traditionelle Sprengung aus

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 14.09.2020)
Mit einem ordentlichen Knall erfolgte heute Montag, 14. September 2020 am südlichen Donauufer der offizielle Auftakt für die Tunnelbauarbeiten der A 26 Linzer Autobahn. Ausgelöst wurde die Sprengung im Freinberg westlich der Landeshauptstadt durch Mag.a Bettina Stelzer-Wögerer, die die traditionelle Funktion der Tunnelpatin übernommen hat.
Beim feierlichen Tunnelanschlag ebenfalls vor Ort: Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, in Vertretung von Bundesministerin Leonore Gewessler, Sabine Kühschelm (BMK), sowie Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner. Für die Stadt Linz waren MMag. Bürgermeister Klaus Luger und Vizebürgermeister Markus Hein, für den Bauherrn ASFINAG Vorstand Hartwig Hufnagl sowie die Geschäftsführer Andreas Fromm und Alexander Walcher vertreten.      
Bereits 2021 werden hier die Tragseile und wesentliche Teile der neuen Donaubrücke montiert. Die Arbeiten für deren nördlich und südlich des Flusses im Berg verlaufenden Anschlussstellen nehmen noch etwa dreieinhalb Jahre in Anspruch. Im ersten Quartal 2024 gibt die ASFINAG die Brücke gemeinsam mit den Anbindungen zur B 129 Eferdinger- und B 127 Rohrbacherstraße – das ist der erste Abschnitt der A 26 Linzer Autobahn – für den Verkehr frei. Zunächst wird auf der Donauquerung in jede Richtung eine Fahrspur offen sein. 

 

„Die Westringbrücke und mit ihr der ganze Westring sind immens wichtig für die Weiterentwicklung der Landeshauptstadt und des oberösterreichischen Zentralraums. Man denke nur an die vielen Pendlerinnen und Pendler aus dem Mühlviertel, die von dem Projekt profitieren werden. Durch die Entlastung der Nibelungenbrücke wird es zu einer Reduzierung des Staugeschehens kommen, was durch weniger Abgase auch gut für die Umwelt ist. Ich habe mich immer leidenschaftlich für den Bau des Westrings eingesetzt, denn dieses Projekt hat eine enorme Bedeutung für Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürger und stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit“, führt Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner aus.

„Das Jahr 2024 wird für viele Einpendlerinnen und Einpendler aus dem Westen eine wahre Erleichterung mit sich bringen. Die vierte Linzer Donaubrücke wird zumindest teilweise für den Verkehr freigegeben. Das bedeutet, dass wir mit diesem ersten Schritt die Nibelungenbrücke um 20.000 Autos pro Tag entlasten werden. Besonders für die Bewohnerinnen und Bewohner entlang der Rudolfstraße und der Innenstadt wird dadurch die Lebensqualität deutlich steigen. Nach dieser Freigabe wird es uns auch endlich möglich sein, Verkehrsberuhigungsmaßnahmen rund um den Linzer Hauptplatz umzusetzen. Mit den vier neuen Donaubrücken, die 2024 alle im Betrieb sein werden, wird Linz zur wahren Brückenstadt. Der nächste große verkehrspolitische Schritt ist die Fertigstellung der gesamten A 26. Das bedeutet für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer weniger Stau und mehr Freizeit“, betont Vizebürgermeister Markus Hein. 

„Die A 26 Linzer Autobahn ist ein Leuchtturm-Projekt der ASFINAG. Die Westumfahrung der Landeshauptstadt ist eines der bundesweit wichtigsten Infrastrukturvorhaben und die architektonisch anspruchsvoll geplante neue Donaubrücke wird ein weiteres Wahrzeichen von Linz. Jetzt verläuft auch der Vortrieb für die Tunnelstrecke mit Hochdruck. Wenn wir die Brücke mit den Anbindungen ins Landesstraßennetz 2024 freigeben, bringt das große Vorteile: weniger Verkehr und mehr Lebensqualität in der Stadt sowie kürzere Wege für die Pendlerinnen und Pendler“, sagt Hartwig Hufnagl, Vorstand der ASFINAG.

