Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 2.9.2021)
Die Corona-Maßnahmen haben die Bewegung zum Stillstand gebracht. Turnhallen, Schwimmbäder, Sport- und sogar manche Spielplätze waren für viele Monate geschlossen. Die Auswirkungen der sozialen Distanzierung, gepaart mit dem Bewegungsmangel, haben nicht auf sich warten lassen: Viele Kinder und Jugendliche haben psychische Probleme bekommen, ihre Schulleistungen sind nicht mehr jene von früher.
Bewegung ist ein wichtiger Baustein für ein gesundes Leben, denn Bewegung wirkt auf den ganzen Körper und stellt die Voraussetzung für kognitive Leistungsfähigkeit dar. Durch regelmäßige Bewegung wird eine Reihe von Prozessen im Gehirn angeregt, die dessen „Hardware“ stärken und seine Funktionen verbessern.
„Die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf Kinder und Jugendliche darf nicht unterschätzt werden. Ein erster Schritt ist, den Familien zu zeigen, dass sie mit den Problemen nicht allein sind. Daher wollen wir für Aufmerksamkeit und Bewusstseinsbildung sorgen. Der Abend mit Frau Dr.in Macedonia war ein großartiger Beitrag, um zu zeigen, wie wichtig zum Beispiel Bewegung für eine gesunde Psyche ist“, stellt Familienreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner fest.
Die Neurowissenschaftlerin Dr.in Macedonia erklärte in ihrem Vortrag, dass Bewegung das Gehirn nachweislich fit und leistungsfähig hält. Gerade bei Kindern und Jugendlichen sei dies für den schulischen Erfolg unerlässlich. Bewegung schütze auch die Psyche, denn dadurch würde auch die Ausschüttung wichtiger Botenstoffe wie Dopamin, das Glückshormon, und Serotonin angeregt, jene Substanz, die uns ausgeglichen macht und bei Despressionen in zu geringem Ausmaß vorhanden ist. Darüber hinaus wirke Bewegung auch als präventive Maßnahme gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Demenz usw.
Frau Dr.in Macedonia wies in ihrem Vortrag darauf hin, dass es in der Schule leider nicht vorgesehen sei, dass Kinder sich beim Lernen bewegen sollten. Dabei würden Untersuchungen zeigen, dass Kinder mit bewegten Pausen bessere Schulleistungen bspw. in Mathematik und beim Lesen erbringen. Bewegung steigert auch die Reaktionsfähigkeit, die Konzentration und schult die Wahrnehmung – dies sei vor allem auch für Kinder im Straßenverkehr bzw. auf dem Schulweg unerlässlich! Wichtig sei, dass sich Kinder täglich mit mindestens 10.000 Schritte bewegen sollten, so die Hirnforscherin. Diese zeigte in ihrem Vortrag auf, warum das Gehirn regelmäßig Bewegung, vor allem Bewegung mit den Beinen (laufen, gehen, Rad fahren, usw.), braucht, welche Prozesse diese anregt und wie sie unser Gehirn stark macht.
„Unser Gehirn ist unser wichtigstes Organ: Denken, Fühlen, Erinnern und Lernen werden hier zentral gesteuert. Trotzdem widmen wir unserem Gehirn deutlich weniger Aufmerksamkeit als unserem Körper. Bewegung ist keine Option, sie ist evolutionär vorgesehen und die beste Medizin für Psyche und Geist“, betonte Frau Dr.in Manuela Macedonia.
„Mit der Veranstaltung haben wir den Kern eines Problems unserer Zeit getroffen: Ein äußerst wichtiges Thema sowie ein höchst spannender und inspirierender Vortrag von Frau Dr.in Manuela Macedonia, welcher als Hybridveranstaltung abgehalten wurde“, freut sich Landeshauptmann-Stv. Haimbuchner über die gelungene Veranstaltung gestern, Mittwoch, im Redoutensaal in Linz.
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Quelle: Land OÖ/Daniel Kauder, Verwendung mit Quellenangabe (1,24 MB).
Bildtext: Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner und Dr.in Manuela Macedonia