LH-Stv.in Haberlander zum Welt-Aids-Tag: Zeichen gegen Ausgrenzung setzen und Bewusstsein für Ansteckungsgefahr schärfen

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 30.11.2020)

Trotz Pandemie keine Einschränkungen bei der Behandlung
 
„HIV/Aids konnte knapp 40 Jahre nach seiner erstmaligen Entdeckung in eine chronische und gut behandelbare Erkrankung verwandelt werden. Trotz der enormen Fortschritte in der Therapie ist HIV/Aids aber immer noch eine medizinisch unheilbare Krankheit. Die Diagnose HIV bedeutet für jeden betroffenen Menschen einen tiefgreifenden Einschnitt in seine Lebensplanung und -perspektive“, so Gesundheits-refentin LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander. „HIV-infizierte Menschen sind nach wie vor Anfeindungen und Diskriminierungen ausgesetzt. Mit dem jährlichen Welt-Aids-Tag am 1. Dezember geht es unter anderem darum, Zeichen gegen Ausgrenzung und für Solidarität mit den Betroffenen zu setzen, aber auch das Bewusstsein gegenüber der Krankheit und der Gefahr der Ansteckung zu schärfen.“
 
Seit vielen Jahren ist die Zahl der HIV-positiv bestätigten Personen in Österreich mit 400 bis 500 pro Jahr relativ stabil. Im Jahr 2019 wurden in Österreich insgesamt 430 HIV-positive Neudiagnosen registriert, davon 40 in OÖ. „Jede Neuerkrankung ist eine zu viel und Prävention der einzige wirksame Schutz zur Infektionsvermeidung. Denn nach wie vor stehen uns medizinische Vorsorgemaßnahmen wie Impfungen nicht zur Verfügung. Einerseits müssen umfassende Informations- und Aufklärungsangebote vorhanden sein. Andererseits sollen durch einen niederschwelligen Zugang zur HIV-Testung infizierte Personen frühzeitig erkannt werden und in Therapie kommen. Die Behandlung erfolgt in Oberösterreich auch während der Covid-Krise wie immer. Da gibt es keine Einschränkungen“, betont Haberlander. Zudem verfügt das Kepler Universitätsklinikum mit der HIV-Ambulanz über eine spezielle Einrichtung zur Behandlung von HIV/Aids.
 
Eine frühe Diagnose ermöglicht einen rechtzeitigen Therapiestart, und dieser bringt mitunter mehr Lebensjahre mit besserer Lebensqualität. Eine erfolgreiche medikamentöse Behandlung wiederum bewirkt, dass die Virenlast nicht mehr nachweisbar ist. So können HIV-positive Menschen, deren Virenlast durch die Medikamente unter der Nachweisgrenze ist, das HI-Virus nicht mehr weitergeben.
 
Wichtiger Teil der Präventionsstrategie in Oberösterreich ist die Prävention von HIV und sexuell übertragbaren Krankheiten vor allem bei Jugendlichen. Informationen erhalten sie im Biologieunterricht, über die Schulärztinnen und -ärzte oder bei Informationsveranstaltungen und Projekten gemeinsam mit der Aidshilfe OÖ. In Zusammenarbeit mit dem Jugendrotkreuz werden in von der Aidshilfe jährlich an die 100 Jugendliche zu sogenannten HIV/Aids Peers ausgebildet. So kann die Information zu HIV direkt von den jungen Menschen in die Schulen getragen werden.
 
Die Aidshilfe bietet neben allen bereits erwähnten Leistungen auch Präventionsmaßnahmen für Erwachsene sowie kostenlose HIV-Testung, Beratung und Betreuung von Betroffenen an. 
 
„Mit ihren Aktivitäten zählt die Aidshilfe zu den Eckpfeilern im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit AIDS und leistet einen wichtigen Beitrag zur Prävention von HIV und anderen Geschlechtskrankheiten in Oberösterreich. Ich danke allen angestellten und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes Engagement“, so Haberlander abschließend.