LH Stelzer/LR Steinkellner: Bayern und Oberösterreich einigen sich

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 18.11.2020)

Eine neue Brücke über die Salzach soll mit gemeinsamen Kräften errichtet werden. Trotz schwieriger Voraussetzungen sollen Wirtschaftsräume zukunftsweisend verknüpft werden und eine leistungsfähige Infrastruktur für mehr Lebensqualität sorgen

Die mehr als 85 Jahre alte Brücke zwischen Ettenau in Ostermiething und Tittmoning in Bayern nähert sich schrittweise ihrer Kapazitätsgrenze und ihrem Lebensende. Vor etwa 22 Jahren wurde sie ein letztes Mal generalsaniert. Weitere Sanierungen sind laut fachlicher Expertise kaum mehr möglich. Im Umkreis von rund 20 Kilometern ist die Brücke jedoch das einzige Verbindungsstück zum bayrischen Nachbarn. Die nächsten Brücken befinden sich im nördlichen Hochburg-Ach und im salzburgerischen Oberndorf. Seit Jahrzehnten wird ein Ersatz gefordert und gesucht. Sämtliche Pläne bezüglich einer neuen Salzachbrücke mussten wegen naturschutzrechtlichen und geologischen Bedingungen über Bord geworfen werden. 

Der Freistaat Bayern als auch das Land Oberösterreich sind sich trotz der schwierigen Ausgangslage einig, dass eine Verknüpfung der beiden Wirtschaftsräume unerlässlich ist. Da die bestehende Brücke in Tittmoning den Verkehr langfristig nicht mehr tragen kann, braucht es eine schwerverkehrstaugliche Brücke über die Salzach an einem neuen Brückenstandort. Wesentliche Ziele, wie eine Vernetzung der beiden prosperierenden Wirtschaftsräume in Bayern und dem Innviertel, als auch eine Umfahrung des Tittmoninger Stadtkerns könnten damit realisiert werden. Vorbehaltlich der naturschutzfachlichen Machbarkeit als auch der Finanzierung bietet der Standort Kelchham/Riedersbach beiderseits die favorisierte Lokalität für einen neuen Brückenstandort. Unter diesen Gesichtspunkten wird eine Ertüchtigung der Bestandsbrücke im Sinne eines Neubaus an gleicher Stelle obsolet. Denn weder eine Verbreiterung, noch eine Erhöhung der Tragfähigkeit könnte über eine mögliche Ertüchtigung realisiert werden. 

Die kommenden Schritte beider Länder stellen ein rasches, schrittweises Vorantreiben des Neubauprojektes in den Fokus. Als erster Schritt soll die Bedarfsanalyse mit Verkehrsuntersuchungen und eine gesamtwirtschaftliche Bewertung in die Wege geleitet werden. Dabei sollen auch eine Raumwirksamkeitsanalyse sowie die Beurteilung naturschutzfachlicher Fragestellungen im Rahmen einer Umweltrisikoeinschätzung Einzug finden. Alle Akteure sind sich über die Zielerreichung einig und unterzeichneten deshalb eine gemeinsame Willensbekundung (Letter of Intent) zur intensiven Zusammenarbeit. 

„Um Oberösterreich wieder stark zu machen, braucht es eine leistungsfähige Infrastruktur in allen Regionen des Landes. Mit einer neuen Brücke über die Salzach sollen Oberösterreich und Bayern ihre Wirtschaftsräume noch besser miteinander vernetzen können. Das bedeutet auch einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts“, betont Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.

„Die Voraussetzungen sind alles andere als einfach. Dennoch bin ich überzeugt, dass wir gemeinsam mit unseren bayrischen Freunden eine Lösung finden werden. Schlussendlich wird es darauf hinauslaufen, dass wir die Steine, die uns im Weg liegen, aufsammeln und daraus eine neue Brücke bauen werden“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.