LH-Stv.in Haberlander: „Große Mehrheit der Städte und Gemeinden mit Schwimmbädern sind bereits an Bord“

Landeskorrespondenz

NO GO!“ – ein starkes Zeichen gegen sexuelle Belästigung: 

Landeshauptmann-Stellevertreterin Christine Haberlander und viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister setzen im Sommer gemeinsam ein starkes Zeichen gegen sexuelle Belästigung in oberösterreichischen Schwimmbädern. 

Im Juli startete eine landesweite Awareness-Kampagne mit dem Titel NO GO – schau nicht weg bei sexueller Belästigung in Schwimmbädern“. Das Ziel des Projektes ist es, dass Mädchen und Frauen das Schwimmbad und den Badesee als sicheren Ort erleben, den sie unbehelligt von sexuellen Übergriffen in Anspruch nehmen können. Sujets, Plakate und Sticker signalisieren allen Badegästen, dass der Betrieb das Thema ernst nimmt und übergriffiges Verhalten nicht akzeptiert wird – also ein „NO GO“ ist. Es soll ein Bewusstsein für die Thematik geschaffen werden und alle Schwimmbad- bzw. Badeseebesucherinnen und –besucher werden ermutigt, hinzuschauen, einzugreifen oder Hilfe zu holen. So kann gemeinsam ein Sicherheitsgefühl erreicht werden, damit sexuelle Belästigung dort keinen Platz mehr hat.

„Aktuelle Vorfälle, wie zuletzt dieser im Linzer Parkbad, wo zwei 13-jährige Mädchen von mehreren jungen Burschen sexuell belästigt worden sind, zeigen leider, wie stark Mädchen und Frauen in Schwimmbädern davon betroffen sind“, unterstreicht Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander den richtigen und wichtigen Weg dieser Kampagne.

Aus der Präventionsarbeit mit Mädchen und Frauen des autonomen Frauenzentrums weiß man, dass die Bandbreite von obszönen und eindeutigen Blicken, Fotografieren, anzüglichen Bemerkungen über unerwünschte Berührungen, bis hin zu massiven sexuellen Übergriffen reicht. 

„Gewalt jeglicher Art ist ein NO GO und hat keinen Platz in unserem Bundesland. Mir ist wichtig, dass Mädchen und Frauen die von Sexismus bzw. Gewalt betroffen sind, in Oberösterreich bestmöglich unterstützt werden. Jeder Fall ist einer zu viel. Sexismus, Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und sexuelle Belästigung sind gerade für Mädchen und Frauen oft ein Thema“, so Haberlander weiter.

Deswegen gibt es auch ganz konkrete Maßnahmen in der Frauenstrategie „Frauen.Leben 2030“. Wie präsent sexuelle Belästigung ist, zeigt die Kampagne „MeToo“. Sie ist auch ein Beispiel dafür, welche Wirkung die Vernetzung von Frauen und Frauensolidarität haben kann.

Neben den ursprünglichen fünf Pilotstädten bzw. -gemeinden Oberneukirchen, Freistadt, Grieskirchen, Marchtrenk und Pregarten haben nun bereits die Mehrheit, rund 80 Prozent aller oberösterreichischen Gemeinden mit Schwimmbädern, zugesagt, bei der Kampagne mitzumachen. 

Mit dabei sind beispielsweise die Freibäder der Stadt Wels, Linz, Steyr, Ried im Innkreis, Vöcklabruck, Traun, Schwanenstadt, Enns, Altheim, Braunau am Inn, Eferding, Bad Ischl, Gmunden, Peuerbach, Ansfelden, Grein, Mattighofen, Rohrbach-Berg, Bad Hall, Bad Leonfelden, Gallneukirchen und die Gemeinden Mauerkirchen, Neuhofen an der Krems, Lembach, Reichenthal, Wolfsegg, Putzleinsdorf, Maria Schmolln, Ostermiething, St. Peter am Hart, Prambachkirchen, St. Marienkirchen an der Polsenz, Kefermarkt, Königswiesen, Lasberg, Neumarkt im Mühlkreis, Schönau im Mühlkreis, St. Oswald bei Freistadt, Unterweißenbach, Altmünster, Bad Goisern am Hallstättersee, Grünau im Almtal, Neumarkt im Hausruckkreis, Grünburg, Klaus an der Pyhrnbahn, Micheldorf , Steinbach an der Steyr, Windischgarsten, Hargelsberg, St. Nikola an der Donau, Aurolzmünster, Mettmach, St. Martin im Innkreis, Waldzell, Aigen-Schlägl, Helfenberg, Julbach, Lembach im Mühlkreis, Neufelden, Andorf, Engelhartszell an der Donau, Esternberg, Kopfing im Innkreis, Münzkirchen, Raab, Rainbach im Innkreis, Riedau, St. Marienkirchen bei Schärding, Reichenthal, Mondsee, Haag am Hausruck, Natternbach, St. Agatha, Waizenkirchen, Hinterstoder, St. Florian bei Linz, Hofkirchen im Mühlkreis, Kirchberg ob der Donau, Niederkappel, St. Martin im Mühlkreis, Gaflenz, Garsten, Großraming, Laussa, Sierning, Weyer, Vorderweißenbach, Ampflwang im Hausruckwald, Attersee am Attersee, Aurach am Hongar, Oberwang, Ottnang am Hausruck, Seewalchen am Attersee, St. Georgen im Attergau, Straß im Attergau, Weyregg am Attersee, Zell am Pettenfirst, Lambach und Offenhausen.

