Tierschutz-Landesrätin Birgit Gerstorfer: Achtung Giftköder!

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 14.4.2021)

In den vergangenen Wochen wurden Hundebesitzer/innen in Linz und Umgebung (z.B. Traun, Puchenau, Urfahr, Walding) vermehrt vor gezielt ausgelegten Giftködern gewarnt. Offenbar sind derzeit ein oder mehrere Hundehasser unterwegs, die Giftköder oder mit Glasscherben oder Stecknadeln präparierte Würste auf Hundefreilaufflächen und entlang beliebter Gassi-Strecken platzieren. Bereits zwei Vierbeiner mussten nach einer heimtückischen Giftattacke eingeschläfert werden, einige andere haben nur knapp überlebt.
„Ein Tier vorsätzlich zu vergiften oder schwerst zu verletzten, ist nicht nur moralisch absolut verwerflich. Das Auslegen von Giftködern erfüllt auch den Straftatbestand der Tierquälerei und ist mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren bedroht. Ich hoffe, dass der Täter oder die Täter bald ausgeforscht werden. Bis dahin bitte ich alle Tierfreundinnen und Tierfreunde die Augen offen zu halten und verdächtige Funde zu sichern und der nächstgelegen Polizeidienstelle zu melden“, appelliert Landesrätin Birgit Gerstorfer. 

Wie schütze ich meinen Hund?
Eine Sicherheit, dass Ihr Vierbeiner nichts aufnimmt, das ihm nicht guttut, gibt es leider nie. Hunde lieben es nun mal, ihre Umwelt genau zu erkunden. Man kann mit dem Hund regelmäßig trainieren, kein fremdes Futter aufzunehmen. Bei Spaziergängen kann man versuchen, den Hund abzulenken (z.B. mit eigenem Hundefutter) und zu beschäftigen. Hat man von Giftköder-Warnungen in gewissen Gebieten gehört, sollte man diese mit den Vierbeinern am besten gänzlich meiden oder ihn dort nur an der Leine oder mit einem Maulkorb spazieren führen. 
„Sollte der Verdacht bestehen, dass ein Hund einen Giftköder aufgenommen haben könnte, ist es wichtig, schnell zu handeln und diesen sofort zum Tierarzt zu bringen“, betont Cornelia Rouha-Mülleder, Tierschutzombudsfrau des Landes OÖ.
Die Symptome einer Vergiftung können je nach aufgenommenem Gift sehr unterschiedlich sein und sind nicht immer im ersten Moment erkennbar bzw. können erst nach einigen Tagen auftreten. Mögliche Symptome sind starkes Speicheln, Zittern, Apathie (Teilnahmslosigkeit) oder starke Aufregung, Schwäche, Kreislaufprobleme (Kollaps mit Bewusstlosigkeit), Erbrechen, Durchfall, Blut im Erbrochenen, im Kot oder Urin, Atemstörungen oder übermäßigen Hecheln.
In keinem Fall sollte man den Hund zum Erbrechen bringen, da die Gefahr besteht, die Situation noch zu verschlimmern (etwa bei ätzenden Giften oder scharfen Gegenständen). Wenn es möglich ist, dann unbedingt zum Tierarzt bzw. zur Tierärztin Reste des Giftköders mitnehmen und berichten, wie viel, wann und wo der Giftköder aufgenommen wurde. Um schnell agieren zu können, macht es Sinn, immer die Nummer eines Tierarztes oder einer Tierklinik bereit zu haben, die auch im Notfall erreichbar sind.
„Jeder Fall, bei dem ein Hund an einer Vergiftung schwer erkrankt oder sterben muss, ist eine Tragödie und ich appelliere an jeden, dies keinem Lebewesen anzutun“, sagt die Tierschutzombudsfrau.

 

Bilder zum Download

Landesrätin Birgit Gerstorfer, mit Leine und Frisbee in Händen, mit einem Schäferhund auf einer Wiese Quelle: Land , Verwendung mit Quellenangabe (0,72 MB).

Bildtext: Tierschutz-Landesrätin Birgit Gerstorfer hofft, dass Hundehalter/innen bald wieder ohne Angst unterwegs sein können.

Ein Hund der Rasse Australien Shepherd mit einem großen Ast im Maul auf einer Wiese Quelle: Land /Denise Stinglmayr, Verwendung mit Quellenangabe (0,90 MB).

Bildtext: Seien Sie bei Spaziergängen aufmerksam und beobachten das Verhalten Ihres Tieres genau.