Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 13.11.2020)
Wie heute einzelnen Medien zu entnehmen war, könnte eine vollständige Schließung auch der Pflichtschulen bevorstehen, zumindest wird das von Seiten der Bundesregierung nicht ausgeschlossen. Eine solche Schließung der Pflichtschulen würde in der ohnehin schon angespannten Situation zu einer unverantwortlichen Belastung der Familien führen.
„Eine Schließung der Pflichtschulen wird unweigerlich enorme Auswirkungen auf die Familien haben. Das hat der erste Lockdown gezeigt. Familien stehen schon jetzt unter großem Druck und die Sorge um den Arbeitsplatz begleitet viele. Wenn sie jetzt auch noch die Betreuung und den Unterricht der Kinder organisieren müssen, übersteigt das für viele die Belastungsgrenze", warnt Familienreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner. "Ein solches Umfeld ist weder geregeltem Arbeiten, noch erfolgreichem Lernen förderlich. Das wird unweigerlich zu einer massiven psychischen Belastung von Eltern und Kindern führen und ebnet einer ‚lost generation‘ den Weg", so Haimbuchner weiter.
Wie den Medien heute zu entnehmen war, sind in Österreich gemäß der Arbeitskräfteerhebung von 2019 rund 1,2 Millionen Erwerbstätige von einer Schließung der Pflichtschulen betroffen. An die 150.000 davon arbeiten im Gesundheits- und Sozialwesen. Müssen Eltern, welche in diesen Berufen tätig sind, zuhause bleiben, um die Betreuung der Kinder zu übernehmen, besteht auch eine ernsthafte Gefahr für das Pflegesystem, wo jetzt schon das Personal knapp wird.
„In Österreich baut sich zurecht eine breite Front gegen Schließungen der Pflichtschulen auf. Während die sozialen Folgen gravierend wären, sprechen sich sogar die Experten der sogenannten Ampelkommission dagegen aus, weil Kinder bis 15 Jahre einen verschwindend geringen Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben. Ich appelliere also eindringlich an die Verantwortlichen, von einer nochmaligen Schließung der Pflichtschulen Abstand zu nehmen“, so Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner abschließend.