LH-Stv.in Mag.a Haberlander zur Bundesaktion Betriebsimpfungen: „Oberösterreich darf als Industriebundesland nicht draufzahlen. Impfgeschwindigkeit wird damit verfälscht.“

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 5.5.2021)

Scharfe Kritik übt LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander an der Vorgangsweise des Bundes, was den Start der Betriebsimpfungen betrifft. Demnach behält sich der Bund mehr als 500.000 Dosen von den Länderkontingenten ein und will damit beginnen, Unternehmen zu impfen, die bundesweit tätig sind. Darunter sollen Konzerne wie die ÖBB, Siemens, OMV oder Post aber auch Handelsketten sein. „Grundsätzlich sind Impfungen in Betrieben wichtig und gut, weil damit der Zugang niederschwelliger wird und die Durchimpfung gesteigert werden kann. Diese Vorgangsweise schafft allerdings ein absolutes Ungleichgewicht, das wir so nicht akzeptieren können“, betont Haberlander und konkretisiert: „Die jetzt kolportierten Betriebe liegen fast ausschließlich im Osten. Das heißt, dass auch der überwiegende Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den östlichen Bundesländern wohnen und so ein Impfangebot erhalten. Oberösterreich als Industriebundesland Nummer 1 und Wirtschaftsmotor mit dem höchsten Exportanteil in der Republik bleibt außen vor. Das können wir so nicht akzeptieren.“
 
Ein weiterer Aspekt ist die vollkommene Verfälschung der Impfgeschwindigkeit: „Nachdem bereits in Vorarlberg und Tirol Sonderimpfungen stattgefunden haben und deren Bevölkerung damit einen Vorteil bei der Durchimpfung haben, werden jetzt klar die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland bevorzugt. Impfquoten dann als Vergleich beziehungsweise sogar Grundlage für Entscheidungen heranzuziehen, ist damit nicht mehr seriös. Klar ist, dass Länder wie Oberösterreich, wo keine Sonderaktionen über den Bund durchgeführt werden, immer mehr im Ländervergleich zurückfallen werden. Ganz abgesehen davon, dass es grundsätzlich für jeden einzelnen Bürger bzw. einzelne Bürgerin in Oberösterreich  ungerecht ist“, stellt Haberlander fest.
 
Haberlander appelliert daher an das Gesundheitsministerium: „Wenn Betriebsimpfungen über den Bund mit Länderkontingenten gemacht werden, müssen hier auch Unternehmen in den Bundesländern beteiligt werden. Was ist der Unterschied zwischen Voest, KTM, FACC und einer OMV oder Siemens. Ich appelliere daher an das Gesundheitsministerium, dies dementsprechend zu berücksichtigen.“