Landeskorrespondenz
Land Oberösterreich baut Digitalisierungsangebote an den Schulen stetig aus
(Presseaussendung vom 16.7.2021)
Im Schuljahr 2017/18 startete das Projekt LIFT – lernen, inspirieren und fördern mit Tablets. Das Land Oberösterreich stellte vier Mittelschulen – konkret die NMS St. Georgen am Walde, die NMS 2 Bad Goisern, die NMS Helfenberg und die NMS 6 Wels – Tablets für alle Schülerinnen und Schüler sowie Pädagoginnen und Pädagogen der ersten Klassen für den Gebrauch im täglichen Schulunterricht zur Verfügung. Nach vier Jahren Projektlaufzeit ist – auch aufgrund der begleitenden Evaluierung durch die Fachhochschule Hagenberg – klar ersichtlich, dass das Land Oberösterreich mit diesem Projekt einen wesentlichen Schritt in Richtung Digitalisierung im Unterricht gesetzt hat.
„Als wir vor vier Jahren das Projekt LIFT gestartet haben, gab es schon einige Projekte, aber flächendeckend noch keine technische Ausstattung. Binnen kürzester Zeit hat sich diese Tatsache – beschleunigt auch durch die Coronakrise – massiv geändert. So stattet das Land Oberösterreich alle Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Schulstufe mit digitalen Endgeräten aus und ergänzt das Ausstattungsangebot des Bundes mit zusätzlichen Laptops für Pädagoginnen und Pädagogen. Das Projekt LIFT war für diese Entwicklung sicherlich ein Vorreiterprojekt. Ich freue mich, dass das Lernen mit Tablets von den Beteiligten als Erfolg gewertet wird und bedanke mich bei den Pädagoginnen und Pädagogen sowie bei allen, die dieses Projekt möglich gemacht haben“, so Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.
Ziel des Projektes war, die Tablets in allen Unterrichtsfächern einzusetzen, Aktivitäten in der Praxis mit den Schülerinnen und Schülern zu erproben und den Mehrwert von Tablets für das Lehren und Lernen zu nutzen.
Der hohe Qualitätsanspruch des Landes Oberösterreich spiegelt sich im Vergleich zu anderen Tablet-Projekten im ganzheitlichen und langfristigen Projektansatz, in der pädagogisch, wissenschaftlichen Begleitung und Evaluierung sowie in der laufenden Betreuung durch das Projektteam der Education Group und den Expertinnen und Experten der Pädagogischen Hochschulen wider.
„Die Technik muss den Menschen dienen – nicht umgekehrt. Ein kompetenter Umgang mit digitalen Medien ist zu einer bedeutenden Schlüsselkompetenz geworden, die eine zeitgemäße Bildung berücksichtigen und ermöglichen muss. Wir in Oberösterreich denken Bildung auch im Bereich Digitalisierung nicht in starren Systemen, sondern in vitalen Chancen. Wir sind offen für moderne pädagogische Konzepte“, so Haberlander.
Didaktischer Mehrwert digitaler Medien
Im Projektzeitraum von vier Jahren wurden den Schulen Raum, Zeit und Rahmenbedingungen sowie eine Begleitung durch Expertinnen und Experten der beiden Pädagogischen Hochschulen gegeben, um pädagogische Konzepte zur Einbindung von Tablets im Unterricht zu erarbeiten und im Schulentwicklungsprozess zu verankern.
Hierbei wurden neue und alternative Möglichkeiten getestet, so dass der didaktische Mehrwert digitaler Medien sichtbar wird.
Schulisches Netzwerk im Erfahrungsaustausch
Für die Pädagoginnen und Pädagogen wurde ein abgestimmtes Fort- und Weiterbildungsprogramm organisiert und es wurden schulübergreifende Vernetzungsaktivitäten angeboten, in denen fachspezifische Einsatzszenarien entwickelt, besprochen und die Ergebnisse des Einsatzes reflektiert wurden.
Alle Lehrkräfte der teilnehmenden Schulen haben sich bereit erklärt, das Projekt mitzutragen, die Tablets im Unterricht einzusetzen und laufend am Fort- und Weiterbildungsprogramm teilzunehmen.
Nachhaltige Entwicklung
Das Projekt LIFT unterlag der begleitenden Evaluierung durch die Fachhochschule OÖ, Campus Hagenberg. Die Ergebnisse und Erfahrungen dieses Vorzeigeprojektes stehen langfristig weiteren Schulen und Lehrkräften zur Verfügung. (http://lift.edugroup.at)
Konzeptionell wurde auf die langjährigen Erfahrungen der Education Group, der Bildungs- und Serviceagentur des Landes Oberösterreich gesetzt.
Eine Evaluierung bestätigte den Erfolg des Projektes und zeigte klare Ergebnisse:
• 81 Prozent der Schülerinnen und Schüler geben an, sich mit dem Tablet besser auf den Lernstoff konzentrieren zu können
• 83,3 Prozent helfen die Übungen am Tablet, um sich auf das Wichtigste zu konzentrieren
• 60 Prozent stimmen zu, dass die Lehrkraft mehr Zeit hat, ihnen zu helfen
• 74,9 Prozent hilft das Tablet beim Lernerfolg in der Schule und sie verstehen die Lerninhalte besser
• Die Lehrpersonen nehmen die Kinder als motivierter wahr
• Eltern stehen dem Einsatz von Tablets im Schulunterricht offen gegenüber und werden von den Schulen eingebunden
• Das Tablet zeigt sich für das Home-Schooling und Distance Learning als flexibles und vielfältiges Lernmedium
„Die große Akzeptanz des Projektes und der Erfolg, den die Schülerinnen und Schüler selbst dabei empfinden, liegt auch an der professionellen Begleitung. Es genügt nicht, Schülerinnen und Schülern einfach ein Tablet in die Hand zu geben. Es braucht die richtigen pädagogischen Konzepte, nur dann ist der Einsatz von digitalen Mitteln im Unterricht sinnvoll,“ betont die LH-Stellvertreterin.
Die Corona-Pandemie und die damit verbundene Notwendigkeit, den Unterricht größtenteils digital zu gestalten, haben deutlich aufgezeigt, dass das Land Oberösterreich und alle Beteiligten mit diesem Projekt eine Vorreiterrolle eingenommen haben. Die Pädagoginnen und Pädagogen, die Schülerinnen und Schüler waren quasi Pionierinnen und Pioniere im Beschreiten neuer Wege in der Digitalisierung und im digitalen Unterricht.
„Bildung ist die Chance für junge Menschen, sich für ihre Zukunft zu rüsten. Und die Möglichkeit für jeden Einzelnen, seine Talente zu entfalten. Dafür sind wir in Oberösterreich bereit, auch neue Wege zu gehen – das Projekt LIFT hat eindrucksvoll gezeigt, wie zielführend solche neuen Wege sein können“, so Haberlander.
LIFT-Video: https://youtu.be/06IuZ-s7RII
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