Lage in Krankenhäusern ernst – Spitäler reservieren weitere 50 Intensivbetten für Covid-19

Landeskorrespondenz

Konzentration der Teststrategie auf aktuelle Fälle

(Presseaussendung vom 9.11.2020)

Die Zahlen der Personen in Oberösterreich, die aufgrund einer Corona-Erkrankung eine Intensivbehandlung benötigen, steigen derzeit stark an. Daher bauen Oberösterreichs Spitäler die Intensivbetten-Versorgung um weitere 50 Betten um. Es stehen 300 Intensivbetten zur Verfügung – 150 davon werden für Corona-Patientinnen und -Patienten verwendet. Um möglichst alle Infektionen nachverfolgen zu können, liegt der Schwerpunkt der Teststrategie nicht mehr auf der Testung der Kontaktpersonen der Kategorie 1. Auch Gespräche mit dem Bundesministerium für Gesundheit zur Anerkennung von positiven Antigen-Tests ohne nachfolgenden PCR-Test bei symptomatischen Personen sind im Laufen. LH-Stv. Haberlander appelliert an alle, die Lage ernst zu nehmen und die Maßnahmen einzuhalten.

„Auf den enormen Anstieg an Covid-19-Infizierten in den vergangenen Wochen und Tagen, haben Oberösterreichs Krankenhäuser bereits reagiert und eine Anzahl von 100 Betten mit Beatmungsmöglichkeit – sprich Intensivbetten - für Corona-Fälle vorgehalten. Zudem werden aufgrund der Infektionszahlen geplante Eingriffe zurückgefahren. Akute und dringliche Eingriffe werden weiterhin durchgeführt. Da der Anstieg an Corona-Patientinnen und Patienten, vor allem auch jene, die eine Intensivbetreuung benötigen, nicht nachlässt, bauen die Spitäler weitere 50 normale Plätze zu Intensivplätzen um – von 250 auf 300. Davon werden die Hälfte, also 150 Intensivbetten für Covid-19-Infizierte vorgehalten“, betont Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander. 

Weiters soll eine Umstellung der Teststrategie zu einer Nachvollziehung der Infektionsketten führen. Demnach werden weiterhin alle Personen getestet, die sich mit Symptomen unter der Nummer 1450 melden und als Verdachtsfall gelten. Auch bei den Testungen in den sensiblen Bereichen ändert sich nichts. Es gilt hier, die Wartezeiten zu reduzieren und möglichst rasch Betroffene abzusondern. Um diese Priorisierung zu erleichtern wird gleichzeitig das Testsystem der Kontaktpersonen der Kategorie 1 umgestellt. Da diese Personen unabhängig von einem positiven oder negativen Testergebnis in Quarantäne müssen, werden maximal jene Kontaktpersonen mit Symptomen getestet. Kontaktpersonen ohne Symptome werden nicht mehr getestet. Dies trägt dazu bei, dass die Behörden sich auf die neuen Infektionsketten fokussieren können.

Wesentlich zur Präzisierung würde auch die Anerkennung von positiven Antigen-Tests ohne nachfolgenden PCR-Test bei symptomatischen Personen beitragen. „Hier laufen bereits gute Gespräche mit dem Bundesministerium für Gesundheit, die Ergebnisse dieser Tests anzuerkennen und so für eine Entlastung zu sorgen“, erklärt Haberlander.

„Das österreichische und insbesondere das oberösterreichische Gesundheitssystem zählt zu den besten der Welt. Jedoch kommt auch das beste System in Ausnahmesituationen an seine Grenzen. Das gilt es mit aller Kraft zu verhindern. Dies erreichen wir nur, wenn wir die Situation gemeinsam ernst nehmen, die Maßnahmen einhalten und dem Virus so wenig Chancen wie möglich geben, sich weiter auszubreiten. Das schaffen wir nur gemeinsam, denn wir wissen, dass der Kampf gegen das Virus nicht nur in den Spitälern, sondern vor allem durch Eigenverantwortung und Zusammenhalt vor den Toren der Krankenhäuser gewonnen wird. Die besten Regeln helfen nicht, wenn sich die Menschen nicht daran halten. Ich appelliere nochmals und eindringlich an alle Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher: Die Lage ist ernst, sogar sehr ernst. Halten wir die Maßnahmen ein, tragen wir Masken, halten wir Abstand – so halten wir zusammen“, appelliert die Gesundheitsreferentin an die oberösterreichische Bevölkerung. 
 
„Abschließend danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Krankenhäusern sowie in den Behörden, die täglich unter höchstem Einsatz für die Gesundheit der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher arbeiten und ihr Möglichstes geben, um dem Virus keine Chance zu lassen. Mein Dank auch den oberösterreichischen Krankenhausträgern, die zeigen was Zusammenhalt in einer Krise bedeutet. Wenn es um Menschenleben geht, gibt es nur einen gemeinsamen Weg“, dankt Haberlander.