„Wichtig ist, dass Politik, Öffentlichkeit und Gesellschaft, also wir alle gemeinsam, geeint gegen Übergriffe und Gewalt an Frauen und Mädchen auftreten und diese in keinster Art und Weise tolerieren. Ich freue mich sehr über die große Teilnahme und bedanke mich bei den Städten und Gemeinden für das starke Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Ich lade auch weitere Städte und Gemeinden dazu ein, sich dieser Initiative anzuschließen. Setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen“, betont die Landeshauptmann-Stellvertreterin abschließend. 

„Nachdem mit den steigenden Temperaturen nun die Badesaison endlich Fahrt aufnimmt, möchten wir für einen unbeschwerten Badespaß sorgen. Wir wollen Kinder und Jugendliche ebenso wie auch Erwachsene und insbesondere die Eltern für das Thema sexualisierte Gewalt sensibilisieren. Als Gesellschaft tragen wir hier eine Verantwortung. Wir dürfen bei Vorkommnissen nicht wegschauen, sondern müssen unmissverständlich auf jeden Fall reagieren. Es ist wichtig, den Mädchen aktiv Hilfe anzubieten. Unsere Badeaufsicht leistet gute Arbeit und wird auch noch speziell auf das Thema geschult. Ein Besuch im Pregartner Freibad soll für junge Mädchen in positiver Erinnerung bleiben und nicht durch unangenehme Vorkommnisse beeinträchtigt werden. So steht einem erholsamen Sommer für uns alle nichts im Weg“, sagt Fritz Robeischl, Bürgermeister der Stadt Pregarten, eine der ersten Pilot-Gemeinden in Oberösterreich. 

„Wir freuen uns sehr, nun mit den Sensibilisierungs-Veranstaltungen für die Freibad- und Kioskbetreiberinnen und -betreiber starten zu können. Wir wollen in den dreistündigen Workshops mit den Teilnehmenden das Thema sexuelle Belästigung gemeinsam erarbeiten und ihnen dadurch eine Sicherheit im Umgang mit Betroffenen, aber auch mit Täterinnen und Tätern sowie Helfenden vermitteln zu können. Ein wichtiger Teil hierbei wird der Umgang mit den Opfern und auch das Verständnis für die verschiedenen Opferreaktionen sein. Aber auch die Rolle und der Handlungsspielraum der Betreiberinnen und Betreiber wird thematisiert. Ziel ist, in jeder Badeeinrichtung sensibilisierte und informierte Ansprechpersonen für Betroffene und Helfende antreffen zu können. Hierzu ist nicht nur die Teilnahme an unserer Info-Veranstaltung, sondern auch die Weitergabe der Informationen und Handlungsempfehlungen an die Kolleginnen und Kollegen sowie ein gemeinsames Befassen mit dem Thema notwendig. Hierfür soll nun der Baustein gelegt werden“, sagt Christina Schwaiger-Hengstschläger, die Geschäftsführerin des autonomen Frauenzentrums in Linz. 

Für die Ansprechpartner/innen in den Freibädern (Badepersonal und/oder Kioskbetreiber/innen) wurde dazu auch eine Veranstaltung vom autonomen Frauenzentrum in Kooperation mit dem Frauenreferat des Landes am 13. Juli 2021 im Redoutensaal, Promenade 39, 4021 Linz durchgeführt, und wird es am 15. Juli 2021 (Online-Termin) jeweils von 9:00 bis 12:00 Uhr Schulungstermine zur Sensibilisierung geben, in der die unterschiedlichen Erscheinungsformen sexueller Belästigung aufgezeigt werden und Tipps und Werkzeuge vermittelt werden, wie sie in entsprechenden Situationen reagieren und eingreifen können.

Anmeldung für die Workshops und Bestellung von Plakaten und Stickern unter frauen@ooe.gv.at 

Die Plakate und Sticker zu dieser Kampagne stehen auch auf der Homepage des Frauenreferates unter https://www.frauenreferat-ooe.at/nogo.htm jederzeit zum Download zur Verfügung. 

Informationen, Hilfe und Unterstützung:
www.frauenzentrum.at
www.frauenberatung-ooe.at
www.pia-linz.at
www.jugendservice.at
www.kija-ooe.at 
www.rataufdraht.at 
www.gleichbehandlungsanwaltschaft.gv.at

Die Frauenhelpline unter 0800 222 555 ist österreichweit, rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr und kostenlos für Erst- und Krisenberatung erreichbar.

 

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