Von den Otakaren zu den Babenbergern

12. Jahrhundert bis 13. Jahrhundert

Das Erbe der Grafen von Lambach traten vorwiegend die Otakare an, die den Schwerpunkt ihrer Herrschaft nach Südosten in das Gebiet der 1180 zum Herzogtum erhobenen Steiermark verlegten. Sie stützten sich vor allem auf ihre Herrschaft Steyr und auf das spätere Salzkammergut, beherrschten aber durch ihre Ministerialen insgesamt weite Teile des heutigen Oberösterreich. Indem die otakarischen Dienstleute des oberösterreichischen Raumes die Hoftage und Landtaidinge der steirischen Markgrafen besuchten, bekannten sie sich zur steirischen Landesherrschaft. Über den Markgrafen der Steiermark und auch über jenen Österreichs stand der Herzog von Bayern, als dessen Lehensleute Otakare und Babenberger zum Besuch der bayerischen Hoftage verpflichtet waren. Der Einfluss des Herzogs von Bayern erfuhr jedoch 1156 und 1180 durch die Erhebung Österreichs und der Steiermark zu selbstständigen Herzogtümern eine empfindliche Schmälerung. Das bayerische Herzogsgeschlecht der Welfen geriet besonders gegenüber den österreichischen Babenbergern in Nachteil, als Herzog Heinrich der Stolze in seinem Kampf gegen die Staufer 1139 von König Konrad III. abgesetzt wurde und das Herzogtum Bayern an den Stiefbruder des Königs, den Babenberger Leopold IV. verlor.

 

Die Otakare wurden im Jahre 1192 von den Babenbergern, Markgrafen und seit 1156 Herzöge von Österreich, beerbt, deren Herrschaftsbereich sich hauptsächlich östlich der Enns befand. Sie konnten diesen aber auch westlich dieses Flusses seit der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zu ihrem Aussterben 1246 wesentlich erweitern.