LR Hiegelsberger: Oberösterreich baut auf Holz – Vielfältige Vorteile des Holzbaus weiter im Bewusstsein verankern

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 1. Juli 2021)


Oberösterreich weist von den aktiv bewirtschafteten Wäldern über die starke Sägeindustrie bis hin zu den Baufirmen die gesamte Wertschöpfungskette im Bereich Holzbau auf. Holz als Baustoff zu verwenden ist eine der wenigen Maßnahmen, um der Atmosphäre langfristig CO2 zu entziehen. LR Hiegelsberger setzt sich daher aktiv für die Stärkung des Holzbaus ein: „2020 haben wir gemeinsam mit proHolz eine fahrende Holzbau-Ausstellung zur Information der Gemeindeverantwortlichen durchgeführt. Heuer stehen bei der Holzbau-Kampagne gemeinsam mit der Innung der WKOÖ Unternehmen und private Häuslbauerinnen und Häuslbauer im Fokus. Im öffentlichen Bauwesen entstehen laufend neue Best-Practice Beispiele. Zusätzlich wird der Holzbau durch den Waldfonds seitens des Bundes gestärkt. Von den 350 Millionen Euro stehen 93 Millionen für den öffentlichen Zu- und Ausbau im mehrgeschossigen Wohnbau und für Gebäude für öffentliche Zwecke in Holzbauweise zur Verfügung.“

Vorteile der Holzbauweise stehen außer Frage
Ein Kubikmeter Holz bindet eine Tonne CO2 und das langfristig, weil Holzprodukte langlebig sind und so das klimaschädliche Kohlendioxid auch langfristig gebunden bleibt. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus aus Holz bindet den CO2-Ausstoß eines PKW in 26 Jahren. Die Studie „Treibhausgasbilanzierung von Holzbau“ der Ruhr-Universität in Bochum in Zusammenarbeit mit dem Johann Heinrich von Thünen-Institut zeigt enorme Treibhausgas-Einsparungen. Beim Bau eines Einfamilienhauses aus Holz entstehen zwischen 35 und 56 Prozent weniger Emissionen als bei mineralischer Bauweise.
Das Raumgefühl und Raumklima in Holzbauten spricht eindeutig für diese Bauweise und eignet sich auch besonders gut für Bildungseinrichtungen und andere öffentliche Einrichtungen.
Und dann ist der Wald klarerweise auch ein Wirtschaftsfaktor mit einer langen Wertschöpfungskette. Um die knapp 43.000 Betriebe — vom Waldbauer über Sägeindustrie, Tischler, Holz- und Baustoffhandel bis Holzbauunternehmen, ohne Papier- und Pappeerzeuger bzw.  verarbeiter — gibt es in Oberösterreich. Diese beschäftigen kumuliert alleine in Oberösterreich um die 64.100 Menschen.

Baustoff Holz bei privaten Bauvorhaben weiter stärken
Das Bewusstsein um die Vorteile des Baustoffes Holz steigt mittlerweile auch in der Bevölkerung. So haben bei einer Market-Befragung im Jahr 2018 bereits 37 Prozent der befragten Häuslbauer und -renovierer Holz als überwiegenden Baustoff ausgewählt und damit um 12 Prozent mehr als bei der ersten derartigen Befragung im Jahr 2009. „Der Anteil von Holzbauten an der Gesamtzahl der Bauvorhaben liegt in Oberösterreich bereits bei 42 Prozent. Es ist unser klares Ziel, diesen Anteil weiter zu steigern. Mit den entscheidenden Akteuren wie der Holzbau-Innung der WKOÖ sprechen wir gezielt auch private Bauherren an. Gerade für Aufstockungen und Nachverdichtungen im städtischen Bereich bieten das geringe Gewicht und der hohe Vorfertigungsgrad von Holz eindeutige Vorteile bei Statik und Fertigstellungszeit. Auch im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser hat der Holzbau noch genug Luft nach oben“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.

Best Practice Beispiele im öffentlichen Bauwesen
Das Land Oberösterreich und die Gemeinden gehören zu den größten Bau-Auftraggebern im Land. Um den Holzbau insgesamt voranzubringen, entstehen auch in diesem Bereich laufend neue Best-Practice Beispiele. Aktuell wird der Volksschulneubau in St. Martin im Mühlkreis in Holzbauweise ausgeführt. Projekte wie das ABZ Hagenberg, ABZ Salzkammergut in Traunkirchen oder die neue LWBFS Schlierbach, welche heute eröffnet wird, wurden bereits mit Holz gebaut. Der Neubau des ABZ Waizenkirchens soll als Holzbau realisiert werden. 
„Mittels Leuchtturmprojekten wie der Volksschule St.Martin schaffen wir laufend noch mehr Bewusstsein für den Baustoff Holz und gewinnen weiteres Know-How bezüglich der Abwicklung und Finanzierung. Wer in bereits bestehenden Holzbauten wie dem ABZ Salzkammergut in Traunkirchen zu Besuch war, wird letzte Zweifel an dieser Bauweise verlieren. Gerade bei Schulgebäuden zeigt dieser warme und atmungsaktive Baustoff seine ganzen Vorzüge“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.

Verstärkte Nachfrage nach Holz kommt endlich auch im Bauernwald an
Die aktuell sehr starke Baukonjunktur und die Nachfrage nach Bauholz in den wichtigsten Exportländern wie den USA lässt die Sägewerke in Oberösterreich brummen und stärkt die Nachfrage nach Rundholz aus den heimischen Wäldern. „Nach sehr entbehrungsreichen Jahren für unsere Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer mit hohen Schadholzmengen und längst nicht mehr kostendeckenden Holzpreisen nähern wir uns nun wieder einem angemessenen Preis an. Das war auch bitter notwendig, da viele Waldeigentümer keine Zukunft mehr in der Forstwirtschaft gesehen haben. Es muss unser aller Anliegen sein, dass sich die harte Waldbewirtschaftung auch in Zukunft wieder lohnt und der Wald damit seine positiven Wirkungen entfalten kann. Daher bleibt die Stärkung des Holzbaus ganz oben auf meiner Agenda“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger abschließend. 

 

Bilder zum Download

 Landesrat Max Hiegelsberger und Josef Frauscher stehen auf Stufen zu einem Eingang eines Holzhauses Quelle: Land /Sabrina Liedl, Verwendung mit Quellenangabe (1,90 MB).

Bildtext: Landesrat Max Hiegelsberger und Holzbau-Innungsmeister Josef Frauscher setzen sich gemeinsam für die Stärkung des Holzbaus in ein