Equal Pay Day – Oberösterreich Frauen arbeiten von nun an 87 Tage gratis

Landeskorrespondenz

LH-Stv.Mag.a Christine Haberlander: „Einkommensschere muss weiter geschlossen werden, um Einkommensgerechtigkeit zu schaffen.“
 

(Presseaussendung vom 5.10.2020)
Der Equal Pay Day macht auf die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern aufmerksam. In Oberösterreich fällt der Equal Pay Day auf den 6. Oktober, was bedeutet, dass Frauen 87 Tage praktisch „unbezahlt“ arbeiten! „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss im 21. Jahrhundert eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Frauen müssen im Beruf das selbe leisten wie Männer und müssen dafür auch die selbe Entlohnung erwarten dürfen“, betont Haberlander.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit sollte heute selbstverständlich sein. Dem ist aber nicht immer so. Frauen verdienen nach wie vor oft weniger als Männer. Die aktuellsten Statistiken (Quelle: Statistik Austria) belegen, dass Frauen in Oberösterreich im Durchschnitt um 23,8 Prozent weniger verdienen als Männer.

„Oberösterreich ist das Land der Möglichkeiten, was gleichbedeutend mit dem Land der Chancengleichheit ist. Es heißt, dass nicht das Geschlecht bestimmt, was man erreichen kann. Das gilt für alle Frauen, die in Oberösterreich leben. Daher ist es ein unabdingbares Ziel, die Einkommensschere zu schließen, um damit auch Einkommensgerechtigkeit zwischen Frauen und Männern zu schaffen. Denn wir wollen das Potenzial von Frauen nicht durch falsche Rollenbilder verlieren. Wer Oberösterreich wieder stark machen will, kann es sich nicht leisten, Talente zu verschwenden“, betont Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.

Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit muss selbstverständlich sein und ebenso die finanzielle Absicherung von Frauen, besonders auch in der Pension. Gründe für die Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern sind vielschichtig und reichen von der Berufswahl über Kinder- und Pflegezeiten bis hin zum Umstand, dass in vielen Fällen nach einer Teilzeitbeschäftigung nicht mehr der Weg zurück in die Vollzeitbeschäftigung gefunden wird bzw. es für Teilzeitbeschäftigte schwierig ist, in gut bezahlte Führungspositionen zu kommen.

Frauen erhalten im Schnitt auch knapp 42 Prozent weniger Pension als Männer. Um diese Unterschiede zu beseitigen und gegen Altersarmut bei Frauen vorzugehen, soll das automatische Pensionssplitting rasch umgesetzt werden. Für die Jahre der Kindererziehung können Eltern bereits ein freiwilliges Pensionssplitting vereinbaren.

„Wenn ein Elternteil arbeitet und sich der andere Elternteil um die Kindererziehung kümmert, dann soll der Berufstätige seine Pensionsansprüche teilen. Genau hier setzt auch das automatische Pensionssplitting an, um hier für eine gerechtere Verteilung der Pensionsansprüche zu sorgen“, betont die Frauenreferentin.

Weitere Unterstützung bietet die Serviceeinrichtung Kompass, die Unternehmen und Eltern dabei unterstützt, Beruf und Familie besser vereinen zu können. 

Das Frauenreferat des Landes Oberösterreich hat zudem Initiativen entwickelt, um Mädchen und Frauen für technisch-naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern und sie zu unterstützen, Führungspositionen wahrzunehmen, etwa durch den Girls‘ Day, FIT – Frauen in die Technik oder das HTL-Mentoring und vieles mehr. 

„Klar ist für mich aber auch, dass der Schlüssel zur Gleichstellung in guter Bildung und Ausbildung von Frauen liegt. Daher ist mir die Erhöhung des Frauenanteils in technischen Schulen und Studienrichtungen wichtig. Dieser Punkt hat auch in der Frauenstrategie Frauen.Leben 2030 seine Verankerung gefunden“, erklärt die LH-Stellvertreterin. 

Die Frauenstrategie wurde am 5. März 2018 einstimmig von der Oö. Landesregierung beschlossen, sie betrifft alle Ressorts und hat den gemeinsamen Anspruch, Gleichstellung von Mann und Frau in allen Lebensbereichen zu erreichen.