Nach dem Untergang der Habsburgermonarchie hieß das Land nun offiziell "Oberösterreich"; an seiner Spitze stand der Landeshauptmann, den 1919 erstmals auch die Frauen wählten.
Trotz großer Schwierigkeiten versuchten die Landespolitiker, das Wirtschaftspotential des "Bauernlandes" Oberösterreich zu entwickeln: Elektrifizierung und Motorisierung begannen das Leben der überwiegend ländlichen Bevölkerung zu verändern. Die städtische Bevölkerung hatte zuerst unter Hunger und verheerender Inflation (1918 - 1922), dann immer mehr unter steigender Arbeitslosigkeit zu leiden (1932: 35.000 Arbeitslose in Oberösterreich).
Bald standen einer starken "Heimwehr", die den Christlichsozialen nahe stand, ebenso starke Verbände des "Republikanischen Schutzbundes" der Sozialdemokraten gegenüber. Die Landesregierung, in der alle großen Parteien zusammenarbeiteten, konnte die Aufheizung des politischen Klimas nicht verhindern. In Linz brach im Februar 1934 der Bürgerkrieg zwischen dem Schutzbund und der von Heimwehrverbänden unterstützten Exekutive des autoritär regierten Staates aus. Die gemeinsame Grenze mit dem Deutschen Reich stärkte die Möglichkeiten der Nationalsozialisten im Land; ihre Aktivitäten gingen nach dem gescheiterten Putsch im Juli 1934 nur für kurze Zeit zurück.