„Der Bau der A 26 bietet in jeder Hinsicht außergewöhnliche Herausforderungen. Auf engstem Raum entstehen im Donautal eine einzigartige Hängebrücke ganz ohne Pfeiler und ein Tunnelsystem mit 3.200 Metern Länge. Der größte Teil des Ausbruchmaterials wird dank optimaler logistischer Planungen per Schiff umweltschonend und ohne belastenden Lkw-Verkehr abtransportiert“, so Andreas Fromm, Geschäftsführer ASFINAG Bau Management GmbH

 

3.200 Meter Tunnelstrecke: Die Auf- und Abfahrten der neuen Donaubrücke    
Bereits seit Februar 2019 laufen hoch über beiden Donauufern westlich von Linz die Arbeiten zur Errichtung der sogenannten Ankerblöcke. An diesen werden später die Stahlseile befestigt, die die 13.000 Tonnen schwere Hängebrücke tragen. Mit Sprengarbeiten schafft die ASFINAG an der B 129 und B 127 gleichzeitig Platz für die beiden Tunnelportale, von denen die Strecke unterirdisch in die Urfahrwänd sowie in den Freinberg führt. 

Für die Auf- und Abfahrten von und zu den Landestraßen werden jeweils zwei weitere Stollen in den Berg getrieben. Die heutige Sprengung bildete den offiziellen Auftakt für die Tunnelbauarbeiten an der B 129, an der gegenüberliegenden B 127 startet der Tunnelbau voraussichtlich Ende 2020.  

Die Investition in diese erste Etappe der A 26 beträgt 260 Millionen Euro, wobei die Baukosten in etwa jeweils zur Hälfte auf die Brücke bzw. die Tunnel entfallen. Das Land Oberösterreich trägt zehn, die Stadt Linz fünf Prozent der Kosten.
Dieses Tunnelsystem hat insgesamt eine Länge von 3.200 Metern. Der größte Teil davon (gelb gekennzeichnete Abschnitte in der Visualisierung) wird gemeinsam mit einem Fahrstreifen pro Richtung auf der Brücke im ersten Quartal 2024 für den Verkehr freigegeben. Nachdem alle Kreuzungsbereiche mit Ampeln und Wegweisern ausgestattet sind, ist auf Urfahraner Seite die Auffahrt (bzw. Abfahrt) auf zwei Spuren möglich. Im Zulauf zur Brücke werden diese dann im Berg auf eine Fahrspur zusammengeführt. 

Auf Linzer Seite wird ab 2024 im Gegenverkehr auf die Brücke auf- bzw. abgefahren. Denn der auf der südlichen Seite stadteinwärts gelegene Tunnelkomplex wird in naher Zukunft noch nicht für den Verkehr geöffnet. Er bleibt Mineuren und Baugeräten vorbehalten: von hier aus läuft von 2024 bis 2028 der Vortrieb weiter über 3,2 Kilometer durch den Tunnel Freinberg bis zum Bahnhof. Dort mündet die Autobahn in die neu gestaltete Unterflurtrasse Waldeggstraße (zweiter Abschnitt der A 26). 
Mit der Freigabe dieses Abschnitts – zwei getrennte Röhren durch den Berg mit jeweils zwei Fahrspuren pro Richtung und Pannenstreifen – ist es möglich, auch die Tunnelstrecken bei der Donau sowie die Brücke durchgehend zweispurig für die Lenkerinnen und Lenker zu öffnen.

