Landeskorrespondenz
Hausbrunnenbericht 2020 liegt vor
(Presseaussendung vom 19.2.2021)
Betrachtet man die Strukturen der Trinkwasserversorgung in Oberösterreich, so zeigt sich, dass rund 17 % der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher ihr Trinkwasser aus Hausbrunnen beziehen. Mit einem Anschlussgrad von rund 83 % an gemeinsame Wasserversorgungsanlagen weist Oberösterreich damit im Bundesländervergleich einen sehr niedrigen Wert auf.
Um auch die Qualitätskontrolle der Hausbrunnen möglichst einfach sicherzustellen, wird durch die Abteilung Wasserwirtschaft – Beratungsstelle Oö. Wasser im Rahmen der Aktion „Für unser Trinkwasser unterwegs“ eine attraktive und unabhängige Beratungsmöglichkeit für die Hausbrunnenbesitzerinnen und -besitzer angeboten. Dabei kommt seit mehr als 30 Jahren der Laborbus des Landes OÖ zum Einsatz. Die Wasserproben werden vor Ort ausgewertet und binnen kürzester Zeit liegt das chemische und bakteriologische Ergebnis vor. Die Begutachtung des bautechnischen Zustandes des jeweiligen Hausbrunnens in Kombination mit einer Wasseruntersuchung ergibt ein aussagekräftiges Gesamtbild für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Aktion. Im vergangenen Jahr haben 878 Einzelberatungen durchgeführt werden können.
Dabei ist festzustellen, dass in bakteriologischer Hinsicht nur rund die Hälfte der analysierten Hausbrunnenwässer als Trinkwasser einzustufen ist. In bautechnischer Hinsicht weist nur etwa ein Drittel der begutachteten Brunnen keine Mängel auf. Die Gesamtbetrachtung für das Jahr 2020 zeigt, dass nur 9 % der untersuchten Einzelwasserversorgungsanlagen sowohl in bautechnischer Hinsicht, als auch im Hinblick auf die Trinkwassereignung des daraus gewonnenen Wassers, völlig entsprechen.
„Nach wie vor gibt es in Oberösterreich Gemeinden, in welchen überhaupt keine Möglichkeit zum Anschluss an eine gemeinschaftliche Wasserversorgungsanlage besteht. Wir haben zwar mit dem ‚Sondertopf Trockenheit‘ ein attraktives Fördermodell zur Stärkung gemeinschaftlicher Wasserversorgungseinrichtungen geschaffen, das auch Früchte trägt, aber solange es eine so große Anzahl an Hausbrunnen gibt, müssen wir auch die Qualitätskontrolle sicherstellen. Das größte Problemfeld ist der bauliche Zustand der Hausbrunnen und die daraus resultierende Qualität des Wassers. Mangelhafte Schachtabdeckungen, niedrige Schachtoberkanten und undichte Wände führen oft zu einer Verunreinigung des Wassers“, beschreibt LR Ing. Wolfgang Klinger die Situation und führt weiter aus: „Mit der mobilen Qualitätskontrolle bieten wie die Möglichkeit einer objektiven Bewertung der Hausbrunnen in Oberösterreich. Wir arbeiten auch permanent an der Verbesserung der Gesamtsituation. Durch Beratungsangebote direkt vor Ort und einem stets aktuellen Ratgeber stärken wir das Bewusstsein um die Wichtigkeit der Pflege und Wartung des Brunnens. Zusätzlich treiben wir Projekte zur Sicherstellung gemeinschaftlicher und ausfallssicherer Wasserversorgungsstrukturen voran und stellen so Versorgungssicherheit und eine hohe Qualität des Trinkwasser sicher“.
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