LH-Stv. Dr. Haimbuchner: Kinder und Jugendliche müssen vor gesundheitlichem Kollateralschaden geschützt werden

Landeskorrespondenz

Kinder- und Jugendpsychiatrien schlagen bereits Alarm

(Presseaussendung vom 16.2.2021)

Alarmierend ist für den Familienreferenten des Landes Oberösterreich, Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner, dass nunmehr die kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtungen in Oberösterreich Alarm schlagen, weil mittlerweile die Stationen überbelegt sind und nur mehr für Notfälle Betten zur Verfügung stehen. Die Belastungen der Kinder und Jugendlichen durch die Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen werden bereits anhand der hilfesuchenden Kinder und Jugendlichen sichtbar. Das stellt viele Familien vor zusätzliche Belastungen, die ohne Hilfe von außen nicht mehr bewältigbar sind.
„Die seelische Belastung von Kindern und Jugendlichen durch die Corona-Pandemie und die soziale Isolation, die mit den Lockdowns, den geschlossenen Schulen und Vereinen einhergeht, ist enorm. Die Stationen behandeln so viele schwer depressive junge Patientinnen und Patienten wie noch nie. Bei dem erstrebenwerten Ziel, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, dürfen wir nicht unsere Familien, Kinder und Jugendlichen überlasten, indem wir ihrer seelischen Gesundheit schaden“, so der Familienreferent. 
Kinder und Jugendliche in den Familien haben im vergangenen Jahr auf sehr viel verzichten müssen, was zur gedeihlichen Entwicklung eines jungen Menschen gehört. Neben dem fehlenden Zugang zu effizienter Bildung, sind es vor allem die sozialen Kontakte mit Mitschüler/innen, Lehrer/innen und Freund/innen, die für die seelische Gesundheit so wichtig sind und die jetzt schon so lange fehlen. Die nach den Semesterferien gültige Regelung, mit denen ein Großteil der Schülerinnen und Schüler, etwa in den Mittelschulen, für zwei Tage pro Woche in die Schulen zurückkehren darf, werden nach Aussagen von Mediziner/innen und Psycholog/innen nicht ausreichen, um dem entgegenzuwirken. Auch die weiterhin geschlossenen Sporteinrichtungen und die dadurch verursachte fehlende Bewegung tragen zur Verschärfung der Situation bei.  
„Ich nehme die Warnungen ernst und plädiere dafür, mit den notwendigen Hygienemaßnahmen und Hausverstand die Schulen und Sporteinrichtungen für die Kinder und Jugendlichen wieder gänzlich zu öffnen. Durch die regelmäßigen Testungen wäre das auch möglich. Wir müssen alles daran setzen, dass die Jugendlichen endlich wieder die wichtigen sozialen Erfahrungen im (Schul-)Alltag und Bewegung machen dürfen, die sie zur Persönlichkeitsentwicklung und zur seelischen Gesundheit brauchen. Das würde den schwer geprüften Familien die dringend nötige Entlastung bringen“, so Haimbuchner abschließend.