Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 7.5.2021)
Neueste Generation der Wildwarner haben den gewünschten Erfolg gebracht
Die 2016 eröffnete Umfahrung St. Peter hat sich trotz der Umsetzung von Wilddurchlässen inklusive Begleithecken als "Hotspot-Strecke" für Wildunfälle dargestellt. So waren im Jahr 2016 ganze 56 und im Jahr 2017 noch 45 Wildunfälle zu verzeichnen.
"Da es einerseits Unstimmigkeiten hinsichtlich der tatsächlichen Anzahl von Wildunfällen gab und ein Übereinkommen zur Errichtung eines Wildschutzzaunes nicht zustande kam, gab es Ende 2018 von Seiten des Landes den Kompromissvorschlag, in St. Peter die neueste Generation von Wildwarnern zu montieren und die Entwicklung der Wildunfälle unter klar vorgegebenen Rahmenbedingungen noch einmal für zwei Jahre zu beobachten", so Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner.
"Seither entwickeln sich die Zahlen in die richtige Richtung und die Unfälle konnten auf der 5,8 Kilometer langen Strecke im Jahr 2020 auf 19 reduziert werden. Das bedeutet seit dem Jahr 2016 eine Verringerung von rund 10 Wildunfällen pro Kilometer auf lediglich ca. 3 pro Kilometer im letzten Jahr. Somit konnten die Wildunfälle seit 2016 um fast zwei Drittel gesenkt werden. Klarerweise ist jeder Wildunfall einer zu viel. Das System hat sich aber eingespielt und funktioniert nun", so Landesrat Mag. Steinkellner.
Derzeit erfolgt eine oberösterreichweite Evaluierung der unterschiedlichen Streckenabschnitte. Nach dieser Evaluierung wird über zusätzliche verkehrssichernde Maßnahmen auf den "Hotspot-Strecken" beraten.
Wie funktionieren diese Wildwarngeräte?
Die Warngeräte werden auf den Leitpflöcken entlang der Landesstraßen montiert. Werden sie von einem herannahenden Auto angeleuchtet, reflektieren bzw. geben sie aktiv Licht ab und warnen so das Wild davor, die Straße zu queren. Akustische Warner geben einen auf- und abschwellenden Pfeifton sowie Ultraschalltöne ab. Eine spezielle Kombination aus Sensoren und Elektronik sorgt dafür, dass diese Fahrzeuge bereits aus einer Entfernung von bis zu 300 Metern erfasst werden. Bei den neu entwickelten Geräten wird bei Tageslicht nun das Signal durch die Fahrzeuggeräusche mittels Mikrofon ausgelöst und mit Funk im Umkreis von 100 Metern an die umliegenden Wildwarner weitergegeben, welche ebenfalls zu pfeifen beginnen, um die Vorwarnzeit von 3 Sekunden sicher zu stellen. In dieser Zeit wird bei einer Fahrgeschwindigkeit von 100 km/h eine Strecke von 83 m zurückgelegt.
Mit dem neuen System ist es möglich, bei Straßeneinschnitten die Geräte auf Kanten von Böschungen oder in Dickungen zu montieren, um das Wild möglichst bald zu warnen. Der akustische Schutz wird durch einen variablen Pfeifton sichergestellt, um einen Gewöhnungseffekt des Wildes auszuschließen. Durch helle LED-Blitze wird das Wild zusätzlich gewarnt. Der rote LED dient dazu, tiefstreichendes Flugwild vor Unfällen mit LKWs zu schützen.