Details und Ausblick Bauablauf
Etwa 100 Tunnelspezialisten („Mineure“) arbeiten sich durch den Berg vor, wobei mit bis zu vier Sprengungen täglich bis zu acht Meter gewonnen werden. Im Süden ist dieser Vortrieb bis April 2021, im Norden bis Herbst 2021 geplant. Bis Sommer 2023 schließt die ASFINAG in Folge die Betonierarbeiten für die sogenannte Tunnel-Innenschale ab. 

Vor der Verkehrsfreigabe steht für zehn Monate der Einbau der elektrotechnischen Ausrüstung auf dem Programm – die Tunnel erhalten die modernste Ausstattung in Sachen Beleuchtung, Belüftung, Funkanlagen, Notruf und Videosysteme. Das in vielen österreichischen Autobahntunnel bereits bewährte akustische Frühwarnsystem AKUT kommt ebenso zur Anwendung. Intelligente Mikrofone erkennen blitzschnell Gefahrengeräusche wie Aufprall, Hupen oder Stimmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verkehrsmanagementzentrale Wels, von wo aus die A 26 überwacht wird, sind sofort alarmiert und können die Tunnel sperren.           

Zahlen, Daten, Fakten zum Tunnelbau
•    3.200 Meter Tunnel werden im Bereich Donau (Bauabschnitt 1) hergestellt.
•    Im Süden erstreckt sich der Tunnel 500, im Norden 250 Meter in den Berg.
•    370.000 Kubikmeter an Ausbruchsmaterial (Erde und Gestein) mit einem Gewicht von rund 
einer Million Tonnen fallen dabei an.
•    800.000 Tonnen davon werden umweltschonend und ohne belastenden Lkw-Verkehr per Schiff zum Ennshafen abtransportiert (bis zu dreimal pro Tag) und dort zur Wiederverwertung an Abnehmer verteilt. 
•    Bis zu 200 Quadratmeter beträgt der Querschnitt des Tunnelausbruchs in den vierspurigen Abschnitten mit Pannenstreifen. 
•    48.000 Kubikmeter Beton und 1.300 Tonnen Stahl werden im Tunnel verbaut.

A 26: Die Entlastungswirkung der neuen Donaubrücke 
Bereits mit der Verkehrsfreigabe der neuen Donaubrücke 2024 wird die städtische Nibelungenbrücke um 20.000 Autos pro Tag entlastet. 
Die volle Entlastungswirkung tritt mit der Freigabe der Strecke weiter bis zum Bahnhof ein. Ein Blick in die Zukunft: Ohne A 26 würden im Jahr 2030 rund 62.200 Kraftfahrzeuge täglich die Nibelungenbrücke passieren. Nach Fertigstellung der A 26 wird sich das Verkehrsaufkommen auf rund 38.800 Autos pro Tag reduzieren. Dies entspricht einer Entlastung von etwa 38 Prozent. 
Das Projekt wurde einer mehrjährigen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterzogen und erfüllt modernste Standards im Hinblick auf Umwelt- und Anrainerschutz.

 

Bilder zum Download

Gruppenbild mit Vertretern aus Politik und der ASFINAG, alle stehen in einer Reihe vor einer Tunnelwand, mittig Tunnelpatin Mag.a Bettina Stelzer-Wögerer hinter einem Tisch mit Blumen, Statue der Heiligen Barbara aus Holz und Auslöser für eine Sprengung Quelle: Land / Daniel Kauder, Verwendung mit Quellenangabe (1,64 MB).

Bildtext: Tunnelpatin Mag.a Bettina Stelzer-Wögerer löst traditionelle Sprengung aus

Grafik für den Verlauf der Tunnels durch Berge rechts und links des Flusses sowie die Brücke darüber Quelle: Asfinag (0,51 MB).

Bildtext: Grafik für den Verlauf der Tunnels durch Berge rechts und links des Flusses sowie die Brücke darüber

Grafik der Brücke mit Tunneleingang in den Berg Quelle: Asfinag (0,42 MB).

Bildtext: Grafik der Brücke mit Tunneleingang in den Berg